Reisen in Coronazeiten geht das? – Ja, es geht!

  23.10.2020 Saanen

Saanenfahrt der ORPLIDianer vom 16. bis 20. September 2020. Unser Vorsitzender und Fahrer Matthias Lippert sorgte für genügend Platz mit viel Abstand im Bus (26 statt 50 Personen), Desinfektion wie vorgeschrieben und noch ein wenig mehr.Disziplinierte Mitfahrer, ein Hotel fast für unsere Gruppe allein gebucht und schönstes Sommerwetter, um draussen aktiv zu sein, besorgten das Übrige.

Lange Zeit bangten wir um die Durchführung, wussten nicht, ob die Einreise möglich ist, ob man wieder aus der Schweiz rauskommt, aber Markus Iseli von der Gemeindeverwaltung in Saanen machte uns Mut. Da keine wesentlichen Corona-Fälle im Berner Oberland zu vermelden waren, gab es keine Maskenpflicht, auch nicht in den Geschäften und Restaurants. Wunderbar, es konnte losgehen.

Pünktlich am Mittwoch, 16. September um 7 Uhr war der Bus am ORPLID. Die Koffer wurden verstaut, die Hände desinfiziert, die markierten Sitzplätze eingenommen und los ging es. Mit dabei waren der Darmstädter Stadtrat Dr. Dierk Molter und seine Frau Ursula.
Die gesamte Fahrt verlief ohne grosse Verzögerung. So konnten wir am Nachmittag im Sporthotel Victoria einchecken, um bald darauf vom Gemeindepräsidenten Toni von Grünigen und dem Verwaltungsdirektor Thomas Bollmann aufs Herzlichste begrüsst zu werden – natürlich wie immer mit Wein, Weck (Brötchen) und traditionellen Alpkäseröllchen vom Feinsten. Wir überreichten im Gegenzug als Gastgeschenk ein von unserer Künstlerin Doris Zorn gemaltes Darmstadtbild vom «Weissen Turm»! Das anschliessende 4-Gang-Abendessen in unserem Hotel und ein oder zwei Glas Bier bescherten uns eine erholsame Nacht.

Am nächsten Tag ging es mit der Bergseilbahn zum Horneggli hoch, wir wanderten bis zum Stausee und erfreuten uns an dem Höhenpanorama bei schönstem Sonnenschein. Wir erhielten einen Überblick über die Technik der künstlichen Beschneiung für die aufwendige Skipistenpräparation.

Abwärts ging es eine Stunde zu Fuss, wo wir vom Lochstafelwirt mit Käsefondue, Brot, Wein und Kirschenschnaps bewirtet wurden. So erfrischt, konnten wir eine weitere Wegstrecke zurücklegen zur Mittelstation der Saanerslochbahn. Hier begrüssten uns die Direktoren der Bergbahnen und des Gstaad-Tourismus. Wir wurden über die Seilbahntechnik informiert, durch die hochmoderne Anlage geführt und kamen aus dem Staunen nicht heraus. Den Rückweg ins Tal meisterten die meisten von uns spielend, einige «Fusslahme» wurden von unserem ständigen Begleiter Markus Iseli mit dem VW-Bus-Taxi gefahren.

Das Abendmenü im Sporthotel wurde wie am Vorabend mit einem witzigen Gedicht eingeleitet, das von einer jungen, überaus freundlichen Schauspielerin vorgetragen wurde, die sich zu dieser Zeit durch Servieren ihren Unterhalt verdiente.

Am Freitag ging es schon früh mit dem Bus nach Brienz in das Freilichtmuseum Ballenberg, um sich dort von der unterschiedlichen historischen Bauweise in den Schweizer Kantonen zu überzeugen und den dort gelebten bäuerlichen Strukturen zu begegnen. Kühe, Ziegen, Schweine, Hühner liefen frei herum, ästen oder suhlten sich hinter den Zäunen. «Heidi» lässt grüssen. Am Nachmittag genossen wir nach der Führung durch den Weinberg und der Besichtigung des Schlosskellers in Spiez eine Weindegustation mit Speckbrot.

Im Käsereifungslager und am Alpkäse- und Glockenmarkt
Der Samstag begann mit einer einstündigen Wanderung vom Hotel zum Käsereifungslager im Grund. Das war ein überwältigender Eindruck – die vielen tausend runden Käselaibe, die da überund nebeneinander gestapelt sind. Während ihrer dortigen dreimonatigen Reifung werden sie von einem Roboter herausgeholt, mit der Käseschmierbürste abgebürstet und wieder zurückgelegt. Dieser notwendige Aufwand wurde in früheren Zeiten täglich von Hand ausgeführt. Uns wurde bewusst, dass Alpkäse seinen Preis haben muss. Im Anschluss durften wir die geschmacklichen Unterschiede zwischen «jungem» und «altem» Käse degustieren. Höhepunkt des Tages war am Nachmittag der Besuch des Alpkäse- und Glockenmarktes in Saanen. An 20 Ständen konnte man probieren und kaufen. Zu einem Ohrenschmaus der besonderen Art kam es am Nachmittag, als uns 30 Alphornbläser/innen mit ihrem Können verzauberten.

Und schon war es Sonntag. Wir wurden aufs Herzlichste von dem Hotelier Tommy Oehrli und seiner Partnerin Fabienne Schopfer verabschiedet. Ein Buchgeschenk, höchstpersönlich geschrieben von der Bäuerin und Gemeinderätin Vreni Müllener, und für jeden eine geschnitzte Holzkuh sollten uns das Abschiednehmen erleichtern. Wir traten die Heimfahrt an, nicht ohne einen Zwischenstopp in Bern einzulegen, der uns die Gelegenheit einer individuellen Erkundung dieser reizvollen Stadt bot.

DORIS ZORN


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