Das Gstaad Menuhin Festival & Academy präsentiert ab dem 12. August – zunächst im Kleinen Landhaus, ab dem 16. August während der Konzerte im Festivalzelt – in der Ausstellung «80 Jahre Bartók in Saanen» Hintergründe zum Aufenthalt Bartóks in der Schweiz.

Sprechen wir doch einmal über Béla Bartók. Ganz sicher ist Bartók einer der innovativsten Komponisten des 20. Jahrhunderts: Seine Musik strahlt vor Facettenreichtum, mit ihr begeht der Ungare neue Wege. Woher stammt die Inspiration? Auf Initiative von Paul Sacher kommt es im Sommer 1939 zu einem künstlerisch ertragreichen Sommer in Saanen. Das Gstaad Menuhin Festival & Academy erinnert dank dieses besonderen Jubiläums an den Komponisten.

Als musikalischer Jäger und Sammler bereiste Bartók über Jahre hinweg Rumänien, Ungarn, Bulgarien, die Slowakei und den Balkan, später die Türkei und Algerien. Das Ergebnis einer solchen Umtriebigkeit: Über 10’000 angefertigte Melodienskizzen. Während seiner Reisen erforschte Bartók systematisch Volksmusik – Lieder und Tänze aus jenem Ursprung sind in seiner Musik allgegenwärtig. Auch eine oft übersehene Quelle diente Bartók zur Inspiration: die Schweiz. Keine rein ästhetischen Ideale, sondern zwischenmenschliche Beziehungen führen Paul Sacher dazu, Bartók in das Chalet Aellen nach Saanen einzuladen.

Es dürfte ein Ereignis gewesen sein, als Bartók im Sommer 1939 in Saanen auftauchte, schliesslich war der Komponist im Gegensatz zu vielen seiner Kollegen zu Lebzeiten bereits höchst bekannt und geschätzt. Den August sollte er friedvoll in dem zur Verfügung gestellten Chalet verbringen. Hier schrieb Bartók vor genau 80 Jahren das Divertimento für Streichorchester. Am 11. August erklingt das halbstündige Werk in der Kirche Saanen im Konzert mit dem Kammerorchester Basel und Bertrand Chamayou. Gleich am folgenden Tag, am 12. August, ist ein weiteres Resultat der malerischen Umgebung zu erleben: Das Streichquartett Nr. 6 von Bartók ist Teil des Programms von Adam Laloum und dem Belcea Quartett.

PD

«80 Jahre Bartók in Saanen». Ausstellung zu den Hintergründen zum Aufenthalt Bartóks in der Schweiz. Ab dem 12. August im Kleinen Landhaus mit täglichen Öffnungszeiten von 16– 19 Uhr, ab dem 16. August während der Konzerte im Festivalzelt Gstaad