Fünf Fragen an Flurin Riedi

  21.08.2020 Interview

Mit dem Proffix Swiss Bike Cup am kommenden Wochenende gibt es doch noch einen sportlichen Grossanlass im Saanenland. Mountainbikefahrerinnen und -fahrer aus dem In- und Ausland werden beim Flugplatz Saanen ihre Runden drehen. Zuschauer sind aufgrund der andauernden Corona-Pandemie keine erwünscht. Tourismusdirektor Flurin Riedi betrachtet diesen Anlass aus der Tourismusperspektive.

INTERVIEW: JENNY STERCHI

Der Proffix Swiss Bike Cup macht zum ersten Mal Halt in Gstaad. Welche Chance bietet sich damit für die Destination?
Mit dem Proffix Swiss Bike Cup positioniert sich die Destination Gstaad aktiv in der Schweizer Bikelandschaft und zeigt, dass unsere Region sehr vielseitig und einzigartig ist. Die damit verbundene Präsenz wird uns in Zukunft von Nutzen sein. Es ist uns aber auch ein Anliegen, aufzuzeigen, dass – wenn wir von Bike sprechen, wie wir es schon seit vielen Jahren tun – auch entsprechend laufend in das Angebot und in die Infrastrukturen investiert werden muss. Der Event ist Teil der Destinationsstrategie und wird uns helfen, das Bewusstsein zu fördern, dass das Bikeangebot neben dem Wanderangebot an Bedeutung gewinnt und entsprechend in die Qualität, wie zum Beispiel in den Wegunterhalt, investiert werden muss.

Welche spezifischen Ziele verfolgt die Destination mit der Durchführung eines Bikeevents?
Radsport sowie Radsportevents in Form des Bergkönigs, der Tour de Suisse oder des Snow Bike Festivals gehören schon seit vielen Jahren zum Bild der Destination Gstaad. Mountainbiken, sei es mit oder ohne Strom, ist ein strategisches Geschäftsfeld der Destinationsstrategie und ist ein wichtiger Bestandteil zur Stärkung und Entwicklung des Sommertourismus. Die Durchführung des Proffix Swiss Bike Cups hilft uns dabei, einerseits das Produkt weiter und stärker zu positionieren sowie anderseits direkte, aber auch indirekte Wertschöpfung zu generieren.

Der Moment für eine Neulancierung eines sportlichen Grossanlasses ist aus bekanntem Anlass nicht gerade der glücklichste. Welche sind aus Ihrer Sicht Risiken, die sich aus der Situation ergeben? Oder viel- leicht liegen auch Chancen darin?
Wir sehen die erste Austragung des Proffix Swiss Bike Cups als Chance für die Destination. Rund 800 Athleten werden für das Wochenende erwartet und können aktiv die Destination erleben. Damit machen wir einen weiteren Schritt im Bikebereich. Klar gibt es aber auch grosse Herausforderungen aufgrund der Covid-19-Vorgaben. Wir haben den Entscheid zur Durchführung mit dem Veranstalter getroffen und stützen sie auf die offiziellen Richtlinien. Diese sind bei einem solchen Event mit einer klaren Identifikation der Athleten und des Betreuerstabes umsetzbar.

Die Teilnehmenden sind mit ihrer Entourage in umliegenden Hotels untergebracht. Wie schätzen Sie die Wertschöpfung für die Region ein?
Wir wissen, dass die Auslastung der Hotels dank dem Anlass gut ist und sind überzeugt, dass wir mit dem Proffix Swiss Bike Cup einen wertvollen Event in die Destination geholt haben. Und natürlich übernachten die Teilnehmenden nicht nur in der Region, sondern sind vor und nach dem Wettkampf auch Konsumenten – ich bin überzeugt, dass davon zum Beispiel auch die Gastronomie profitieren wird. Unser Ziel ist es, den Anlass nächstes Jahr im Frühling zu positionieren, um den lokalen Partnern einen guten Start in die Saison zu ermöglichen. Quasi ein Sommer Kickoff 2021.

Touristisch kann der Anlass zum Auftakt gar nicht voll genutzt werden, da das Zuschauen möglichst vermieden werden soll. Wie kann die Erstausgabe dennoch zum Erfolg werden?
Uns ist bewusst, dass wir aufgrund der Auflagen einen etwas anderen Event haben werden, doch können alle Interessierten die Rennen via Livestream mitverfolgen. Wir sind überzeugt, auch mit einem reduzierten Zuschaueraufkommen einen erfolgreichen Event hier zu haben und freuen uns auf die spannenden Rennen und natürlich die nachhaltige positive Auswirkung.


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