Mitten im Herbst sonnig-seglerische Erfolge des Gstaad Yacht Club

  25.10.2019 Sport

Der Gstaad Yachtclub blickt auf erfolgreiche Wochen zurück.

9. GYC Centenary Trophy – Siegeskampf auf der Ziellinie
Olympian, der William Gardner Gaff Cutter von 1913, mit Guillaume Fetas am Steuer, hat die 9. Ausgabe der Gstaad Yacht Club Centenary Trophy in einem atemberaubenden Fotofinish gegen Viola gewonnen.

Am Donnerstag, 3. Oktober, jenem Tag der Voiles de Saint-Tropez , der traditionell den Einzelkämpfen gewidmet ist, versammelten sich über 20 der schönsten Boote der klassischen Yacht-Szene im Hafen von Saint-Tropez, um für die 9. Ausgabe der Gstaad Yacht Club Centenary Trophy anzutreten. Es ist die einzige Segeltrophäe, die für hundertjährige Boote reserviert ist. Die Regatta wird als Verfolgungsjagd mit gestaffelten Startzeiten gesegelt. Diese werden mit einem speziell geschaffenen Handicap-System ermittelt, das es Booten sehr unterschiedlicher Grösse und Rig ermöglicht, auf Augenhöhe zu konkurrieren, wobei das erste Boot, welches die Ziellinie überquert, zum Sieger erklärt wird.

Stahlblauer Himmel, leichter Wind bis zu 10 Knoten, perfekte Verhältnisse für die hundertjährigen Schönheiten, begrüssten die 23 Yachten – die bisher höchste Teilnehmerzahl in der Geschichte der Regatta – auf einem 9-Meilen-Kurs in der Bucht von Saint-Tropez. In einem echten Segelduell gelang es Olympian, die in diesem Jahr von Guillaume Fetas gesteuert wurde, die Yacht Viola nur 500 Meter vor der Ziellinie zu überholen. Durch das Hissen des grossen Spinnakers erlangte das Team die nötige zusätzliche Geschwindigkeit, um die Linie zuerst zu überqueren. Am Ende eines spannenden dreistündigen Rennens trennte die beiden Boote nur eine halbe Bootslänge.

Obwohl Viola (1908) fast die gesamte Regatta vorn lag, ging ihr Name nur als zweiter in die Geschichte der Centenary Trophy ein, während die 10 m I.R. Marga (1910) Dritte auf der Ziellinie war.

«Wir wussten von Anfang an, dass es schwierig werden würde bei den leichten und sehr wechselhaften Windverhältnissen. Wir haben uns einfach entschieden, uns nicht an taktische Entscheidungen zu halten, sondern uns anzupassen, um die beste Linie zu finden, die Boote einzuholen, die vor uns gestartet sind. Unsere Konkurrenten segelten sehr gut, so dass es für uns schwer war, sie zu schlagen», erklärte ein begeisterter Guillaume Fetas. «Es war ein toller Tag auf dem Wasser und mit einem solchen Finish zu gewinnen, ist sehr cool¨»

Olympian ist damit das zweite Boot, das nach dem Erfolg 2014 zweimal die Centenary Trophy gewonnen hat, zusammen mit Tilly XV, die in diesem Jahr ihren Titel leider nicht verteidigen konnte. Olympian ist eine P-Klasse-Gaff-Sloop, vom Amerikaner William Gardner 1913 entworfen, hat fast ihr ganzes Leben in den USA verbracht und mehrere Siege auf Lake Michigan erzielt, bevor sie 2013 vom französischen America’s-Cup-Veteranen Bruno Troublé wiederentdeckt, restauriert und ins Mittelmeer gebracht wurde. Seitdem nahm Olympian erfolgreich an den Top- Regatten teil und wurde Doppelsieger der Gstaad Gstaad Yacht Club Centenary Trophy.

«Es war ein super spannendes Rennen, einer der engsten Zieleinläufe in der Geschichte der Centenary Trophy. Das aus der Nähe zu sehen, war unglaublich, eine grossartige Kombination aus Regattierkunst und Bootshandling auf diesen alten Yachten zu beobachten, war einfach fantastisch!», erklärte der Gstaad Yacht Club Commodore, Manrico Iachia. «Wir freuen uns auf das nächste Jahr, welches ein wichtiger Meilenstein der Regatta, die ihr 10-jähriges Bestehen feiert, sein wird. Wir werden hart daran arbeiten, es zu einem denkwürdigen Ereignis zu machen, sowohl aus technischer als auch aus Programmsicht. In der Hoffnung, eine Rekordzahl von Hundertjährigen zu erreichen.» Die Preisverleihung mit mehr als 140 Gästen fand direkt am Ufer von Saint-Tropez statt.

GYC-Mitglied Mateo Sanz Lanz für die Olympischen Spiele 2020 qualifiziert
Mit Windsurfer und GYC-Racing-Team-Mitglied Mateo Sanz Lanz hat sich die Schweiz in der RS:X-Windsurf-Klasse für die Segelwettbewerbe der kommenden Olympischen Sommerspiele von Tokio qualifiziert. Er wird damit nach Rio de Janeiro zum zweiten Mal an Olympischen Spielen teilnehmen. Mateo ist somit auch der erste Segler, der für die Schweiz alle Qualifikationen geschafft hat.

