Skitourengänger von Lawine verschüttet

  11.05.2021 Lauenen

Am Samstag kurz nach dem Mittag löste ein Tourenskifahrer am Geltenhorn eine Lawine aus. Er wurde von der Rega zu weiteren Abklärungen ins Berner Inselspital geflogen.

KEREM S. MAURER
Laut Ueli Grundisch, Rettungschef der Alpinen Rettung der Rettungsstation Gstaad, donnerte am Samstag um 12.40 Uhr eine massive Lawine vom Geltenhorn ins Rottal hinunter. Die Anrissbreite schätzt er auf ungefähr zweihundert Meter. Auslöser der Lawine war einer von zwei Berggängern aus der Romandie, die zusammen vom Lauenensee via Geltenhütte auf das Geltenhorn aufgestiegen waren. Gemäss Grundisch löste der Berggänger, der als Erster die Abfahrt vom Geltenhorn antrat, die Lawine selber aus, von der er in der Folge erfasst und rund 2000 Meter hinunter ins Rottal gerissen wurde. Sein Begleiter, der den Vorfall beobachtete, alarmierte umgehend die internationale Notrufnummer 112. Die Polizei informierte darauf die Rega, die wiederum die Rettungskräfte in Gstaad. Die Air-Glaciers brachte zwei Einsatzleiter/Retter zur Unfallstelle. An der gelungenen Rettungsaktion waren letztlich fünf Personen auf dem Berg im Einsatz und weitere zwölf am Boden in Bereitschaft.

Schnelle Hilfe dank LVS
Ein Helikopter der Lausanner Rega-Basis hatte laut einer entsprechenden Mitteilung der Rega kurz zuvor die Evakuierung zweier Personen am Col du Pillon beendet, als er zum nur wenige Minuten entfernten Einsatzort am Geltenhorn gerufen wurde. Die Besatzung, bestehend aus dem Piloten, einem Sanitäter und einem Arzt, startete umgehend eine gross angelegte Suche mit dem LVS aus der Luft. Ueli Grundisch: «Dank dem Lawinenverschüttetensuchgerät LVS, das der verunglückte Berggänger auf sich trug, konnte dieser sehr schnell geortet werden.» Tatsächlich hatte die Rettungscrew den Verunfallten nur 29 Minuten nach dem Lawinenniedergang gefunden. Um 13.36 Uhr flog der Helikopter den Verunglückten zu weiteren medizinischen Abklärungen ins Berner Inselspital.

Heikle Situation
«In der letzten Woche, als das Wetter so viel Niederschlag brachte, hat es in höheren Lagen etwa einen halben Meter Neuschnee gegeben», analysiert Grundisch die aktuelle Situation. Zusammen mit dem starken Wind sei es zu beträchtlichen Schneeverfrachtungen gekommen. Solche Schneeverfrachtungen bilden eine heikle, instabile Schneeoberfläche. Der Rettungschef der Rettungsstation Gstaad führt das Unglück vom Samstag auf diese prekären Verhältnisse zurück. Laut einer aktuellen Mitteilung des Rega-Mediendienstes organisierte die Helikopter-Einsatzzentrale der Schweizerischen Rettungsflugwacht am vergangenen Wochenende schweizweit über 90 Helikoptereinsätze für in Not geratene, schwer erkrankte oder verletzte Menschen.

 


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