30 Organisationen für alpine Genussdestination

  04.06.2021 Saanen

Die 2016 erarbeitete Destinationsstrategie wurde überarbeitet und am vergangenen Dienstag von 30 Organisationen unterzeichnet. Sie setzt auf zuvorkommende Gastfreundschaft, alpinen Lebensstil, aktive Erholung und Diskretion.

BLANCA BURRI
Die Destinationsstrategie dient als Grundlage für die touristische Entwicklung der Destination Gstaad. Darin sind Vision, Positionierung, Ziele und Meilensteine der nächsten vier Jahre aufgelistet. Die Destination bekennt sich zu ihrem Claim «Come up – slow down». Ihre Vision lautet: «Die Destination Gstaad ist die führende alpine Genussdestination.»

Alpine Echtheit
In der Positionierung bleibt die Destination dem eingeschlagenen Weg treu. Themen wie alpine Echtheit, Genuss und Mehrwert, Kultur und Sport, Entschleunigung, Qualität, Diskretion und Sicherheit sowie Nachhaltigkeit stehen zuoberst auf der Agenda. «All unsere Bemühungen laufen darauf hinaus, die alpine Genussdestination zu sein», sagt Oliver Waser, Präsident von Gstaad Saanenland Tourismus (GST).

Verpflichtende Umsetzungspunkte
Grundsätzlich basiert die neue Destinationsstrategie auf der alten. Dabei wurden die Handlungsfelder konkretisiert. «Die neue Destinationsstrategie ist verpflichtender ausgestaltet als die bisherige», erklärt Oliver Waser. «Damit möchten wir erreichen, dass sich möglichst viele – Personen, Leistungsträger, Organisationen, Eventveranstalter, Gemeinden, Unternehmen und Geschäfte – an der Strategie orientieren», hält Tourismusdirektor Flurin Riedi fest. Auf fünf Seiten sind deshalb konkrete Projekte und Handlungsfelder aufgelistet, die in den nächsten vier Jahren angegangen oder umgesetzt werden. Es ist definiert, wer bei welchem Projekt den Lead hat. Beispielsweise soll ein Indoor-Infrastrukturkonzept für Kultur und Sport von der Gemeinde Saanen erarbeitet werden. Zudem wurden die Meilensteine herausgepickt und separat aufgeführt. «Die Strategie soll alle anspornen, die eigene Geschäftsphilosophie zu überdenken und sich selbst zu fragen, wie das Unternehmen zukunftsorientiert und nachhaltig handeln kann», so Flurin Riedi. Gstaad Saanenland Tourismus bietet an, den Unternehmen in diesem Prozess beratend und unterstützend zur Seite zu stehen. Die Strategie ist öffentlich.

Sanftes Wachstum und Individualtourismus
Bezeichnend für die Strategie ist der Fokus auf den Individual- und Familientourismus. «Wir möchten eine Region bleiben, die nicht überlaufen, sondern für alle – Bewohner und Touristen – immer ein schönes Erlebnis ist», so Oliver Waser. Am Arnensee solle man beispielsweise immer genug Platz zum Spazieren und Baden haben. Deshalb werden künftige Marketingkampagnen immer auch mit der Produkteentwicklung abgestimmt. «Wenn wir etwas bewerben, braucht es genügend Parkplätze, Toiletten etc. und die Bewegungsströme müssen gelenkt werden, damit sich alle wohl fühlen», beschreibt er die Erkenntnisse aus Kampagnen der vergangenen Jahre.

Weshalb braucht es eine Überarbeitung?
Seit 2016 verfügt die Destination Gstaad über eine breit abgestützte Strategie. Damals wurde sie auf dem Sanonaplatz in Saanen im feierlichen Rahmen von den Partnern unterschrieben. Im Rahmen des vorgegebenen Rhythmus von vier Jahren wurde sie überarbeitet. Hierfür holten die Verantwortlichen fast doppelt so viele Leistungsträger wie vor fünf Jahren, nämlich 30 Organisationen, an den Tisch. Darunter befinden sich die Gemeinden Saanen, Gsteig, Lauenen und Zweisimmen, die Bergbahnenunternehmen der Region, Gstaad Marketing, der Hotelierverein Gstaad-Saanenland, Gewerbeverein Saanenland und die Landwirtschaftliche Vereinigung Saanenland, alle Dorforganisationen, Grossevents und grosse Leistungsträger wie das Sportzentrum und die Schnee- und Bergsportschulen. Prozessleader und Mitunterzeichner ist Gstaad Saanenland Tourismus.