An den Weltmeisterschaften am Gardasee hat er den vierten Platz im Ranking der noch nicht qualifizierten Nationen erreicht und sich so einen der noch freien Startplätze gesichert. Nach einer mehrheitlich durch Starkwind-Konditionen geprägten Weltmeisterschaftswoche, die für den 26-Jährigen Leicht- und Mittelwindspezialisten nicht optimal war, hat er so das Saisonziel erreicht. Entsprechend erleichtert äusserte er sich zu seiner Leistung: «Ich wusste, dass es schwierig sein würde, am Gardasee das nötige Resultat zu liefern, weil die Windkonditionen fast immer so waren, dass Gleitwindbedingungen vorherrschten und dadurch die grossen und schwereren Athleten ideale Voraussetzungen hatten. Glücklicherweise hatten wir auch eine Leichtwindregatta, an der ich ideale Konditionen für mich hatte und mit einem vierten Tagesrang alles klarmachen konnte.»

So haben sich für Mateo Sanz Lanz und seinen Coach die vier Wochen Training am Gardasee doch noch ausgezahlt. Am Olympia-Austragungsort in Japan erwarten Mateo dann vorwiegend leichtere bis mittlere Winde und so kann er jetzt zuversichtlich seine spezielle Vorbereitung starten. Umso mehr, da er dort am diesjährigen Testevent einen beachtlichen sechsten Rang erreicht hat. Mit diesen beiden Resultaten steht der Nominierung durch Swiss Olympic nichts mehr im Weg. Wir gratulieren und wünschen Mateo alles Gute.

Junges GYC-Racing-Team-Mitglied auf dem langen Weg nach Olympia 2024
Joshua Richner (17) hat sich gemeinsam mit seinem Segelpartner Max Haenssler (22) in der 49er-Klasse ein hohes Ziel gesteckt. Sie trainieren, um 2024 an den Olympischen Spielen in Paris (Segelwettbewerbe in Marseille) für die Schweiz zu starten. Joshua ist im Saanenland aufgewachsen und ist auch heute noch regelmässig in der Region. Damit war auch schnell klar, dass er im GYC seine seglerische Heimat gefunden hatte und mit Max Haenssler Mitglied des GYC-Teams wurde. So können die beiden von den Erfahrungen und der Unterstützung des GYC profitieren.

Joshua und Max haben in diesem Sommer an der Junioren-WM in Norwegen einen hervorragenden 13. Rang aus 54 Teams erreicht. Die Regatta bestand aus insgesamt 14 Rennen, wovon das Duo sogar ein Finalrennen für sich entscheiden konnte, bei dem sie sich auch gegen die Überflieger aus Neuseeland, die am Ende auch den Weltmeistertitel gewannen, durchsetzen konnten. Dies zeigte das grosse Potenzial der beiden, um an der kommenden Junioren-EM Mitte Dezember in Portugal ein weiteres Top-Resultat erzielen zu können.

Junioren: Leichtwindbedingungen vor traumhafter Kulisse
Auf lokaler Ebene organisierte der Gstaad Yacht Club dieses Jahr erneut ein Junioren-Segeltraining in Hilterfingen. Von Mai bis September konnten alle 8- bis 16-Jährigen, sie segeln lernen wollten, teilnehmen. Die Trainer vermitteln in Deutsch, Englisch und Französisch die Grundlagen des Segelns.

Am 24. September fand das Abschlusstraining statt, die Junioren glitten bei einer Windstärke von zwei Beauforts über den Thunersee und hatten jede Menge Spass. Zwei langjährige Juniorinnen segelten auf dem 420er, einer Zweimannjolle, und wurden von zwei «Neulingen» begleitet, die von den Bahamas wieder in die Region zurückgekehrt sind. «Die Trainer gehen super auf uns Segler ein, sprechen Deutsch und Englisch, so dass wir alles mitbekommen. Über einen benachbarten Yacht Club mehr über das Segeln zu lernen, war unglaublich motivierend. Nachdem wir durch Umzug eine lange Pause hatten und von der See an den See kamen, war es grossartig, diesen Sommer mit dem Gstaad Yacht Club zu segeln», schrieb ein begeisterter Henri Mott an den Club. Die restlichen Junioren blieben der Optimisten-Klasse treu.

Anja von Allmen und Emilie Tschanz unter den 37 Besten
Die Entscheidung fiel nach der nunmehr zehnten Auflage des Talent Scout Camps, an welchem 37 Segler schweizweit für den Talent Pool 2020 selektioniert wurden.

Die Veranstaltung im Wassersportzentrum Ipsach, das mittlerweile seinen festen Platz im Kalender des Swiss-Sailing-Teams gefunden hat, bietet dem leistungsstärksten Schweizer Segelnachwuchs jedes Jahr erneut die Chance, sich für das Talent-Pool-Programm zu empfehlen. Ein erfahrenes Trainerteam hat die Athleten drei Tage getestet. An Ende wurden 37 Segler in den Pool aufgenommen, unter ihnen GYC-Sport-Member Anja von Allmen und GYC-Juniorenmitglied Emilie Tschanz.

Der Gstaad Yacht Club gratuliert seinen Seglern für die erbrachten Leistungen und freut sich auf die kommende Saison 2020.

GSTAAD YACHT CLUB

Falls auch Ihre Kinder in ein Segelabenteuer starten möchten, freuen sich die Organisatoren, wenn die Juniorengruppe weiterwächst: www. gstaadyachtclub.com/sailing/junior-sailing


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