Grosser Erfolg mit dem «Märliweg»

  23.02.2021 Gsteig

Die Dorforganisation Gsteig-Feutersoey reagierte einfallsreich auf die Pandemie. Um Hotspots zu entlasten, kreierte sie einen «Märliweg». Mit grossen Erfolg, wie Andrea Kohli, Vizepräsidentin, anlässlich der schriftlichen Hauptversammlung mitteilte.

BLANCA BURRI
Weit über 100 personalisierte Schlüsselanhänger produzierte die Kindergartenlehrerin und Mutter Andrea Kohli im vergangenen Sommer. Sie verschickte sie anschliessend in die ganze Schweiz und zwar an jene Menschen, die den «Märliweg» besucht und ein Rätsel gelöst hatten.

Aluna, der Zwerg
Der «Märliweg» rund um den Zwerg Aluna lancierte die Dorforganisation Gsteig-Feutersoey im vergangenen Frühling als Antwort auf die Pandemie. «Wir wollten damit Familien eine einfache und interessante Wanderung bieten», erläutert Andrea Kohli. Der Weg beginnt in Feutersoey, vorbei am Grillplatz Fägsteinere, entlang der Saane bis Uf lätzen Achere und ins Luswäldli (Grillplatz) sowie zum Pfarrhausmättli (Spiel- und Picknickplatz). «Der Weg ist an den ÖV angegliedert und ohne weiteren Transportmittel machbar, das war uns wichtig», sagt die Initiantin. Bei über zehn Posten gab es einen QR-Code, der mit dem Smartphone eingelesen wurde. Dahinter versteckte sich ein Rätsel. Wer es gelöst hatte, holte in einem der Restaurants im Dorf oder im Dorfladen einen Talon und sandte ihn mit dem Lösungswort und den Kontaktdaten an die Dorforganisation. Worauf diese den gewünschten Namen in den handgemachten Schlüsselanhänger schrieb und den Besuchern zusendete. Mit dem Talon gab es auch einen Gutschein von fünf Franken, den die Besucher im Restaurant oder Laden einlösen konnten. «Wir sind vom Erfolg überrascht, und was eigentlich eine Corona-Idee war, werden wir nun weiterverfolgen», sagt Andrea Kohli. Damit es nicht langweilig wird, gibt es diese Sommersaison hinter den QR-Codes neue Inhalte zum Zwerg Aluna. Was, verrät die Kindergargenlehrerin noch nicht. «Ich hab da so was im Kopf …», sagt Kohli, lässt sich aber nicht weiter in die Karten blicken.

Hotspot Arnensee
Der Arnensee wird auch als Perle des Saanenlands bezeichnet. Der einstige Geheimtipp ist in den vergangenen Jahren immer beliebter geworden. Die Flucht vor der Pandemie bescherte dem Bergsee im vergangenen Sommer zusätzliche Besucherströme. Besondere Herausforderungen waren der Verkehr, das Parkieren und das wilde Campen. «Der Rummel ist inzwischen so gross, dass viele Einheimischen den See in der Hochsaison meiden», sagt Ruedi Kistler, Präsident der Dorforganisation Gsteig-Feutersoey. Weil die Kapazitätsgrenze erreicht wurde, sind Gstaad Saanenland Tourismus, die Gemeinde Gsteig und die Weggenossenschaft Tschärzistal zusammengekommen, um Lösungen zu suchen. Verschiedene Massnahmen wurden ausgearbeitet. Die Strasse zwischen Feutersoey und Schwandchessel wird an stark frequentierten Tagen im Einbahnverkehr (mit Umleitung über den Tuxberg) befahren. Verkehrskadetten weisen die Gäste beim See in die vorgesehenen Parkplätze. «Für die Sicherheit und für die Anstösser ist es wichtig, dass die Strassen nicht zugeparkt sind. Nur so kann die Feuerwehr beispielsweise innert nützlicher Frist einen brennenden Stafel löschen», zeigt Ruedi Kistler auf. Ebenfalls wird kontrolliert, ob sich die Camper an die Vorschriften halten. Wildes Campen ist verboten, dafür steht auf dem Undere Stuedeli ein Campingplatz zur Verfügung.

Vorstand erweitert
Um die Aufgaben der Dorforganisation auf mehr Schultern zu verteilen als bisher, wird der Vorstand von sieben auf neun Personen erweitert. Neu gewählt wurden Miriam Oehrli und Cornelia Walker. Miriam Oehrli stellt sich zur Verfügung, weil «mir das Dorfleben am Herzen liegt und ich immer wieder Ideen habe». Cornelia Walker möchte den sozialen Austausch im Dorf fördern, der bei kleinen und grossen Festen gepflegt wird. «Wenn wir gemeinsam an einem Strick ziehen, können wir viel Schönes bewirken», sagt sie.


HAUPTVERSAMMLUNG

Alle Traktanden der ordentlichen Hauptversammlung der Dorforganisation Gsteig-Feutersoey wurden von den 43 Votanten genehmigt: Protokoll, Jahresbericht 2019/20, Jahresrechnung 2019/20 mit einem Gewinn von 4816 Franken, Entlastung Vorstand und Neuwahlen von Miriam Oehrli und Cornelia Walker.


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