Wie kam es zum Yehudi Menuhin Philosophenweg?

  26.06.2020 Saanen

Die Baupublikation für Saanis Klangweg mit 18 Stationen zwischen Saanen und Gstaad, Anfragen für einen vorgesehenen Beitrag im Radio BeO über den bestehenden Yehudi-Menuhin-Philosophenweg und gewünschte Auskünfte für Presseleute zeigten falsche Vorstellungen über die Entstehung dieses ersten Themenpfades im Saanenland. Nachfolgend die Entstehungsgeschichte.

14. Mai 1997: Brief von Dr. med. dent. Max Schatzmann aus der Ostschweiz an Lord Menuhin: «Der Weg soll in die Zukunft weisen und ca. 20 lesenswerte, knappe Formulierungen auf Alu-Tafeln entlang eines Wanderweges zeigen. Würden Sie, lieber Herr Menuhin, diese Texte schreiben? Auf Seite 153 der deutschen Fassung des Buches «Unterwegs» (Fortsetzung der Menuhin Biographie ‹Unvollendete Reise›) steht: ‹Ich hoffe, andere werden durch zahllose kommende Generationen den Pfaden folgen, die ich abgesteckte habe.› Dieser Themenpfad würde sicher Ihren Hoffnungen entsprechen und Ihre Gedanken würden noch mehr Saiten zum Klingen bringen für Friede und Harmonie.»
10. Juni 1997: Einverständnis von Lord Menuhin durch einen Brief seiner Sekretärin Vera Lamport an Dr. Schatzmann – Y.M. willigt ein, Texte zu schreiben. Er verlangt vom Gemeinderat eine Bestätigung, den Weg zu schaffen.
1. Juli 1997: Die Gemeinde Saanen gelangt mit der Idee an den Rotary Club Gstaad-Saanenland.
18. Juli 1997: Positive Stellungsnahme des Rotary Clubs an Behörde: Rotary-Präsident Hans-Rudolf Freidig schrieb: «Eine Mitwirkung unseres Clubs wäre im Hinblick auf unser 25-jähriges Bestehen im Jahre 1999 als Jubiläumsgeschenk an die Bevölkerung und die Besucher des Saanenlandes denkbar.»
13. Oktober 1997: Brief des Rotary Clubs an Lord Menuhin. Zustimmung des Clubs und der Gemeinde zum Themenpfad. «Gestatten Sie uns daher, verehrter Lord Menuhin, Sie um die Auflistung und Zusendung von 10 bis 12 philosophischen Gedanken oder Lebensweisheiten zu bitten. Die Wegstrecke wird abseits des Verkehrs vom Zentrum Gstaad durch das Ebnit bis zur Kirche Saanen führen.» Dank Mithilfe aller und zahlreicher Sponsoren ging das Werk rasch voran. Im Sommer 1998 bekamen wir die Menuhin-Texte auf Deutsch und Englisch, die französische Übersetzung erfolgte durch Polylingua Traductions (V. Stucki). Das Sponsoring verlief sehr erfolgreich.:
12. März 1999: Unerwarteter Hinschied von Lord Menuhin in Berlin.
25. Juni 1999: erfolgte zum 25. Clubgeburtstag als Geschenk die Einweihung des Yehudi Menuhin Philosophenweges.
Ab 14.30 Uhr wanderten geladene Gäste, Rotary-Mitglieder und die Teilnehmer an der Distriktskonferenz 1990 unter Distrikts-Governor Rolf Steiger und Clubpräsident Hanspeter Spychiger von der Kapelle in Gstaad entlang des Themenpfades nach Saanen, würdigten auf dem Kranichplatz die Menuhin-Büste der rumänischen Künstlerin Andreia Bove-Nastasescu. Nach einem «Verre d’amitié» auf dem Pfrundacker erlebten alle ab 17 Uhr in der Kirche Saanen die Einweihungsfeier mit der gelungenen Ansprache des Gemeinderatspräsidenten Leonz Blunschi und mit einem wunderbaren Konzert der Camerata Lysy Gstaad unter Alberto Lysy.
29. Mai 2000: Offizielle Übergabe der Yehudi Menuhin Büste auf dem Menuhinplatz durch Mitglieder des Rotary Clubs Gstaad-Saanenland an die Gemeinde Saanen.

Möge diese Zusammenstellung Klarheit über den bestehenden, von jungen und älteren Wanderer viel begangenen Weg von der Kapelle Gstaad zur Mauritiuskirche Saanen längs der Saane bringen. Viele Musikfreunde hoffen mit uns, dass der neue Klangweg Rücksicht auf diese historische Erinnerung ans Gedankengut unseres Ehrenbürgers Lord Menuhin und auch an die geschätzten besinnlichen Momente nehmen wird. Wir möchten sein wertvolles Wirken im Saanenland weiterhin gebührend würdigen.
ROLF STEIGER, PRÄS. VEREIN MENUHIN CENTER SAANEN


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