Saanen Bank: positives Halbjahresergebnis

  24.07.2020 Wirtschaft

Die Saanen Bank ist gut ins Jahr 2020 gestartet und kann für das erste Semester positive Zahlen präsentieren: Die Bilanzsumme erhöhte sich um 6.8% auf CHF 1.493 Mia., sowohl die Kundenausleihungen wie auch die Kundengelder konnten massgeblich gesteigert werden. In der Erfolgsrechnung resultiert für das erste Halbjahr ein Geschäftserfolg von CHF 4.1 Mio. (+0.5%).

Die Coronavirus-Pandemie hat sich auch auf den operativen Bankbetrieb ausgewirkt. Die Schalter- und Bancomat-Transaktionen haben schlagartig abgenommen und erholen sich langsam wieder. Zudem wurden die Kundengespräche während der Lockdown-Phase fast ausschliesslich telefonisch geführt. Um die Risiken einer Quarantäne für die Bank zu reduzieren, haben die Mitarbeitenden während sechs Wochen zu 50% im Homeoffice gearbeitet. Die Öffnungszeiten wurden nicht angepasst und während der ganzen Zeit waren alle Filialen geöffnet. Dies war in der Tat für die ganze Belegschaft eine spezielle Situation und grosse Herausforderung. Das Ziel wurde erreicht: der Bankbetrieb konnte so jederzeit vollumfänglich sichergestellt werden.

Bilanzwachstum und höherer Geschäftserfolg
Im ersten Semester 2020 ist die Bilanzsumme der Bank mit 6.8% (+ CHF 94.9 Mio.) überdurchschnittlich gewachsen. Hauptverantwortlich für dieses Wachstum ist die Zunahme der Kundengelder um 6.8% (+ CHF 74.7 Mio.). Entsprechend ist die Bank mit flüssigen Mitteln von über CHF 270 Mio. sehr liquide, was in Zeiten von Unsicherheit eine Stärke darstellt. Auch die Kundenausleihungen konnten mit 2.6% (+ CHF 29.2 Mio.) massgeblich und über die Zielvorgaben hinaus gesteigert werden. Davon entfallen CHF 7.4 Mio. auf durch den Bund verbürgte Covid-19-Kredite, welche unverzinst an die dafür berechtigten Kunden gewährt werden. Die Saanen Bank verfügt dank der langjährigen, sehr vorsichtigen Kreditpolitik mit CHF 16.9 Mio. über im Branchenvergleich sehr hohe Wertberichtigungen für Kundenausleihungen.

Der Zinsertrag entwickelte sich stabil (-0.8%). Aufgrund der grossen Volatilität an den Finanzmärkten konnte der Kommissionsertrag insbesondere aus dem Anlagegeschäft um erfreuliche 15% gesteigert werden. Verschiedene einmalige Erträge, welche letztes Jahr den Erfolg positiv beeinflussten, fehlten in diesem Geschäftsjahr, weshalb der übrige ordentliche Erfolg erwartungsgemäss um CHF 552’000 abnahm (-76.8%). Im Gegenzug konnte der Geschäftsaufwand um CHF 389’000 reduziert werden. Somit resultiert für das erste Halbjahr ein Geschäftserfolg von CHF 4.056 Mio. (+0.5%).

Auflösung von stillen Reserven, Stärkung des Eigenkapitals
Bereits kurz nach Ausbruch der Pandemie hat die Bank Gewinne auf eigenen Wertschriftenbeständen im Umfang von CHF 1.5 Mio. realisiert und damit verbunden ebenfalls Abschreibungen im gleichen Ausmass aufgelöst. Insgesamt konnten, nach Abzug entsprechender Steuern per Mitte Jahr, ein überdurchschnittlicher Betrag von CHF 4.39 Mio. in die als Eigenkapital angerechneten Reserven für allgemeine Bankrisiken einbezahlt werden. Somit beträgt das ausgewiesene Kernkapital der Bank per Mitte Jahr stolze CHF 117.58 Mio. (+3.9%). Der Reingewinn für das erste Halbjahr beträgt CHF 1.316 Mio. (+1.5%).

Prüfungserfolge und eine neue Lernende
Die Aus- und Weiterbildung der Mitarbeitenden ist der Bank wichtig. Entsprechend unterstützt sie auch berufsbegleitende Ausbildungslehrgänge. Die Bank gratuliert zum erfolgreichen Lehrabschluss sowie zu den erfolgreichen Weiterbildungen und wünscht den jungen Berufsleuten viel Erfolg bei der Umsetzung des Gelernten im Berufsalltag:
– Leandro Frei, Ausbildung zum Kaufmann EFZ, Prüfungsnote 5,5
– Noémie Schwizgebel, Berufsmatura, Prüfungsnote 5,3
– Daniel Perreten, Studium Betriebsökonomie FH, Prüfungsnote 5,3.
Im August 2020 wird Sara Nava ihre Ausbildung zur Kauffrau EFZ bei der Bank in Angriff nehmen.

Umbauprojekte, Anpassungen im Kontosortiment und Gebührenkatalog
Hinter den Kulissen der Bank wird fleissig gearbeitet. Die Coronavirus-Pandemie hat bei einzelnen Projekten zu leichten Zeitverzögerungen geführt. Weiterhin wird jedoch intensiv am Projekt der Filialerneuerungen gearbeitet. Bereits für das erste Quartal 2021 ist geplant, die Filiale Lauenen zu renovieren. Sobald für die Postverteilung Saanen ein neuer Standort gefunden wird, soll auch zeitgerecht der Umbau im Erdgeschoss am Hauptsitz in Saanen starten. Für Ende Jahr 2020 ist zudem eine Verschlankung und Vereinfachung beim Kontosortiment mit attraktiven Konditionen – insbesondere auch für die Aktionäre – in Planung.

Kursentwicklung der Saanen-Bank-Aktie
Die Aktie der Saanen Bank zeigt sich auch während der Pandemie als stabiler Wert. Im Vergleich zu den Vorjahren verzeichnete die Aktie kaum grössere Umsätze, und der Kurs pendelte zwischen CHF 2’900 und CHF 2’750. Per Mitte Jahr 2020 lag der Kurs der Saanen-Bank-Aktie sogar um 2% hö- her als am 30. Juni 2019. In Anbetracht dessen, dass in den letzten Jahren die Reserven und damit das Eigenkapital der Bank massgeblich durch die Thesaurierung der Gewinne gestärkt wurde, hat die Aktie weiteres Kurspotenzial. Der innere Wert der Aktie, ohne Aufrechnung von stillen Reserven, beträgt aktuell CHF 4’900.

Weitere positive Entwicklung erwartet
Die Bankleitung sieht für das zweite Halbjahr weitere Wachstumsmöglichkeiten. Gewisse einmalige Effekte aus dem Vorjahr werden dieses Jahr – insbesondere im übrigen ordentlichen Erfolg – fehlen. Operativ erwartet die Geschäftsleitung jedoch einen Geschäftsabschluss im Rahmen des sehr guten Vorjahres. Dank der bereits erwähnten sehr vorsichtigen Geschäftspolitik und der somit vorhandenen, sehr gut dotierten Wertberichtigungen für Kundenausleihungen rechnet die Bank für das zweite Halbjahr nicht mit einer Zunahme der notwendigen Wertberichtigungen.

SAANEN BANK

Alle Informationen finden Sie unter: www.saanenbank.ch


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