RANDNOTIZ

  30.08.2019 Region

Die falsche Schlange

ANITA MOSER
Um es gleich vorwegzunehmen, es geht hier nicht Kobras oder Vipern, auch nicht um hinterlistige Frauen. Auf beide reagiere ich allergisch und gehe ihnen wenn immer möglich aus dem Weg. Hingegen tschalpe ich regelmässig in die falsche Kolonne bei der Kasse im Supermarkt. Ich bin zwar selten in Eile, lasse dem gestressten Feriengast oder dem Einheimischen mit nur zwei oder drei Artikeln auch gerne den Vortritt, aber ganz kalt lässt mich die Warterei doch nicht. Zumal ich bei der Kasse nebenan viel schneller drangekommen wäre … Sie kennen das sicher: fünf Leute an Kasse 3, zwei an Kasse 4. Also stehe ich logischerweise an Kasse 4 an. Aber ohalätz: während es an der Kasse nebenan zügig vorangeht, stockt es bei uns. Der Feriengast hat vergessen, die Tomaten zu wiegen – die Kassierin übernimmt das selbstverständlich. Und dann klaubt die ältere Dame vor mir auch noch umständlich das Münz aus dem Portemonnaie … Wobei – und ich gebe es zu – auch ich das sein könnte :–).

Manchmal wechsle ich während des Anstehens die Kasse. Allerdings habe ich mir schon oft geschworen, es künftig zu unterlassen. Denn es bringt selten etwas. Es ist wie beim Stau auf der Autobahn. Ein Spurwechsel lohnt sich fast nie, auch das weiss ich aus Erfahrung. Etwas mehr Gelassenheit schont die Nerven. Sage ich mir.

Ich nehme mir vor, an meiner Gelassenheit zu arbeiten. Denn der nächste Winter kommt bestimmt. Was das mit dem Thema zu tun hat? Ich hoffe doch sehr, dass viele, sehr viele Schneesportler den Weg in unsere Destination finden und sich gaaaanz lange Schlangen vor den Transportanlagen bilden. Aber ich kenne mich, meine Vorsätze versanden meist. Deshalb mein Rat: Stehen Sie nicht auf «meiner» Seite an, es könnte sich lohnen … [email protected]


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