Wie lang sind die Reissverschlüsse?

  28.01.2020 Saanen

Noch bis am 8. Februar stellen die Mountain Quilters Saanenland bei Blumen Stricker in Saanen ihre Werke aus. Zu bewundern sind über 40 bunt zusammengeflickte Patchworkarbeiten.

KEREM S. MAURER
Sie sind quadratisch, rechteckig und manchmal auch rund. Die Motive reichen von Tieren über Landschaften bis hin zu Herzen, geometrischen Mustern oder Fantasiesujets. Manche geben als Decken warm, verschönern als Tischdecken oder Wandbehänge das traute Heim oder sie machen als Sitzkissen das Leben angenehmer. So mannigfach wie ihre Einsatzmöglichkeiten sind, so farbenfroh kommen sie daher: die Patchworkarbeiten der Mountain Quilters Saanenland. Über 50 dieser handgemachten Arbeiten werden zurzeit bei Blumen Stricker in Saanen ausgestellt. Einige davon können erworben werden.

Nähen für den guten Zweck
Die Frauen der Mountain Quilters nähen für sich, für Familie, Angehörige, Freunde und Bekannte. Aber nicht nur: Sie unterstützen mit ihren Arbeiten Institutionen, die Decken, Kissen oder Ähnliches immer wieder gut gebrauchen können. «Wen wir in diesem Jahr unterstützen, ist noch nicht ganz klar», sagt Edith Ellenberger aus Saanen, die selber einige ihrer Werke ausstellt und mitgeholfen hat, die Ausstellung zu organisieren. Und sie gibt einen Einblick in ihr Hobby. An einem Wandbehang mit einem wunderschönen Fischmotiv in der Gösse von 74 × 75 cm habe sie gut und gerne bis zu 30 Stunden gearbeitet.

Steppdecke zu gewinnen
Die Besuchenden der Ausstellung werden aufgefordert, an einem Wettbewerb teilzunehmen. Ein Glas ist mit Reissverschlüssen verschiedener Farben und Grössen gefüllt. Die Schätzfrage lautet, wie viele Meter und Zentimeter alle im Glas befindlichen Reissverschlüsse ergeben, wenn man sie aneinanderreiht. Wer dem Resultat am nächsten kommt, hat gewonnen und erhält – eine Steppdecke!

Wer oder was ist eine Quilterin?
Laut einem Online-Lexikon bedeutet Quilt Steppdecke oder steppen, kann aber auch eine vielseitig verwendbare Zierdecke, Tagesdecke oder einen Wandteppich bezeichnen. Die Frage, wer denn eine typische Quilterin ist oder was diese ausmacht, wird in der kleinen Broschüre «10 Jahre Mountain Quilters Saanenland», die eigenartigerweise ein Sammlung von Familienrezepten statt Schnittmustern beinhaltet und an der Ausstellung aufliegt, mit Witz und Selbstironie so beantwortet: «Eine Quilterin ist eine Person, die zehn Schachteln vollgestopft mit Stoffresten behutsam aufhebt, in einer Ecke ihres Hauses immer Unordnung hat, einen halben Meter Baumwollstoff kauft, wo immer sie in den Ferien ist, die Stoffläden jeder Stadt aufsucht, Flohmärkte ganz besonders mag, immer nach neuen Ideen sucht, schlaflose Nächte darüber verbringt, beste Farbkombinationen zusammenzustellen, Stapel von Büchern und Fachzeitschriften in ihrem Schlafzimmer hortet, jeden Secondhand-Laden aufsucht, überall Nadeln und Fadenreste aufliest, am rechten oder linken Zeigefinger dauernd eine dicke Hornhaut hat, andauernd nach neuen Quiltmustern und -modellen Ausschau hält, ihre Freundinnen wärmstens darum bittet, Stoffreste für sie auf die Seite zu legen, sich über ein ganzes Jahr einer Patchworkarbeit widmet und sie dann verschenkt, mit einer Nadel in der Hand fernsieht, fortdauernd bügelt und sich nie langweilt, gut hundert verschiedene Muster auswendig kennt, vergisst, ihren Garten zu giessen, auf wundersame Weise dennoch alles beisammen hält, sonderbare Schätze bei Haushaltsauflösungen aufstöbert und immer Zeit findet, um Freunden in der Not zu helfen.»


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