Dem Lions Club Bern-Wohlensee sei Dank

  17.07.2020 Lauenen

Vor über 30 Jahren kamen die Mitglieder vom Lions Club Bern-Wohlensee zum ersten Mal für einen Arbeitseinsatz nach Lauenen. Die Gemeinde Lauenen dankte dem Club mit einer Bank, die letzte Woche mit eigens angefertigter Widmung enthüllt wurde

JENNY STERCHI
Anders als an den Arbeitseinsätzen in den vergangenen 30 Jahren hatten die Wegbauer vom Lions Club Bern-Wohlensee dieses Mal ihre Frauen mitgebracht. Es war auch kein Auftrag für einen Wanderwegbau, der die Gruppe am letzten Freitag nach Lauenen holte. Vielmehr waren sie die Hauptfiguren bei der Enthüllung einer Sitzbank am Lauenensee, mit der sich die Gemeinde Lauenen für den unermüdlichen Einsatz der Equipe des Clubs in den vergangenen drei Jahrzehnten bedankte.

Im Gedenken an Edgar Känzig
Ueli Honegger, Präsident des Lions Clubs Bern-Wohlensee, war von Anfang an dabei und wusste, wie die Zusammenarbeit zwischen ihnen und der Gemeinde Lauenen zustande gekommen war: «Wir suchten damals nach einer Clubaktivität, die nützlich sein sollte.» Clubmitglied Edgar Känzig kam über den Verein Berner Wanderwege in Kontakt mit der Gemeinde Lauenen. «Er war über 30 Jahre derjenige, der die Einsätze für den Wanderwegbau organisierte, mit den Kontaktpersonen vor Ort vorbesprach, am Einsatz selber durch handwerkliches Können beeindruckte und es verstand, seine Clubkameraden zu motivieren», beschrieb Honegger im Rahmen der Veranstaltung den Mann, der sich zum Ziel gesetzt hatte, bis zu seinem 80. Geburtstag an der Aktivität mitzuwirken, jedoch drei Monate vorher verstarb. Für die Clubmitglieder, die bis letztes Jahr noch im Einsatz waren, bedeutete dies der richtige Zeitpunkt, um das Projekt zu beenden. «Auch wir Clubmitglieder sind 30 Jahre älter geworden und entsprechend weniger leistungsfähig», begründete Ueli Honegger den Entscheid des Clubs.

Wertschätzung beiderseits
«Für die Gemeinde Lauenen sind 30 Jahre tatkräftige Unterstützung beim Bau von Wanderwegen Grund genug, einen Ort zum Ausruhen zu widmen», erklärte Bruno Ryter, Mitglied des Gemeinderates von Lauenen, kurz bevor die Bank enthüllt wurde. Wer auf dem Bänkli sitzt, kann den Blick auf die blank polierte Widmungstafel und den See richten.

An den zweitägigen, manchmal sogar drei Tage dauernden Arbeitseinsätzen gab es neben Muskelkater und Blasen an den Händen auch viel Wertschätzung durch die Gemeinde Lauenen. «Der damalige Wegmeister Adolf Brand hatte vom ersten Einsatz an das Programm bestens vorbereitet und kameradschaftlich betreut», betonte Honegger. Auch der Kontakt zu Brands Nachfolgern Patrick Westemeier und Kurt Hefti, die beide die Enthüllung vornahmen, sei wertvoll und freundschaftlich gewesen. Die Gespräche seien jeweils sehr interessant für alle gewesen. «In den letzten Jahren dankte uns die Gemeinde bei jedem Einsatz mit einem Apéro. Für uns war dies ein Zeichen, dass unsere Arbeit geschätzt und wahrgenommen wurde. Dass zudem jedes Clubmitglied seinen Daheimgebliebenen eine Trockenwurst und ein Stück Alpkäse heimbrachte, war ebenfalls eine schöne Geste der Gemeinde», erinnerte sich der Clubpräsident.

Wehe, wenn sie losgelassen
Er erinnerte sich auch noch an ganz andere Sachen. Kleine Episoden sorgten für laute Lacher, wie die, als einer der Herren aus Bern den angeblichen Gefängnisaufseher mimte und einer Einheimischen fürchterliche Angst einjagte mit den Worten: «Es hat auch einige Schwerverbrecher unter ihnen, aber wir haben sie ja im Auge.» Ein anderes Mal fuhr ein Clubmitglied einem anderen aus Versehen mit einem kleinen Raupenfahrzeug nicht nur über den Fuss, sondern wendete auch noch darauf. Der betroffene Herr war letzten Freitag anwesend und bewies, dass ihm von dem Vorfall kein körperlicher Schaden geblieben war. Ansonsten verliefen die Einsätze zum Glück unfallfrei.

Wer baut nun die Wanderwege?
Seit geraumer Zeit kann Wegmeister Kurt Hefti, der ein Forstunternehmen besitzt, sowohl auf moderne und professionelle Maschinen als auch auf eine Equipe Forstarbeiter zurückgreifen, die jedes Frühjahr für den Wanderwegbau im Auftrag der Gemeinde Lauenen im Einsatz steht. Übrigens ist die Bank auch von jenen Forstarbeitern hergestellt worden.


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