Einst stand dort die alte Curlinghalle, jetzt wird gebaut. Auf der Wiese zwischen dem Eisbahnareal und dem Le Grand Bellevue sind Hotelzimmer und Suiten für das Fünfsternehaus geplant.

BLANCA BURRI
Das Hotel Le Grand Bellevue will sein Angebot ausbauen. Geplant sind ein freistehendes Chalet und ein Doppelchalet. Sie werden auf dem Rasen des Le Grand Bellevue zu stehen kommen, dort wo bis 2005 die alte Curlinghalle stand und wo im Anschluss ein Kongresszentrum angedacht war. Seit dem Abbruch der alten Curlinghalle wird auf dem Areal ein gepflegter Rasen unterhalten.

Das ist geplant
Die drei Häuser werden von der Rieder Architektur AG in einer traditionellen Chaletbauweise geplant. Vorgesehen sind vier sichtbare Etagen und zwei Kellergeschosse. In den bewohnbaren Stockwerken gibt es Hotelzimmer und Suiten im oberen Luxussegment – insgesamt 28. Sie sind so angelegt, dass die Wohneinheiten individuell vergrössert oder verkleinert werden können. Durch die Kombinationen kann das Le Grand Bellevue auf vielfältige Kundenbedürfnisse eingehen und die genau richtige Wohnfläche zur Verfügung stellen. Geplant sind grosszügige Zimmer, die als reguläre Hotelzimmer gebucht werden können. Des Weiteren entstehen Serviced-Residence-Suiten, die mit vollständigen Kücheneinheiten ausgestattet sind und für eine Dauer von zehn Jahren vermietet werden. Im Mietpreis sind viele Hotelleistungen wie der Spa-Bereich bereits enthalten oder können zusätzlich gebucht werden.

Weshalb ein Neubau?
Das Le Grand Bellevue ist seit acht Jahren in Besitz der Familie Koetser. Die Weiterentwicklung und somit die Stärkung des Hotels und der Region sind ein grosses Anliegen der Familie. So gibt es bereits ein grosses Erweiterungsprojekt des Yachtclubs (rechts vom Le Grand Bellevue), das noch in Planung ist. Dort ist zusätzlich zum Club ein Eventraum für rund 300 Personen (Bankettbestuhlung) vorgesehen. Um die Einsprachen gegen das Baugesuch zu bereinigen, nimmt sich Koetser die notwendige Zeit, dies mit der nötigen Sorgfalt zu tun. Gleich geht er beim Projekt auf der Wiese des Hotels vor. «Unser Ziel ist es, jeden Aspekt des Projekts durchdacht zu haben, auch wenn dies eventuell etwas mehr Zeit beanspruchen wird», betont er. Ziel des Neubaus sei es, alle Departemente des Hotels zu stärken sowie auch dem Saanenland einen Mehrwert zu geben. Dem Eigentümer ist es ein grosses Anliegen, dass die Mieter oft in Gstaad weilen und somit echtes Leben in die Chalets einkehrt. Obwohl das Interesse gross sei, lässt sich der Unternehmer bei der Auswahl der Mieter Zeit. «Wir möchten an Familien vermieten, welche die Werte des Saanenlands verstehen und teilen, nur so können wir den Charakter der Bergregion stärken.» Erst wenn alle Serviced-Residence-Suiten für die Mindestdauer von zehn Jahren vermietet sind, wird mit dem Bau begonnen, wie Daniel Koetser sagt. Der Mietzins ist entsprechend der Qualität der Ausstattung und des Service angemessen bepreist. Wenn alles nach Plan läuft, wird die Dependance Ende 2022 eröffnet.

Für das Saanenland
Das Grundstück wird nicht so extensiv bebaut, wie es der Perimeter erlauben würde. «Die Ästhetik geht vor», argumentiert Koetser. Deshalb legt er Wert auf Chalets mit schönen Details sowie einer ansprechenden Umgebungsgestaltung. Ebenfalls ist ein kleines Chalet als Ergänzung zum Restaurant Le Petit Chalet an der Untergstaadstrasse geplant. Hier soll ein Restaurant für Einheimische und Gäste entstehen, «ein Treffpunkt für alle», wie Koetser sagt. Weiter gibt es Überlegungen, im Untergeschoss der Räumlichkeiten das Gstaader Nachtleben um einen Nachtclub zu bereichern. Auf derselben Ebene sind ein Kidsclub, eine Räumlichkeit für die dermatologische Schönheitsklinik Clinique-Rive-Gauche und eine grössere Einstellhalle geplant.

Der Neubau wird unterirdisch mit dem Hauptkomplex des Le Grand Bellevues verbunden. Somit werden der Coiffeursalon, die Physiopraxis, das Spa sowie das Sushi-Take-away für die Gäste einfach zugänglich sein.