Regionale Authentizität trifft auf Gault Millau

  03.07.2020 Region

Im Hotel Bernerhof Gstaad entstanden in diesem Frühling anstelle des ehemaligen Restaurants Stafel eine Lounge mit dem Namen «The Lounge» und das «Esprit Ravet», eine kleine aber feine Brasserie. Eine Lounge, weil eine solche im Bernerhof schon immer gefehlt hat, und eine Brasserie, weil sie eine echte Sensation ist!

KEREM S. MAURER
Während den Umbauarbeiten diesen Frühling fanden im Hotel Bernerhof Gstaad anstelle des in die Jahre gekommenen Restaurants Stafel gleich zwei neue Lokale ihren Standort. Im «Esprit Ravet» ist der Name Programm: Die seit über zwanzig Jahren mit 19 Gault Millau Punkten ausgezeichnete Gourmet-Familie Ravet aus Vufflens-le-Château, verleiht der kleinen Brasserie ihren Esprit. Und mit «The Lounge» erfüllen wir einen lang gehegten Wunsch unserer Gäste, nämlich eine kleine, aber feine Lounge, wo Gäste die Zeitung lesen oder einen Aperitif geniessen können.

Mehrwert dank vier Restaurants
«Wir investieren in die Brasserie und die Lounge rund 700’000 Franken», erklärt Brigitte Frei, Direktorin des Hotels Bernerhof Gstaad und Bauherrin. Doch diese Investitionen werden keinen Einfluss auf die Preisstruktur haben. Den Kaffee verkaufen wir nach wie vor dem Umbau zum selben Preis. Natürlich verwenden wir für die Ravet-inspirierten Gerichte im «Esprit Ravet» nur qualitativ höchststehende Rohprodukte, die allesamt, wenn nicht aus der Region, dann zumindest aus der Schweiz stammen, erklärt Frei. Da bilden die Scampi ebenso wenig eine Ausnahme wie der Lachs aus dem Misox. «Diese qualitativ hochstehenden Produkte haben ihren Preis, aber das ist es uns wert», betont Brigitte Frei. Mit dem vierten Restaurant unter einem Dach, neben dem italienischen «PizzaBasta», dem chinesischen «Blun-Chi» und dem schweizerischen «La Gare», bieten wir unseren Gästen einen einzigartigen Mehrwert.

Regionalität auch bei den Arbeiten
«Nachhaltigkeit und Regionalität sind bei uns keine leeren Worte», sagt die Direktorin und erklärt, dass die Bauarbeiten nicht nur in diesem Jahr, sondern schon immer und auch damals, als die Hotelzimmer renoviert wurden, ausschliesslich an einheimische Unternehmer vergeben wurden. Es sei denn, man finde in der Region kein entsprechendes Angebot. Die angestrebte Verbindung der regionalen Authentizität mit der Moderne wird auch im neuen Restaurant «Esprit Ravet» ersichtlich, wo das Cheminée mit Kuhleder eingefasst und der alte Steinboden edel in das neue Konzept integriert ist; daneben wurden viel einheimische und natürliche Materialien verwendet. Die beiden grössten Budgetposten des Umbaus waren die handwerklichen Arbeiten auf der einen und auf der anderen Seite die Einrichtungskosten, die sich in etwa die Waage halten.

Weniger Probleme dank Corona
Umbaustart war der 22. März, unmittelbar nach dem Lockdown. Es war alles geplant, also wollten wir die Sache durchziehen. Für den reibungslosen Ablauf der Bauarbeiten stellte Corona für einmal kein Problem dar, sondern spielte Bauherrin Frei in die Hände. «Dadurch, dass wir keine Gäste bewirten durften, mussten wir mit den lauten Arbeiten auf keine Gäste Rücksicht nehmen», erklärt Frei. So konnte bereits frühmorgens mit den lauten Arbeiten angefangen und bis abends drangeblieben werden. Dies wirkte sich auf den Verlauf der Arbeiten günstig aus. Natürlich gab es auch Verzögerungen, insbesondere bei den Stoffbezügen, die aus Italien oder Spanien angeliefert wurden. Aber bis am Ende hat alles bestens geklappt.

Übernahme des Weissen Kreuz verschoben
Doch Corona war nicht nur hilfreich. Ursprünglich war die Übernahme des Hotels Weisses Kreuz in Abländschen für dieses Jahr vorgesehen. Diese Aktion wurde durch Corona verhindert und musste verschoben werden. «Im nächsten Jahr werden wir das Projekt, das unter dem Begriff «Agritourismo» Landwirtschaft und Tourismus verbindet und der Bevölkerung einen Mehrwert bietet, umsetzen», so Frei. Die Kartoffeln haben wir in der Abländschen auf jeden Fall auch in diesem Frühling wieder angepflanzt. Und zwar in Form eines Teamevents mit all jenen Mitarbeitenden, die wegen Corona nicht verreisen durften. Das war eine gute Erfahrung und die Angestellten erhielten dadurch einen besseren Bezug zu unseren Produkten. Ausserdem produzieren wir aus der Milch der Bauern in Abländschen unseren einzigartigen Rohmilch-Raclettekäse. Dieser reift sechs Monate. Der erste davon wird im kommenden August verzehrt werden können.

Rückblickend verlief der Umbau reibungslos und zu unserer vollsten Zufriedenheit. Wir ziehen ein positives Fazit und sind zufrieden, dass wir alles so umsetzen konnten, wie wir es geplant hatten. Wir freuen uns, seit dem 26. Juni unseren Gästen die beiden neuen Lokale zeigen zu können.


HOTEL BERNERHOF

Gastgeberin:
Brigitte Frei

Sterne: 5
Lage: Neben dem Bahnhof Gstaad
Baujahr: 1904

Zimmer: 45 Suiten und Zimmer
Restaurant: 230 Sitzplätze
Sonnenterrasse: 90 Sitzplätze

Anzahl Mitarbeiter:
Zur Zeit 45

Öffnungszeiten:
Ganzjährig geöffnet
Rezeption und Restaurants:
Täglich von 7.30 bis 23 Uhr

Architekt und Bauleitung:
Klaus Breuniger / André Hildebrand

Kontakt:
+41 33 748 88 44 [email protected]
www.bernerhof-gstaad.ch


Image Title

1/10

Möchten Sie weiterlesen?

Ja. Ich bin Abonnent.

Haben Sie noch kein Konto? Registrieren Sie sich hier

Ja. Ich benötige ein Abo.

Abo Angebote