Unausstehlicher Lärm

  11.09.2020 Leserbriefe

Ich frage mich, ob der am letzten Wochenende durchgeführte «The Supercar Owner Circle»-Anlass zum «Come up – slow down»-Slogan von Gstaad passt. Für nicht eingeweihte Besucher, Feriengäste – und von den noch viel mehr betroffenen Einheimischen ganz abgesehen – bestand der Anlass in erster Linie aus unausstehlichem Lärm auf der Hauptzugangstrasse ins Saanenland, der von Freitag bis Sonntag dauerte. Jeder hat das Recht, ins Saanenland zu fahren, aber die Dezibel- und Abgasbelastung einiger (vieler) Teilnehmer und Besucher, welche wohl zum Anlass angereist sind, war in der Tat unerträglich.

Es ist kaum wahrscheinlich, dass die Hypercars selbst die eigentlichen Übeltäter waren (die sind auch so laut genug), jedoch sicherlich die zahlreichen Fans, welche ihre Autos zu illegalen Lärmschleudern umgebaut haben. Diese Autoposer werden in letzter Zeit in vielen Städten und Kantonen endlich von der Polizei geahndet. Sie lassen ihre Motoren aufheulen und protzen mit ihren aufgemotzten Autos. Den Posern geht es darum, durch Lärm auf sich und ihr Auto aufmerksam zu machen. Viele dieser Fahrzeughalter manipulieren die Auspuffanlage, verfügen über eine Abgasanlage mit Zusatzöffnungen oder betreiben sogenannte Soundbooster – Lautsprecher, die zusätzlich Lärm erzeugen. Wir hatten von all dem mehr als genug die letzten Tage.

Diese Lärm- und Abgasimmissionen passen einfach gar nicht ins Saanenland, wenn auch Hotels und Restaurants von den Besuchern profitieren. Das Gesetz sagt, die Lärmemissionen von Motoren müssen soweit begrenzt werden, als dies technisch und betrieblich möglich sowie wirtschaftlich tragbar ist. Diese Sätze stammen nicht aus dem Parteiprogramm einer alternativen Bewegung, sondern sind längst geltendes Recht … von abwesenden Geschwindigkeitskontrollen gar nicht zu reden. Was im neuen TV-Spot «Id Rueh vor Natur» von Gstaad und Umgebung porträtiert wird, gefällt mir wesentlich besser …

Ich wäre froh, wenn diese Sicht der Dinge bei künftigen solchen Anlässen berücksichtigt würde. DANIEL NIKLES, Z.ZT. SAANEN


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