«Mit der Wischpile geits ufwärts!»

  22.10.2019 Gstaad

Die Zückerli-Wispile AG blickt optimistisch in die Zukunft, was den Betrieb der Wispile-Bahn betrifft. Aber ganz ohne Kritik an die Adresse der BDG verlief die 14. Generalversammlung dennoch nicht. Unter anderem kritisiert wurden die Preise für Einzelfahrten sowie die Öffnungszeiten im Winter.

ANITA MOSER
«Mit der Wischpile geits ufwärts!», begrüsste Benz Hauswirth, Präsident der Zückerli-Wispile AG, die knapp 70 Aktionäre zur 14. Generalversammlung. «Dieses neue Selbstvertrauen verdanken wir dem Verwaltungsrat der BDG, ihrem Präsidenten und Geschäftsführer.»

Aber ganz ohne Kritik an die Führung der BDG verlief die Versammlung doch nicht. Dass die Wispile über die Festtage wegen Schneemangel geschlossen blieb, stiess auf Unverständnis. «Zwei Drittel der Gäste fahren nicht Ski», betonte Hauswirth. Und der Winterwanderweg sei präpariert gewesen. «Die Wispile muss über die Festtage offen sein, ob es Schnee hat oder nicht», lautet die Forderung. Nach der Schliessung des Rellerlis fehle es auch an attraktiven Winterwanderwegen von Januar bis März. Darauf angesprochen, habe die BDG ihm versichert, dass es diesen Winter anders werde, informierte Hauswirth.

Mehr Frequenzen im Sommer
Positiv verlief laut Hauswirth die Sommersaison 2018. Die Vermarktung des Wanderweges Wispile–Lauenensee habe eingeschlagen, die Bahn habe 40 Prozent mehr Leute transportiert als im Vorjahr. Und dass die BDG an die Wispile glaube, habe sie mit den Investitionen in den schönen Spielplatz und den Tierpark bewiesen. Er sei überzeugt, so Hauswirth, dass die Frequenzen diesen Sommer nochmals gestiegen seien. Einen Wermutstropfen gebe es trotzdem: Ein Retourbillett ohne Halbtaxabo für 45 Franken sei einfach zu teuer, kritisiert der Verwaltungsrat der Zückerli-Wispile AG.

Nicht Gstaad-würdig
Kommende Wintersaison müsste das Wispile-Berghaus doch eigentlich gepusht und beworben werden, betonte Hauswirth. Das Berghaus Rellerli habe geschlossen und auf dem Eggli gebe es nur ein minimales Angebot. «Das wäre der Moment, im Wispile-Berghaus wieder einen bedienten Restaurantteil zu machen», schlug der Präsident vor. Nur das wäre Gstaad-würdig. «Unsere betuchten Gäste wollen nicht mit einem Tablett balancierend einen freien Sitzplatz suchen.»

Die Wispile – ein Hotspot zwischen den Skigebieten Ost und West …
Benz Hauswirth bedankte sich bei der BDG, namentlich bei Heinz Brand und Matthias In-Albon, für deren grosses Engagement zugunsten der Wispile. «Wenn die BDG den Weg in dieser Richtung weitergeht und die Wispile konsequent im Winter wie im Sommer als Familien- und Wanderberg vermarktet, wird die Wispile zum Hotspot und zur Idylle zwischen den beiden Skigebieten Ost und West», ist Benz Hauswirth überzeugt. Bis es so weit sei, brauche es «üns Zückerlianer als Wachhünd im Hintergrund». Oft würden sie belächelt und als Nostalgiker betitelt. «Aber», so Hauswirth, «steter Tropfen höhlt den Stein.» Mit diesen Worten und dem Wunsch, «mehr von euch diesen Winter auf der Wispile als Skifahrer, Wanderer, Schlittler oder Konsumenten im Restaurant zu sehen,», schloss er seinen Jahresbericht.

Positive Jahresrechnung
Die ordentlichen Traktanden wurden speditiv abgehandelt. Die Rechnung, die mit einem Gewinn von gut 2000 Franken abschloss, wurde genehmigt und dem Verwaltungsrat Decharge erteilt.

Im Anschluss waren die Aktionäre wie üblich zum Apéro auf der Sonnenterrasse und zum Mittagessen im Berghaus eingeladen.


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