Die Erinnerung an Graf R.N. Coudenhove-Kalergi möge weiterleben

  27.09.2019 Region

Diesen sehnlichsten Wunsch hat am vergangenen Dienstag Masumi Böttcher-Muraki, die grosszügige Stifterin des japanischen Gartens an der Grabstätte des Begründers von Paneuropa in der Gruben, ausgedrückt. Mit zwei erfahrenen japanischen Gartenbauern in typischer Kleidung – sie hat die beiden auf ihre Kosten aus Japan nach Gstaad eingeladen – traf ich die 77-jährige Schriftstellerin aus München persönlich bei der Gartenarbeit. Ihr gebührt grosser Dank für das sinnvolle Garten-Geschenk von 2003.

Auf einem morgendlichen Spaziergang begegnete ich an der Grabstätte überraschend einem hart arbeitenden Dreierteam, das während eines kurzen Besuches in Saanen bemüht war, die sechsjährige Gartenanlage zu säubern und teils neu zu gestalten. Die sympathische Japanerin hat die Kosten nicht gescheut und zwei erfahrene Gärtner aus Japan einfliegen lassen – ein wunderbarer Beweis einer lebenslangen Verehrung des Begründers der Paneuropa-Idee: Nach ihrer ersten Begegnung in jungen Jahren auf dessen Schloss in Böhmen-Mähren fühlt sich die in München wohnhafte Japanerin und Schriftstellerin verpflichtet, möglichst heute noch auf das wegweisende Wirken der Familie vom Grafen R.N. Coudenhove-Kalergi hinzuweisen. Sie fühlt sich auch mit dessen ehemaliger Wohnstätte und der Grabanlage in der Gruben verbunden.

Masumi Böttcher-Muraki hat den Weg von München nicht gescheut, um auf den Aufruf im «Anzeiger von Saanen» zu reagieren. Etwas enttäuscht berichtete sie mir aber, dass Paneuropa Schweiz als Besitzerin der von der Gemeinde Saanen geschenkten Parzelle kein Geld zur Verfügung habe, um diese historische Stätte zu pflegen. Die von einem berühmten japanischen Architekten 2003 gestaltete Gartenanlage soll als typische und einmalige Gedenkstätte auch in Zukunft erhalten bleiben und besonders an die japanische Mutter des Grafen erinnern, die in jungen Jahren den europäischen Grafen geheiratet hatte und für viele Japanerinnen zum Vorbild wurde: Ein früher Beweis einer gelebten Weltoffenheit!

Mit diesem kleinen Bericht wollen wir im Namen vieler dankbarer Saaner herzlich für den grossen Einsatz der Gartenbauer danken. Gerne hoffen wir mit Masumi Böttcher-Muraki, dass auch in Zukunft gutherzige Gönner und vielleicht auch die Behörden und Gstaad Saanenland Tourismus diese historische Stätte nicht vergessen werden. Leider ist unser Aufruf nach Herkunft und Gestaltung des Wappenschildes von Richard Nikolaus Coudenhove-Kalergi mit dessen Initialen in der Saaner Mauritiuskirche bisher ohne Echo geblieben.
MENUHIN CENTER SAANEN, ROLF P. STEIGER


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