BBO und Junioren wieder unter den Besten

  27.09.2019 Kultur

Am 30. Besson Swiss Open Contest vom letzten Wochenende in Luzern konnte die Brassband Berner Oberland (BBO) als Zweitplatzierte einen Pokal mit nach Hause nehmen. Am Schweizerischen Jugendmusikfest in Burgdorf war auch die Junioren Brassband Berner Oberland (BBOJ) erfolgreich.

JENNY STERCHI
Nach dem Sieg im vergangenen Jahr schaffte es die Brassband Berner Oberland am diesjährigen Besson Swiss Open Contest wieder aufs Podest. Am vergangenen Wochenende kamen zehn Brassbands der Höchstklasse aus der ganzen Schweiz zusammen und präsentierten im KKL in Luzern vor einem grossen Publikum verschiedene Stücke. Die Jury hörte sich von jeder Formation zwei Vorträge an und benotete jedes Stück für sich.

Pflicht und Kür
Wie in jedem Jahr galt es, das Teststück I – für alle Bands das gleiche – fehlerfrei und harmonisch zu präsentieren. Beim Teststück II handelte es sich eher um die Kür. Aber anders als in den Jahren zuvor stand die Wahl des Stückes nicht mehr offen. Für die 30. Ausgabe des Besson Swiss Open Contest hatten sich die Veranstalter einen neuen Modus für das zweite Stück ausgedacht. Aus einer Sammlung verschiedener Stücke wurde jeder teilnehmenden Formation im Vorfeld eines zugelost.

Amateure und Profis
Die BBO hatte diesen Vortrag fünf Wochen lang vorbereitet. Mit zwei bis vier Proben pro Woche wird der Zeitaufwand, den die Bandmitglieder auf sich genommen haben, deutlich. Unter den Musizierenden der BBO sind neben Profimusikern auch jene, die neben der Musik einem Beruf nachgehen. Die beiden Bandmitglieder aus dem Saanenland, Remo von Siebenthal und Samuel Gyger, belegen dieses Muster beispielhaft. Während der Schönrieder Samuel Gyger derzeit Musik studiert, ist Remo von Siebenthal, ebenfalls aus Schönried, als Zimmermann unterwegs. Aber die Zeit für die Proben der BBO halten sich beide wenn immer möglich frei. «Wir spielen schon eine ganze Weile miteinander», sagt von Siebenthal. «Da weiss einer vom anderen, wie er in der Band funktioniert.» Eindrücklich war dabei sein Beispiel des Luftholens: «Wenn alle Tubabläser zum gleichen Zeitpunkt atmen würden, gäbe das schlicht ein Loch in der Musik.» Darum habe man im Laufe der Zeit einen Rhythmus entwickelt, in dem die Musikerinnen und Musiker eines Registers – also mit dem gleichen Instrument – versetzt Luft holen, damit dies vom Zuhörer nicht wahrgenommen wird.

Im Gespräch mit Remo von Siebenthal, der in der BBO die Tuba spielt, war zu erfahren, dass die Band in Münsingen ihre Proben abhält. Warum probt die BBO nicht im Oberland? «Es sind mittlerweile viele Musiker zu uns gestossen, die nicht im Berner Oberland daheim sind. Mit dem Anspruch, in der Höchstklasse zu spielen, hätte die BBO zunehmend Mühe, freie Bandplätze ausschliesslich mit Musikern aus der Region zu besetzen.» Und so finden sich in der BBO auch Musiker aus Bern, ja sogar aus Zürich.

Wieder weit vorne
Unter der Leitung von Dirigent Cursin Tuor und in der Vorbereitung optimal unterstützt durch Véronique Gyger, brillierte die BBO nach dem Titelgewinn im letzten Jahr auch heuer mit beiden Teststücken. Am Ende war es ein einziger Punkt, der die BBO vom erneuten Sieg trennte. Die Brass Band 13 Etoiles setzte sich mit 345 Punkten an die Spitze. Die BBO kämpfte sich bis auf 344 Punkte heran und erreichte den zweiten Rang. Dies gelang dank eines fabelhaften und perfekten Vortrages des zweiten Teststückes, wofür sie einen Spezialpreis erhielt. Auf Rang 3 klassierte sich mit einem Rückstand von sieben Punkten das Ensemble de Cuivres Valaisan.

Für die Musikerinnen und Musiker war es erneut eine spannende und überaus zufriedenstellende Erfahrung und für das grosse Publikum ein echter Ohrenschmaus.

Vielversprechende Junioren
Ebenfalls am vergangenen Wochenende kämpfte die Junioren Brassband Berner Oberland am Schweizerischen Jugendmusikfest in Burgdorf um Bestnoten. Unter 4000 jungen Musizierenden galt es, die Nerven zu behalten. Unter der Leitung von Dirigent Jan Müller spielten die Junioren ihre zwei Vorträge laut Juryurteil herausragend und erspielten sich den Sieg in der Kategorie Konzertmusik Brass Band 1. Stärkeklasse. In den Reihen der BBOJ stand an der Percussion mit Nicola von Siebenthal der Bruder von Remo im Einsatz.


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