Leadership – der Weg ist das Ziel!

  08.10.2019 Schule

Drei Wochen nach dem Schulbeginn hatten die ältesten JFK-Schülerinnen und -schüler (13-jährig) zwei spezielle Schultage.

Von den weiterführenden Schulen und der Gesellschaft werden immer mehr «Führungsqualitäten» gefordert und dies möchten die Mittelstufenlehrer ihren Schülern weitergeben. Unter der Leitung von Volker Schweinebenz vom Alpinzentrum und ihrer Klassenlehrerin bearbeiteten die Schüler das Thema «Führung/Leadership» während diesen zwei Tagen. Verknüpft mit diesem Thema war eine Wanderung von Saanenmöser in die Grubenberghütte mit Übernachtung und am nächsten Tag zurück nach Saanen. Der Abschluss bildete für die «Leader» das selbständige Organisieren eines Ausfluges für die 5.- und 6.-Klässler.

Am ersten Morgen lernten die Schüler das theoretische Wissen zum Thema «Führen». Was macht eine gute Führungsperson aus? Was sind die Erwartungen an mich als «Leader»? Wie kann ich Risiken vermindern? Was braucht es alles an Vorbereitung? All diese Fragen beantworteten sie sehr praktisch am Beispiel ihrer Wanderung in die Grubenberghütte. Nachdem alles Material bereit und auch das Essen gepackt war, startete die Wanderung in Saanenmöser und jede und jeder musste mal mit Karte und Kompass die Gruppe anführen, den besten Weg suchen, schlammiges Terrain umgehen etc. Es war ein langer Tag – aber alle erreichten die Grubenberghütte und genossen die tolle Aussicht. Nach dem Nachtessen wurde reflektiert und bereits die ersten Vorbereitungen für den nächsten Tag gemacht. Es war schon bald ruhig in der Hütte und alle schliefen tief und fest nach dieser Anstrengung.

Am nächsten Tag mussten die Schüler die Gruppe wieder sicher nach Saanen bringen. Diesmal übers Rellerli via Grosse Vorsass hinunter zum Bahnhof. Die meisten konnten ihre Empfehlungen vom Vorabend direkt umsetzen und alle erreichten die Basis des Alpinzentrums in der vorgeschriebenen Zeit. Dann hiess es Auspacken, Wegräumen, Besprechen, Reflektieren und Auswerten. Es waren sich alle einig, dass diese zwei Tage äusserst lehrreich waren und sie sich persönlich weiterentwickeln konnten.

In den darauffolgenden zwei Wochen mussten die Schüler einen Tagesausflug in der Region für ihre jüngeren Kolleginnen und Kollegen organisieren. Das Datum war fix und er musste mit dem ÖV organisiert werden. Sie einigten sich bald einmal auf die Wanderung vom Rinderberg zum Horneggli und auch noch von Schönried nach Saanen. Nun mussten die verschiedenen Teams ihre Aufgaben erledigen. Die einen übernahmen das Thema Risiko. Da mussten sie die Risiken definieren, die sie vorfinden könnten, dazu schreiben, wie diese Risiken ausgeschaltet oder zumindest vermindert werden können. Das Formular «Risk assessment» musste ausgefüllt und dem Direktor zur Kontrolle übergeben werden. Die andere Gruppe arbeitete am Ausarbeiten des Zeitplans – welchen Zug nehmen wir, wie lange haben wir Zeit zum Wandern, wann ca. Mittagspause machen etc. Dazu mussten sie die Kosten kalkulieren, das Picknick für alle organisieren, die Materialliste zusammenstellen und in einem Schreiben die Eltern der Mitschüler informieren. Dies klappte gut, aber alle warteten gespannt, wie sich das Wetter für letzten Donnerstag entwickeln würde. Am Montagnachmittag entschieden sie dann gemeinsam, dass die Temperaturen zu tief waren, um oben auf einem Grat zu wandern. Somit beschlossen sie, aufs Horneggli-Hornberg zu steigen und im Restaurant an der Wärme zu essen. Den Abstieg planten sie übers Gfell nach Gstaad und dann zurück nach Saanen. Nun waren die Siebtklässler gefordert – sie mussten in kürzester Zeit das Essen reservieren, Geld organisieren, Bus reservieren, Karten studieren und die Risiken nochmals überprüfen. Das Wetter war am Anfang eisig kalt, aber dafür sonnig und alle kamen beim Aufstieg ins Schwitzen. Der oberste Teil der Wanderung war noch gefroren und die Kinder staunten über die weissen Blumen und Sträucher. Das Essen im Restaurant Hornberg war köstlich und alle waren froh, dass sie an der Wärme waren. Leider machte beim Abstieg einer der Schüler einen Misstritt und konnte nur noch langsam laufen. Dies stellte die Führer nun auf die Probe und nach einer kurzen Besprechung entschieden sie, dass alle zusammen langsamer laufen würden und sie einen Transport für ihn und eine Lehrperson ab dem Oberbort organisieren würden. Das tiefere Wandertempo verursachte schlussendlich, dass die Gruppe 15 Minuten zu spät am Sammelplatz ankam. Sonst klappte aber alles vorzüglich und die «Leader» erhielten ausgezeichnete Noten von ihren Mitschülern. Nach dem Aufräumen, Reflektieren und Abrechnen waren die Siebtklässler froh, dass sie die Verantwortung wieder abgeben konnten. Sie waren sich aber einig, dass dies eine super Erfahrung war und sie viel dazu gelernt hatten.

Nun sind alle Schülerinnen und Schüler auf ihren Exkursionen. Während die Jüngsten eine Nacht in Lauenen übernachten und den Rest der Woche mit Tagesausflügen verbringen, sind die Primarschüler ins Tessin gereist und die Mittelstufenschüler bereits am Sonntag nach Island geflogen.

JOHN F. KENNEDY INTERNATIONAL SCHOOL


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