Corona und Senioren: Schutz geht besser

  28.08.2020 Interview

Senioren müssen sich vor Corona besonders schützen. Doch von Schutz zu Einsamkeit ist es nicht weit. Michael Pfann, Experte für Seniorenbetreuung, rät zu mehr Fürsorge.

Wie geht es unseren Senioren?
Corona hat bei Senioren, auch ohne dass sie erkrankt sind, teils tiefe Spuren hinterlassen.

Was meinen Sie damit?
Der Lockdown hat vielen nicht gutgetan: Sie waren isoliert zu Hause, haben Medikamente, Ernährung vernachlässigt, es fehlte an Sicherheit mit der Folge von Stürzen und Ähnlichem. Wir erleben das täglich. Auch eine Studie der Hochschule für Technik, Rapperswil, zeigt, dass der Lockdown bei rund 70 Prozent der über 65-Jährigen zu Einschränkungen führte. Etwa ein Viertel fühlt sich seitdem inaktiver oder gebrechlicher.

Kann man Sicherheit und Gesundheit in Einklang bringen?
Man muss! Menschen, die den Alltag nicht mehr bewältigen können, brauchen Hilfe. Sie alleine zu lassen, ist keine Option. Professionelle Dienste haben die Kompetenz und Ressourcen, um Senioren genau so zu unterstützen, wie sie es brauchen.

Kann sich jeder Betreuung leisten?
Gegenfrage: Was ist uns Lebensqualität zu Hause wert? Ich rate Betroffenen in jedem Fall, sich beraten zu lassen. Home Instead zum Beispiel tut das umfassend und kostenlos.

Welche Lehren müssen wir aus den vergangenen Monaten ziehen?
Senioren und Angehörige brauchen einen einfachen, schnellen Zugang zu Betreuung und Pflege. Das hat positive Auswirkungen auf die Betroffenen und auf die Gesellschaft: Risikogruppen sind geschützt, Krankheitsfälle und Folgekosten werden vermieden. Immer mehr Menschen wollen im Alter zu Hause bleiben, also gehen wir an die Arbeit und geben guter Seniorenbetreuung den Stellenwert, den sie verdient.

PD


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