Alle ziehen in dieselbe Richtung
Die Destinationsstrategie sei von den vielen Leistungsträgern, die mitgewirkt haben, kritisch hinterfragt worden. Sie hätten Ideen eingebracht und die Strategie weiterentwickelt. Flurin Riedi: «Alle Personen, die mitgewirkt haben, werden sie anwenden. Sie ist unsere touristische Bibel.» Das Commitment trage zum langfristigen erfolgreichen Bestehen des Tourismus im Saanenland bei.

Richtiger Zeitpunkt?
In Zeiten von Corona sei es schwierig, die Strategie weiterzuentwickeln, sagt Flurin Riedi. Aber der Zeitpunkt sei gegeben gewesen. Man könne heute die Auswirkungen der Pandemie auf das Reiseverhalten noch nicht genau abschätzen. Man wisse nicht, ob die Gäste, welche die Destination neu für sich entdeckt hätten, zu Wiederholungsgästen würden oder andere Reiseziele auswählten, sobald die Hürden kleiner werden. «Weil wir die laufenden Entwicklungen jährlich mit der Strategie abgleichen, können wir Tendenzen frühzeitig erkennen und uns anpassen», versichert Oliver Waser.

Die Destinationsstrategie wurde am 1. Juni auf dem Gstaad Airport feierlich unterzeichnet. Sie gilt für die Jahre 2021 bis 2024 und wird am Ende der Laufzeit überarbeitet und frisch unterzeichnet.

Destinationsstrategie: www.gstaad.ch/service/ organisation-teams/berichte-reglemente.html Erklärvideo: https://www.youtube.com/ watch?v=AN2dlZk6V-8


Die Meilensteine

WINTER 2020/21 

– STATION Saanen
– Eggli Berghaus


SOMMER 2021

– Erlebniswege Saaniland
– Gstaad Card
– ÖV inklusive Sommer

WINTER 2021/22

– GoldenPass Express
– Eggli Lounge
– ÖV inklusive Winter

SOMMER 2022

– Konzept Infrastruktur für Kultur & Sport
– Skulpturenweg
– Naturnaher Tourismus Lauenen

WINTER 2022/23

– SkiFuture
– Sanierung Eisbahnareal Gstaad
– Talpiste Glacier 3000

SOMMER 2023

– Camping 2.0
– Naturnaher Tourismus Arnensee

WINTER 2023/24

– Winter-Grossevent
– Parkplatzlösung Schönried/Saanenmöser
– Natürlicher Schneeberg
– Schlittelweg Eggli

SOMMER 2024

– Biketrails Horneggli
– Inszenierung Wispile

WINTER 2024/25

– Inszenierung Rinderberg
– Ortsdurchfahrt Schönried
– Ice-Express Glacier 3000

AUSBLICK

– Infrastrukturanlage für Kultur & Sport
– Swiss Alpine Village


Die strategischen Grundsätze

1. Wir wachsen primär qualitativ und nur leicht quantitativ – was wir anbieten, muss Qualität haben.

2. Wir erneuern und erweitern die touristische Infrastruktur kontinuierlich und stärken mit Schlüsselprojekten unsere Positionierung.

3. Wir entwickeln die weisse und grüne Saison weiter und stärken insbesondere die Vor- und Nachsaison.

4. Wir erhöhen die Schneesicherheit, schaffen Schlechtwetterangebote sowie Attraktionen für Outdoorfreunde, Geniesser und Familien.

5. Wir stärken die Top-Events, entwickeln sie weiter und bauen das MICE-Angebot (Meetings, Incentives, Conferences, Events) aus.

6. Wir fokussieren uns in der Marktbearbeitung auf ausgewählte Gästesegmente und Märkte und streben dabei einen ausgewogenen Gästemix an.

7. Wir verhalten uns zurückhaltend bei der Akquisition von grossen Gruppenreisen und verfolgen keine Tiefpreisstrategie.

8. Wir intensivieren die Digitalisierung zur Verbesserung der Convenience, zur Pflege unserer Stammgäste (CRM) und zur Optimierung der Prozesse.

9. Wir verstärken strategische Kooperationen und erweitern den Erlebnisraum für unsere Gäste.

10. Wir streben eine nachhaltige Entwicklung an, schonen Ressourcen und tragen Sorge zum Landschaftsbild, zur Natur, zur Kultur und zur hohen Lebensqualität.


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