Hotel Alpenland punktet mit Tradition und Mut zum Neuen

  25.06.2019 Lauenen

Der Überraschungseffekt war den Gastgebern des diesjährigen Züpfezmorge sicher. In einem völlig neu gestalteten Gastraum berichteten die beiden Hotelbesitzer Dr.h.c. Willy Michel und alt Bundesrat Johann Schneider-Ammann von alten Zeiten und neuen Ideen.

JENNY STERCHI
An der Decke hängen Glaslampen, der Boden ist eine Kombination aus Stein und Holz, die Sitzgruppen nahe am Kamin haben Loungecharakter. Daneben springen einem beim Betreten des umgebauten Restaurants Alpenland die übrigen Sitzmöbel ins Auge. Traditionelle Stabellen säumen ebenso traditionelle Holztische. Das macht den Raum zusammen mit dem vielen verbauten Holz zu etwas Echtem und Greifbarem. Und das macht das neue Konzept im Restaurant Alpenland aus. Das Edle und der Genuss finden ebenso Platz wie das Traditionelle, Regionale und das Pure.

Zahlreiche Handwerker, zumeist aus der Region, setzten die Ideen, die Geschäftsführer Michael Ming in Zusammenarbeit mit dem Architekturbüro Jaggi & Partner AG entwickelt hat, um. Nach nur elf Wochen Umbauzeit präsentierte sich ein offener und einladender Gastraum, ohne dabei seinen gemütlichen Charakter verloren zu haben.

Inhaber im Interview statt Gastreferent
Anders als sonst üblich am Züpfezmorge im Alpenland kam kein Gastreferent zu Wort. Stattdessen sprachen die beiden Besitzer des Hotels Alpenland, Dr.h.c. Willy Michel und alt Bundesrat Johann Schneider-Ammann vor den zahlreich erschienen Gästen. Moderatorin Regula Tanner förderte mit charmant gestellten Fragen einiges bisher Unerwähntes zu Tage. So war zum Beispiel zu erfahren, dass alt Bundesrat Johann Schneider-Ammann ursprünglich ein Studium der Tiermedizin aufgenommen hatte, um kurz darauf herauszufinden, dass er doch lieber Elektrotechnik an der ETH studieren wollte. Nach seinem Abschied aus dem Bundesrat trage er auch heute noch vielfach eine Krawatte, um den Verpflichtungen, die während seiner Amtszeit an ihn getragen wurden, einzuhalten. Ypsomed-Gründer Dr. Willy Michel hingegen gab zu, dass er besser delegieren könne, als selber zu hobeln oder zu schrauben. Metzger, so der Berufswunsch seines Vaters für ihn, habe er unmöglich werden können. Sein Wunsch nach Einblick in die Pharmaindustrie führte ihn, erst 15-jährig, nach Basel, wo er gleich auf eigenen Beinen stehen musste. Beide erklärten im Laufe des Gespräches, dass sie im Saanenland viel und guten Kontakt mit Einheimischen finden konnten und diesen auch gerne pflegen.

Neues und Bewährtes
In Zusammenarbeit mit dem Literarischen Herbst Gstaad werden im Hotel Alpenland in den kommenden Wochen Lesungen geboten, noch bevor die Blätter von den Bäumen fallen. Beim Anlass mit dem Namen «meating» steht Fleisch vom heissen Stein im Mittelpunkt. Mit Nils Burri setzt das Hotel Alpenland diesen Sommer auch einen musikalischen Glanzpunkt. Über den «Sommergrill» und das «Znacht mit Weinbegleitung» hinaus wurde schon am Freitagmorgen auf das nächste Züpfezmorge im kommenden Jahr verwiesen: «Das Züpfezmorge muss ein fester Bestandteil unserer Veranstaltungsliste sein», waren sich die beiden Besitzer Schneider-Ammann und Michel sowie Geschäftsführer Michael Ming einig. Es sei ein sehr gemütlicher Anlass, der von den Einheimischen viel Aufmerksamkeit erfahre und von guten Gesprächen begleitet würde.


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