Für die Zukunft bauen

  18.10.2019 Tourismus

Mein erster Arbeitstag als neuer Geschäftsführer von Gstaad Saanenland Tourismus (GST) war mitten in der Hochsaison. Seit dem 1. Juli habe ich alle Top-Events besucht, der Bevölkerung und den Gästen zugehört, die Leistungsträger kennengelernt und viele Gespräche geführt. Bei dieser Rundschau gewann ich einen Einblick in die wichtigsten Standbeine der Destination: Gewerbe, Landwirtschaft, Hotellerie und Tourismus. Ein weiterer wichtiger Ansprechpartner ist die Behörde.

In praktisch jedem Gespräch kam das Thema Ganzjahrestourismus auf den Tisch, das für alle ein grosses Bedürfnis ist. Doch was heisst Ganzjahrestourismus eigentlich? Für mich bedeutet es die Entwicklung der Zwischensaison – ein umfassenderes Angebot für eine steigende Gästezahl in einer bisher sehr ruhigen Zeit. Und da hat der Herbst mit langen Sonnenperioden und goldenen Herbstfarben besonders grosses Potenzial. Aber ich glaube auch an den Frühling, dem bislang wenig Aufmerksamkeit geschenkt wurde. Da Ganzjahrestourismus auch Teil der Destinationsstrategie ist, steht er bei mir zuoberst auf der Agenda.

Sprechen wir von Ganzjahrestourismus, reichen die fantastische Landschaft, die hervorragende Gastfreundschaft und die bestehende Infrastruktur nicht, um mehr Gäste anzulocken. Gefordert sind alle Leistungsträger, damit der Gast von einem breiten und attraktiven Ganzjahresangebot profitieren kann. Wir müssen neue Produkte mit hoher Erlebnisqualität schaffen. Les Arts Gstaad hätte genau dieses Kriterium erfüllt. Die Trägerstiftung des Kulturzentrums aber hat seine Auflösung bekannt gegeben. Das bedaure ich sehr. Ihr Engagement für ihr Projekt und somit für die Region war immens. Dafür bedanke ich mich im Namen der Destination Gstaad herzlich.

Weil Les Arts Gstaad gestorben (vorerst begraben?) ist, heisst das noch lange nicht, dass wir keine entsprechende Infrastruktur brauchen, will die Destination in Sachen Kultur künftig weiterhin eine Leaderposition einnehmen. Glücklicherweise ist das der Bevölkerung, den Leistungsträgern und den Behörden bewusst. Von anderen Projekten weiss man, dass ein Marschhalt – wird er richtig genutzt – auch eine Chance sein kann. Obwohl ich vom Ansatz des Kulturzentrums überzeugt bin, ist mir bewusst, dass es jetzt Anpassungen und vielleicht sogar eine Neuorientierung braucht. Deshalb müssen wir nun die verschiedenen bestehenden Bedürfnisse im Bereich Musik, Kultur, Kongress, Sport und Messen im Detail aufnehmen, prüfen, koordinieren und schliesslich den Planungsprozess sowie die Umsetzung begleiten. Die Einwohnergemeinde Saanen und Gstaad Saanenland Tourismus sind bestrebt, diesen Prozess in Zusammenarbeit mit den Anspruchsgruppen zu koordinieren und zu fördern.

Die nächsten Monate und die für mich erste Wintersaison in Gstaad dürften sehr spannend und arbeitsintensiv werden – nicht nur für mich, sondern für alle. Lasst uns gemeinsam die Zukunft bauen – sinnbildlich gehört auch das Kultur- und Kongresszentrum dazu!

FLURIN RIEDI GESCHÄFTSFÜHRER GSTAAD SAANENLAND TOURISMUS [email protected]


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