Ist die GSS AG auf Erfolgskurs?

  24.04.2020 Leserbriefe

Vor anderthalb Jahren meldete sich die IG letztmals mit einer Medienmitteilung. Um die Gesundheit Simme Saane AG (GSS) in ihrer anspruchsvollen Arbeit Spitalversorgung Simmental-Saanenland AG nicht zu stören, verzichtete die IG seitdem auf Anregungen, Fragen oder Kritik. Von der GSS AG kamen aber nur spärliche Infos an die Öffentlichkeit, jedoch wurde Druck auf Personen gemacht, welche recherchieren wollten.

Bekanntlich wurde am 15. Oktober 2019 in der Simmental Arena mitgeteilt, dass die GSS AG gegründet sei, dies ohne Mitsprache und ohne ein Ja aus der Bevölkerung. Zudem leisteten nicht alle Gemeinden ihre vorgesehenen Beiträge. Nun muss die IG mit Erstaunen feststellen, dass der Präsident der GSS laut eigener Medienmitteilung als erste Leistung eine im Spitalversorgungsgesetz nicht vorgesehene Geldverteilung ankündigt. Die GSS will die Wochenenddienste der Grundversorgung im Simmental-Saanenland zusätzlich finanziell unterstützen. (Mit Geldern, welche alle Gemeinden im Rahmen ihrer Gemeinderatskompetenz, zum Teil aber nicht in vollem Umfang wie vorgesehen, der GSS einbezahlt haben.) Laut Spitalversorgungsgesetz ist die Leistungserbringung und deren Bezahlung gesetzlich geregelt und gehört zu den Aufgaben der Grundversorgung. Es geht also nicht an, dass die GSS eine solche nie in der Öffentlichkeit zur Diskussion gestandene und vom Volk auch nicht bewilligte Steuergeldverteilung vornimmt. Die IG muss leider auch feststellen, dass die Internetseite seit der GSS-Gründung bis heute noch nicht aufgearbeitet ist. Ein zweites, ebenfalls nicht im Spitalversorgungsgesetz erlaubtes Vorgehen leistet sich momentan Regierungsrat Pierre-Alain Schnegg. Er beabsichtigt, Teile der Aktien (30%) «seiner» Jura-Spitäler zu verkaufen. Dies erstaunt die IG besonders, weil er bis heute immer noch nicht alle, vor mehreren Jahren an ihn eingereichte Übernahmegesuche des Spitals Zweisimmen behandelt hat. Sein Argument war, dass das Gesetz ein Verkauf von Aktien nicht zulässt.

Im Schatten der Corona-Verfügungen des Bundesrates leidet auch das Spital Zweisimmen massiv. Normale Eingriffe dürfen nicht mehr ausgeführt werden. Dadurch herrscht im operativen Bereich grosse Leere. Das wirkt sich auch auf den gesamten Spitalbetrieb aus und schlägt sich damit auf den Finanzhaushalt der Spital STS AG und besonders denjenigen des Spitals Zweisimmen nieder. Das durch die STS genannte, aber noch nie durch eine unabhängige Instanz geprüfte 6-Millionen-Defizit wird in einem noch grösseren Defizitloch enden. So muss die IG leider befürchten, dass die Spital STS AG wiederum Zeit gewinnt, um die Frage der Berechtigung des Spitals in Frage zu stellen. So könnte die STS das Endziel erreichen, dass das Spital Zweisimmen nur noch als Patientenlieferant für Thun zu existieren hat.

Wir vermissen bei der GSS AG klar eine demokratische Aufbauarbeit und ein Vorgehen durch unabhängige Persönlichkeiten aus der Region, welche die Interessen der Region konsequent vertreten und so das Vertrauen der Bevölkerung zurückgewinnen.

IG SPITALVERSORGUNG SIMMENTAL-SAANENLAND


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