Im September berät der Ständerat darüber, ob die Mittel für touristische Förderinstrumente gesprochen werden. Flurin Riedi, Geschäftsführer Gstaad Saanenland Tourismus (GST), betont, wie wichtig die Gelder sind.

INTERVIEW: BLANCA BURRI

Wie viel Geld erhält Schweiz Tourismus momentan vom Bund?
Rund 52 Millionen Franken pro Jahr.

Was tut ST damit?
Damit vermarktet er die Schweiz im In- und Ausland. Sie stellt den Destinationen auch gewisse Dienstleistungen zur Verfügung. Das heisst, wir können an Salesveranstaltungen teilnehmen, die ST organisiert. Wir bezahlen natürlich auch unseren Teil daran. ST entwickelt zwar keine eigenen Produkte, verfolgt die eigenen Ideen aber trotzdem und hebt grosse Projekte aus der Taufe. Zum Beispiel hat ST die Grand Tour of Switzerland konzipiert und eine eigene Trägerschaft dazu gegründet, welche das erfolgreiche Projekt umgesetzt hat und nun weiterentwickelt.

Weshalb sind die Fördermittel für Gstaad wichtig?
ST hat in den wichtigsten Märkten Marketingspezialisten. Er verfügt über ein grosses Netzwerk, kennt also die Reiseunternehmen, Medien und Endkunden sowie die Produkte von Gstaad. Beides bringt er zusammen. ST ist für Gstaad wichtig. Wir erhalten gute Kanäle und Plattformen für einen attraktiven Preis.

Gibt es Aktivitäten, die GST und die Gstaad Markting GmbH ohne ST macht?
Ja, natürlich. Aber es gibt viele spezifische Themen, die wir mit Schweiz Tourismus als Multiplikator unternehmen.

Weshalb wollte die Branche 10 Millionen Franken mehr als vor drei Jahren?
Weil wir noch immer um die Rückgewinnung der europäischen Gäste kämpfen, die wir nach dem Frankenschock verloren haben. Wir müssen die ländlichen und alpinen Gebiete fördern, die in den letzten Jahren gegenüber den Städten massiv an Übernachtungen einbüssten. Die Digitalisierung macht auch vor der Tourismusbranche nicht halt, wir müssen innovativ sein und investieren. Auch wollen wir den Individualtourismus aus den Fernmärkten weiter fördern.