Toilettenpapier – Klopapier – WC-Papier

  24.03.2020 Leserbriefe

In diesen «Coronazeiten», wenn alles so anders ist und ich zu Hause sitzen muss, kamen mir kürzlich recht ungewöhnliche Gedanken, nämlich als ich von den Hamsterkäufen und Prügeleien um WC-Papier hörte und darüber den Kopf schüttelte.

Als ich Kind war, pflegte mein Vater, wenn es nötig war, WC-Papier aus Zeitungen zu schneiden. Wir waren eine grosse Familie. Meine um ein Jahr jüngere Schwester half ihm gerne dabei, wie sie mir vor wenigen Tagen erzählte. Mein jüngster Bruder, Jahrgang 1951, kann sich allerdings nur noch daran erinnern, dass es auf der SAC-Hütte im Simmental, in der wir öfters Ferien verbrachten, Klopapier aus Zeitungspapier und natürlich ein Plumpsklo gab. (1961 hatte auch ich im Schulhaus Chalberhöni noch ein Plumpsklo.) Wenn ich dachte, nur in unserer Familie sei WC-Papier aus Zeitungspapier üblich gewesen, so liege ich falsch. Als ich in diesen Tagen bei deutlich längeren Telefonaten als noch vor drei Wochen dieses Thema bei Personen meines Alters hier im Kanton Bern anschnitt, vernahm ich, dass WC-Papier aus Zeitungspapier wohl überall üblich war.

Hamsterkäufe von Toilettenpapier gab es übrigens in Japan bereits 1973 während der Ölkrise. In China säuberte man sich schon ab dem 6. Jahrhundert mit Papier und im 14. Jahrhundert wurde das erste Toilettenpapier produziert. In Europa gab es 1857 das erste industriell hergestellte Klopapier. Aus England stammte 1890 das erste Toilettenpapier auf Rollen. 1928 entstand die erste Klopapierfabrik in Deutschland und 1958 kam aus Amerika das weichere Tissue-Papier.

Falls Sie in dieser «Coronazeit» auch zu Hause sitzen müssen und sich für dieses Thema interessieren, finden Sie im Internet eine Menge Informationen zur Geschichte des Toiletten-, Klo- bzw. WC-Papiers.

DOROTHEE KESSELRING


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