Stechpalme wird gekürt

  11.12.2020 Natur

Ob die europäische Stechpalme (Ilex aquifolium) ein Baum oder ein Strauch ist, darüber scheiden sich die Geister. Nichtsdestotrotz wurde sie von der Stiftung «Baum des Jahres» zum Baum des Jahres 2021 erkoren. In der Adventszeit erfreuen sich die dekorativen Zweige mit den roten Beeren grosser Beliebtheit.

Weltweit gibt es über 400 Stechpalmarten, sogar laubabwerfende. Sie kommen in allen gemässigten und tropischen Zonen vor, ausgenommen im westlichen Nordamerika und im südlichen Australien. In der Schweiz ist vor allem die grünblättrige Art mit den dunkelgrün ledrig-glänzenden Blättern bekannt. Natürlich kommt die langsam wachsende, bis zu mehreren Metern hohe Pflanze ausser im Alpenbogen fast überall vor und ist geschützt. Das immergrüne Laubgehölz wächst im Unterholz von Laubwäldern oder auf Weiden. Von Mai bis Juli entwickelt sie viele weisse, recht unscheinbare Blüten, die Bienen und Hummeln anziehen. In Gärten ist die Stechpalme eine einheimische Alternative zu Kirschlorbeer – einem invasiven Neophyten.

Die Beeren sind giftig
Ilex ist zweihäusig. Weibliche Pflanzen entwickeln nach einigen Jahren weibliche Blüten und trumpfen im Spätherbst bis Winter mit auffallend roten Beeren auf. Von Vorteil existiert in der Nähe eine männliche Pflanze. Die Beeren sind für Menschen giftig, bieten jedoch Vögeln eine wichtige Nahrungsquelle. Mit zunehmendem Alter der Pflanze verändert sich die Form der Blätter. Statt stachelig-eckig werden sie oval und glattrandig. Stechpalmen spielen in verschiedenen Volksbräuchen seit jeher eine vielfältige Rolle. Die keltischen Druiden versinnbildlichten mit ihnen die Sonne. Zweige hängte man während der Wintermonate in die Behausungen. Dies ist kaum der Grund, weshalb heute während der Adventszeit Dekorationen mit Stechpalme beliebt sind.

KATHARINA WITTWER


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