Stabübergabe auf der Grubenberghütte

  22.06.2021 Saanenland, Hotellerie / Gastronomie

SOPHIA GRASSER
23 Jahre hielt Ruedi Hählen die Fäden in der Hand. Während dieser Zeit revolutionierte er regelrecht das Hüttenwesen der Grubenberghütte: Er führte die Halbpension ein, erstellte eine Website, legte eigens Wanderwege an und vieles mehr. Hählen kennt allerdings auch die Kehrseite seiner Visionen und Projekte. «Sie bedeuten wahnsinnig viel Verantwortung und Zeitaufwand.»

Ein hartes Business
Der ehrenamtliche Job als Hüttenchef setzt eine permanente Erreichbarkeit voraus – 24 Stunden, sieben Tage die Woche. «Es ist auch schon vorgekommen, dass ich während meiner Ferien im Hinterland von Thailand Anrufe entgegengenommen und Auskunft über die aktuellen Schneebedingungen auf der Grubenberghütte gegeben habe», blickt Hählen amüsiert zurück. Das Organisatorische, die Logistik und die Administration seien demnach sehr zeitintensiv – von E-Mails und Telefonaten über den Einkauf von Lebensmitteln bis hin zur Verwaltung des Einsatzplans für die Mitarbeitenden. Die Pandemie habe den Zulauf an Gästen zusätzlich gefördert. Dazu kommen die Leitung seines Geschäfts Hählen Bed & Baby AG in Gstaad und seine Tätigkeit als Wanderführer.

Die Zeit ist reif
Nach den vielen erlebnisreichen, prägenden und bereichernden Jahren als Hüttenchef hat Hählen nun beschlossen, kürzer zu treten. Er betont: «In der Grubenberghütte steckt mein ganzes Herzblut. Sie hat mir viele Türen geöffnet, ich durfte mich in ihr verwirklichen.» Jetzt sei der richtige Zeitpunkt, Deborah Reber das Kommando zu überlassen.

Eine dankbare Abwechslung
Hählen und Reber kennen sich aus dem gemischten Kirchenchor von Zweisimmen. Auf einer Wanderung hat Hählen der Kindergärtnerin die Grubenberghütte gezeigt. Reber habe sich sofort engagiert und zunehmend Schichten übernommen, Hählen erkannte ihr Potenzial. Der Chefwechsel war für beide eine dankbare Abwechslung – sie griffen sich gegenseitig unter die Arme, halfen sich aus einer schwierigen Phase. Für Reber steht fest: Sie möchte Hählens Philosophie folgen. «Die Grubenberghütte soll ein Herzensort bleiben – eine kleine, aber feine Anlaufstelle», hält die neue Chefin fest. Ob Wanderer, Familien oder Schüler, die ihr Jugendlager in der Grubenberghütte verbringen – jeder soll sich wohlfühlen und den Besuch in guter Erinnerung behalten. Gemeinsam mit ihrem Vorgänger, der ihr nach wie vor mit Rat und Tat zur Seite stehen wird, stemmt sie von nun an das Business. Für die Zukunft wünscht sie sich, niemals die Freude an ihrem neuen Posten zu verlieren. Gleiches gibt ihr auch Hählen mit auf den Weg: «Ich hoffe, dass sich Deborah entfalten kann – und vor allem, dass sie auf sich aufpasst.»

Informationen über die letzten Wahlen und die Abstimmungen des SAC finden Sie auf www.sacoldenhorn.ch.


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