Drei Kandidaten sind gewählt

  23.02.2021 Saanenmöser, Interview

Die Hälfte des Vorstands der Dorforganisation Saanenmöser wurde neu besetzt und dem Verkauf der Liegenschaft im Chalet Birke wurde zugestimmt.

JENNY STERCHI
Machen schriftliche Abstimmungen den Wähler und die Wählerin mutiger? Es könnte die Vermutung aufkommen, denn es gab Gegenstimmen. Die üblichen Traktanden wie Jahresbericht oder Entlastung des Vorstandes, die an «normalen» Hauptversammlungen oftmals einstimmig genehmigt werden, bekamen tatsächlich Nein-Stimmen. Sie verhinderten jedoch nicht, dass alle Traktanden angenommen wurden.

Drei Neue im Vorstand
Neben Heidi Schopfer verliessen auch Markus Sprenger und Michael Zimmermann das Gremium. Wie sind drei Leute zu finden, die bereit sind, die freien Vorstandsämter zu übernehmen? «Vielleicht kommt uns an dieser Stelle zugute, dass wir so ein kleines Dorf sind», beantwortet die Präsidentin die Frage. «Man kennt einander und Kontakte zu neu Zugezogenen werden schnell hergestellt.» Auf diesem Weg konnten Beatrice Reichenbach, Judith Bucher und Philipp Bigler als Kandidaten gewonnen werden. Mit den drei neuen Mitgliedern, die schriftlich in den Vorstand gewählt wurden, kommen gemäss Solveig Lanz, Präsidentin der Dorforganisation Saanenmöser, durch verschiedene Persönlichkeiten auch vielfältige Ideen und unverklärte Sichtweisen zum Vorschein.

Wo parken die Wintersportler?
Für das Parkplatzproblem, dass im vergangenen Winter sehr akut und an der letzten Hauptversammlung kontrovers diskutiert worden war, sei noch keine endgültige Lösung gefunden worden. Aufgrund der momentanen Pandemiesituation habe die Einwohnergemeinde den Lead übernommen und für Notparkplätze beim Dälweidweg zur kurzfristigen Entlastung gesorgt. «Aber ein Notparkplatz kann nur eine kurzfristige Lösung sein. Künftig braucht es vermehrt die konstruktive Zusammenarbeit aller Beteiligten, um ein dauerhaftes Parkplatzangebot zu planen, mit dem alle zufrieden sind», betont Solveig Lanz vorausschauend.

Projekte umgesetzt
In der Dorforganisation waren gleich drei Vorstandsämter vakant. Nachdem Heidi Schopfer ihre Mitarbeit um ein Jahr verlängert hatte, verabschiedete sie sich nach 10 Jahren aus dem Vorstand der Dorforganisation Saanenmöser. «Gemeinsam mit Vorstandsmitglied Bettina von Siebenthal hat sie unglaublich viel Geduld und Zeit investiert, um die Voraussetzungen vor Ort für die Realisierung des Themenwegs zu schaffen», erklärt Solveig Lanz. «Der Wanderweg, der sich für Familien eignet, kann nun im kommenden Frühling eröffnet werden.» Der Winterwanderweg Kübeli–Lochstafel, der jetzt als Rundweg zum Wandern einlädt, wurde zu Saisonbeginn fertiggestellt. Auch der Weg ab Hornberg/Horneggli–Gfell–Berschell–Schönried steht Winterwanderern in dieser Saison zur Verfügung.

Liegenschaftsverkauf
Der geplante Verkauf der Räumlichkeiten im Chalet Birke hatte im Vorfeld für Diskussionen gesorgt. Vor vielen Jahren sind die Räume gekauft worden, um dort das damalige Verkehrsbüro einzurichten. Nachdem sie dafür nicht mehr gebraucht werden und das Interesse eines Käufers besteht, sei die Verkaufsabsicht formuliert worden. Von der Versammlung angenommen, sollen mit dem Erlös Projekte in Saanenmöser mitfinanziert werden.


