Mähverluste bei Bienen vermeiden

  11.06.2021 Landwirtschaft

Wenn gemäht wird, wenn die Bienen nicht fliegen, können grosse Schäden vermieden werden.

Der Bienengesundheitsdienst schreibt in einer Medienmitteilung, dass blühende Kulturen und Wiesen ein attraktives Nahrungsangebot für Honigbienen und andere Bestäuber darstellen. Nicht nur Obstbäume, Löwenzahn und Weissklee, sondern auch extensiv bewirtschaftete Wiesen, Weiden und Biodiversitätsförderflächen (BFF) tragen zum Wohl der Bestäuber bei. Um die Bestäubung in der Landwirtschaft zu unterstützen und den Verlust der Bienen so gering wie möglich zu halten, ist der Einsatz einer bienenfreundlichen Mähtechnik zentral (Balken- und Scheibenmähwerk).

Mähaufbereiter bienenschonend einsetzen
Imker und Landwirt Thomas Schläppi warnt, dass weniger bienenschonende Techniken wie die Verwendung von Mähaufbereitern im Saanenland zunähmen und damit auch die Gefahr, dass sie zu den Flugzeiten der Bienen eingesetzt würden. In der Medienmitteilung steht, dass die Mähaufbereiter für Bienen und Kleintiere wie Spinnen tödlich seien. Wenn sie eingesetzt würden, könne es im Extremfall zu Verlusten von 90’000 Honigbienen pro Hektare kommen.

Tipps und Tricks
Ist ihr Einsatz unerlässlich, sollte vorgängig die Bienenaktivität beobachtet und das Mähen verschoben werden, wenn sich pro 2 m2 mehr als eine Biene aufhält. «Das Risiko von Honigbienenverlusten ist bei geringem Bienenflug am niedrigsten», bestätigt Marianne Tschuy vom Bienengesundheitsdienst und verdeutlicht: «Dies ist bei bedecktem Himmel und kühlen Temperaturen oder bei stärkerem Wind der Fall. Zudem sind vor 7 Uhr oder nach 18 Uhr weniger Honigbienen unterwegs.»

Effizienzsteigerung
Thomas Schläppi betont, dass Mähaufbereiter für den Futterbau grundsätzlich gute Dienste leisteten. Sie brechen das Gras, dieses trocknet rascher ab und bleibt somit nährstoffreich. Da immer mehr Landwirte die Alpen und die Talbetriebe mit einem zunehmend kleinen Team bearbeiten, werden die Mähaufbereiter auch im Saanenland immer öfter eingesetzt. Thomas Schläppi: «Wenn die Empfehlungen eingehalten werden, ist das kein Problem.»

Bewusstsein ist vorhanden
«Vielen Landwirten im Saanenland ist die Bienenproblematik bewusst», sagt Imkerin Corina Wampfler aus Gsteig. Sie würden ihre Mähzeiten an den Bienenflug anpassen, damit die wertvollen Bestäuber möglichst wenig Schaden nähmen. Corina Wampfler: «Besonders sinnvoll ist, wenn die Wiesen stehen gelassen werden, bis der Löwenzahn verblüht ist.»

BLANCA BURRI/PD


BIENENSCHONENDE MÄHZEITEN

• Bei bedecktem Himmel
• Bei kühlen Temperaturen
• Bei stärkerem Wind
• Vor 7 Uhr
• Nach 18 Uhr

www.bienen.ch/merkblatt


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