«Wir sind sehr zuversichtlich»

  05.02.2021 Kultur

Am Montag startete der Vorverkauf zum Gstaad Menuhin Festival 2021. Die Konzerte des Festivals unter dem Motto «London» sollen in Anwesenheit von Zuschauenden durchgeführt werden. Die Veranstalter versichern, dass jene, die jetzt Tickets kaufen, kein Risiko eingehen.

KEREM S. MAURER
«Unsere Sehnsucht nach Live-Konzerterlebnissen und das Bedürfnis, die entstehende Kunst in einem Raum mit anwesenden Künstlerinnen und Künstlern erleben zu dürfen, ist mittlerweile ins Unermessliche gestiegen. Dieses Bedürfnis soll wieder gestillt werden», heisst es erfrischend optimistisch auf der Webseite der Gstaad Menuhin Festival & Academy AG. Der Vorverkauf startete traditionell Anfang Februar, ungeachtet des Lockdowns und obschon noch niemand sagen kann, wie es im März weitergehen soll. Macht das Sinn? «Ja, auf jeden Fall», sagt Christoph Müller, Artistic Director des Festivals. Und wenn jetzt jemand ein Ticket kauft für ein Konzert, das dann infolge der Pandemie doch abgesagt wird? «Dann sind wir kulant und flexibel. Letztes Jahr haben wir die Tickets zurückerstattet, gerne stellen wir aber auch Gutscheine aus», gibt Müller auf Anfrage bekannt und versichert: «Die Konzertbesucher gehen mit dem Kauf kein Risiko ein.»

Sichere Rahmenbedingungen
Christoph Müller geht davon aus, dass man im Sommer – das Festival dauert vom 16. Juli bis 4. September – wieder Konzerte besuchen kann. Zum einen deshalb, weil seiner Ansicht nach im Verlauf des Frühlings durch die Wirkung der Impfungen viele Menschen geschützt würden, und zum anderen, weil sie aufgrund des Pop-up-Festivals vom letzten August ein erprobtes Schutzkonzept haben, das sie dieses Jahr nicht nur wieder anwenden, sondern noch ausweiten können. Müller: «Wir sind sehr zuversichtlich, dass wir mit diesen Vorzeichen sichere Rahmenbedingungen bieten können.»

Unter dem Motto «London»
Dass das diesjährige Gstaad Menuhin Festival – übrigens bereits die 65. Ausgabe – unter dem Motto «London» steht, ist kein Zufall. «Die Musikstadt London war Dreh- und Angelpunkt im Leben unseres Festivalgründers Yehudi Menuhin», erklärt Christoph Müller und erzählt, dass Menuhin in London seine musikalische Identität entwickelte, als 16-Jähriger mit Sir Edward Elgar dessen Violinkonzert aufgenommen habe und neben ihm auch dem zweiten grossen Komponisten Benjamin Britten begegnet sei. Schliesslich habe sich Menuhin mit seiner Familie in London niedergelassen und die Menuhin School gegründet. «Unser Botschafter dieser Beziehungen zwischen Menuhin, Elgar und Britten ist der englische Stargeiger Daniel Hope, der seit seiner Kindheit eng mit unserem Festival verbunden ist. Hope wird zu Beginn des Festivals drei Kammermusikkonzerte gestalten», hält Müller fest.

Die Highlights
Im Programmheft finden sich über 50 Konzerte. Artistic Director Christoph Müller verrät gegenüber unserer Zeitung, welche davon seine persönlichen Highlights sind. «Wir sind glücklich, auch dieses Jahr grossartige sinfonische Ereignisse im Festivalzelt ermöglichen zu können, wie etwa die Auftritte von Jaap van Zweden und des Gstaad Festival Orchestras, die Konzerte des Marijnsky-Orchesters St. Petersburg unter der Leitung von Valery Gergiev oder die hochkarätig besetzte halbszenische Opernaufführung ‹I Puritani› von Bellini.» Dazu gebe es zahlreiche Geheimtipps, wie beispielsweise die neue Serie von vier Künstlerinnen des Menuhin’s-Heritage-Artist-Fördergramms mit Bomsori Kim, Lucienne Renaudin Vary, Nemanja Radulovic und Alexandre Kantorow. Oder die drei A-Capella-Chöre «Kings Singers», «Voces8» oder «Tenebrae». Und worauf freut sich Christoph Müller besonders? «Gerade diese Spitzen-A-Cappella-Chöre repräsentieren die hohe Gesangskultur im englischen Musikleben perfekt, darauf freue ich mich sehr.» https://www.gstaadmenuhinfestival.ch


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