Florence Schindler zurück auf dem Eis

  28.07.2020 Sport

Gute Nachricht aus dem Sport: Die Eishockeyspielerin Florence Schindler aus Gstaad gibt ihr Comeback. Sie wird voraussichtlich für den Fribourg Ladies Hockeyclub auf dem Eis stehen mit dem klaren Ziel, die Schweizermeisterschaft zu gewinnen.

KEREM S. MAURER
Noch vor einem Jahr sprach die gebürtige Gstaader Eishockeyspielerin Florence Schindler infolge eines Bandscheibenvorfalls von ihrem Karriereende. Just bevor sie als Mitglied des ersten Damenteams des Schweizer Eishockeyverbandes an die Universiade geschickt worden wäre. Sie sei extrem frustriert, sagte sie am 1. März 2019 gegenüber dem «Anzeiger von Saanen», denn diese Teilnahme hätte ihr Karriere-Highlight werden können. Stattdessen lautete die Diagnose ihres Sportarztes: Bandscheibenvorfall, Saison- und allenfalls Karriereende.

Doch ein Jahr später sieht alles anders aus. Ihrem Rücken gehe es heute hervorragend, sagt die 25-Jährige auf Anfrage. Sie habe keine Rückenprobleme mehr. «Obschon mir der Sportarzt zu einer Operation geraten hat, ging ich zur Akupunktur. Ich bin froh, dass ich mich gegen den operativen Eingriff entschieden habe!»

Auf dem Land zu Hause
Auf dem schwedischen Eis war sie für den Haninge Anchors HC unterwegs. «Das Abenteuer in Schweden war schön und eine tolle Erfahrung», erinnert sich Schindler, betont aber, dass in Schweden der Druck sehr hoch gewesen war, vor allem jener, den sie sich selber gemacht habe. «Dabei wusste ich, je weniger ich auf dem Eis überlege, desto besser spiele ich.» Gegenwärtig sei für sie ein Engagement im Ausland keine Option mehr. Zu sehr habe sie ihre Freunde und Familie vermisst. Abgesehen davon «fühle ich mich auf dem Land besser als in einer Grossstadt wie Stockholm.» Seit April 2019 arbeitet Florence Schindler bei der Firma Bauwerk AG Hoch- und Tiefbau. Daneben absolvierte sie eine Weiterbildung als Sachbearbeiterin im Personalwesen.

Thun oder Freiburg
Sie habe verschiedene Angebote von Schweizer Clubs erhalten, so Schindler, allerdings käme für sie nur Thun oder Freiburg in Frage. Da Fraueneishockey in der Schweiz nach wie vor nur als Hobby gelte, habe sie sich für den Fribourg Ladies Hockeyclub entschieden, wo sie auf einer Center-Position spielt, und bei dem ihr die Konditionen am ehesten entsprechen. Insbesondere die Eiszeiten abends zwischen 20 und 21.30 Uhr kämen ihr entgegen. Ausserdem könne sie in Freiburg von den Erfahrungen der mehrheitlich älteren Spielerinnen profitieren. Und: «Dort habe ich schon einmal gespielt und fühle mich wohl.» Da sie voraussichtlich im selben Team spiele wie Nathalie Gedah, die ebenfalls aus Gstaad kommt, können sie eine Fahrgemeinschaft bilden. Die Ambitionen der jungen Eishockeyspielerin sind klar: «Wir sind ein starkes Team und unser Ziel ist ganz klar die Goldmedaille zu holen, sprich die Schweizermeisterschaft zu gewinnen.»


Image Title

1/10

Möchten Sie weiterlesen?

Ja. Ich bin Abonnent.

Haben Sie noch kein Konto? Registrieren Sie sich hier

Ja. Ich benötige ein Abo.

Abo Angebote