HAUPTVERSAMMLUNG

Die 68 eingegangenen Stimmen waren gültig. Der Jahresbericht, die Jahresrechnung, die einen Gewinn von 2724 Franken ausweist, und das letztjährige Protokoll wurden genehmigt, der Vorstand entlastet.


JUDITH BUCHER IM KURZINTERVIEW

«Ich setze mich gern im Team ein»

Judith Bucher arbeitet im Saanenland und lebt seit einiger Zeit in Saanenmöser. Sie wurde mit vier Enthaltungen gewählt.

JENNY STERCHI

Warum gerade die Dorforganisation Saanenmöser?
Weil wir als junge Familie hier wohnen.

Was kann Ihrer Ansicht nach eine Dorforganisation leisten?
Ich glaube, dass die Dorforganisation das Dorf sowohl für die Einheimischen als auch für die Touristen attraktiv gestalten kann. Ich denke, dass die Nähe zu den Dorfbewohnern es möglich macht, dass Anliegen und Ideen aus dem Dorf angehört und weiterentwickelt werden.

Wie sieht Ihre Vision von Saanenmöser in naher und ferner Zukunft aus? Oder anders gefragt: Was würden Sie mit der Arbeit in der Dorforganisation gern erreichen?
Ich setze mich gerne im Team der Dorforganisation ein. Denn ich glaube, gemeinsam können wir diverse Aktivitäten verwirklichen, mit denen wir Bewegungsfreunde und Familien nach Saanenmöser holen.


BEATRICE REICHENBACH IM KURZINTERVIEW

«Saanenmöser ist Teil vom Ganzen»

Beatrice Reichenbach arbeitet in Saanen und hat ihr Daheim in Saanenmöser gefunden. Sie wurde mit zwei Enthaltungen und einer Gegenstimme gewählt.

JENNY STERCHI

Warum gerade die Dorforganisation Saanenmöser?
Weil ich Saanenmöser für das Tor zum schönen Saanenland halte. Und weil ich hier daheim bin.

Was kann Ihrer Ansicht nach eine Dorforganisation leisten?
Ich glaube, die Dorforganisationen leisten einen wichtigen Beitrag zur Tourismusentwicklung im Saanenland.

Wie sieht Ihre Vision von Saanenmöser in naher und ferner Zukunft aus? Oder anders gefragt: Was würden Sie mit der Arbeit in der Dorforganisation gern erreichen?
Ich sehe unsere Dorforganisation Saanenmöser als Teil vom Ganzen. Und ich finde es wichtig, als das wahrgenommen zu werden. Das Saanenland und die einzelnen Dörfer sind untrennbar miteinander verbunden, brauchen einander. Ähnlich wie bei einem Puzzle.


PHILIPP BIGLER IM KURZINTERVIEW

«Saanenmöser hat noch viel Platz zum Gestalten»

Philipp Bigler ist Pächter des Bergrestaurants Lochstafel ob Saanenmöser und wohnt in Saanen. Er wurde mit zwei Enthaltungen und einer Gegenstimme gewählt.

JENNY STERCHI

Warum gerade die Dorforganisation Saanenmöser?
Seit 27 Jahren bin ich Gastgeber am Berg und kenne so unsere Stärken und Schwächen «ir Möser» gut. Die Wünsche unserer Besucher und das Potenzial rund um Saanenmöser motivieren mich, mitzugestalten.

Was kann Ihrer Ansicht nach eine Dorforganisation leisten?
Ich denke, der Erfolg dieses Gremiums steht und fällt mit dem Vorstand. Mutige und aktive Vorstandsleute können etwas bewegen. Mit Solveig Lanz als Präsidentin wird in Saanenmöser bereits viel geleistet.

Wie sieht Ihre Vision von Saanenmöser in naher und ferner Zukunft aus? Oder anders gefragt: Was würden Sie mit der Arbeit in der Dorforganisation gern erreichen?
Das Projekt Swiss Alpine Village kann realisiert werden. Saanenmöser wird so auch im Sommer attraktiv. Die 30 Millionen Franken teure Saanerslochbahn kann auch im Sommer kostendeckend betrieben werden. Saanenmöser hat noch viel Platz zum Gestalten.

 


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