Gönnerverein setzt sich für «Erlebniswelt Alpenruhe» ein

  27.08.2021 Gstaad, Saanen

Der Gönnerverein Alpenruhe wurde im vergangenen Jahr mit zahlreichen Spenden bedacht. Mit den Geldern wurde ein Teil der Möblierung für die Wohngruppen und die beliebte Ferienwoche im Tessin mitfinanziert. Nun liegt der Fokus auf dem Spielplatz. Der Gönnerverein will mithelfen, dass die «Erlebniswelt Alpenruhe» ohne Erhöhung der bestehenden Schulden realisiert werden kann.

ANITA MOSER
«Wir sind Behinderte und jene, die mit Behinderten zu tun haben. Unser Ziel ist es, nicht behinderten Menschen die Unsicherheiten gegenüber Menschen mit Behinderungen zu nehmen und sie darüber zu informieren, was es überhaupt bedeutet, behindert zu sein. Ausserdem möchten wir Menschen mit Behinderungen inspirieren – trotz Handicap setzt man sich seine Grenzen letztlich selbst!» Mit diesem Zitat aus dem Blog «Anders und doch gleich» eröffnete Vereinspräsident Simon Graa am vergangenen Montagabend die Mitgliederversammlung. Ein Slogan, der sich auch die Alpenruhe auf die Fahne respektive aufs Logo geschrieben hat: «anders und trotzdem gleich».

Gönnervereinstag im September
In diesem Sinne ist am Wochenende vom 18./19. September ein Gönnervereinstag mit verschiedenen Aktivitäten für die internen und externen Klienten auf der Wispile geplant. Alle sollen ihren Möglichkeiten entsprechend an den Aktivitäten – Spiele, Spaziergänge, Wanderungen bis zum Lauenensee, Fahrt mit dem Trottinett ab der Mittelstation usw. – teilnehmen können. «Die Mitarbeitenden der Alpenruhe werden uns auf diesem Ausflug begleiten und unterstützen», betonte Simon Graa.

Grosszügige Spenden
Kassier Walter Matti präsentierte den Mitgliedern eine erfreuliche Jahresrechnung. Dank Mitgliederbeiträgen und grosszügigen Spenden generierte der Verein einen Umsatz von knapp 87’000 Franken. Die Jahresrechnung 2020, die mit einem Gewinn von knapp 44’000 Franken abschliesst, wurde einstimmig genehmigt und dem Vorstand Décharche erteilt.

Für 2021 rechnet der Verein bei einem Budget von rund 102’000 Franken mit einem Defizit von knapp 90’000 Franken. Bereits finanziert wurde ein Teil der Möblierung für die Wohngruppen, und die beliebte Ferienwoche im Tessin unterstützte der Verein mit einen grosszügigen Beitrag. Von den eingegangenen Spenden müssen 45’000 Franken zweckgebunden für den Spielplatz verwendet werden.

Werkstattumbau
Vor genau elf Monaten sind die Klienten der Alpenruhe in den Neubau umgezogen. «Sie haben sich mittlerweile mehr oder weniger gut eingelebt», erklärte Institutionsleiter Markus Kindler. «Es ist ein Geschenk, in so hellen und grösszügigen Räumen zu leben.»

Mit dem Neubau gibt es 15 zusätzliche Plätze. 14 Plätze sind bereits vergeben und für den letzten Platz besteht ebenfalls Interesse. «Das Angebot stösst auf grossen Bedarf und Anklang», so Kindler.

Zurzeit wird die Werkstatt umgebaut, sie soll voraussichtlich noch in diesem Jahr bezugsbereit sein. Bis dahin wird in Containern gewerkelt und gearbeitet und produziert.

Spielplatz, Streichelzoo und Garten
Geht alles nach Plan, beginnen im Frühling die Umgebungsarbeiten. Und viele kleine und grosse Besucher können es wohl kaum mehr erwarten, bis der Spielplatz samt Streichelzoo wieder zum Verweilen – oder präziser gesagt zum Erleben – einlädt. «Wir hoffen, im Sommer 2022 zu einem grossen Eröffnungsfest einladen zu können», so die Verantwortlichen.

Geplant ist ein attraktiver Spielplatz mit Streichelzoo und Garten. Letzterer dient der Selbstversorgung. «Ein separater Teil des Gartens ist öffentlich. Die Besucher sollen Kräuter riechen, sie in die Finger nehmen können», erklärte Kindler. Es versteht sich von selbst, dass diese Kräuter nicht für die Produktion verwendet werden.

Auch die beliebte Kindereisenbahn wird wieder durch die Gegend tuckern und im Streichelzoo werden Ziegen, Kaninchen, Lamas, Hühner usw. gehalten. «Nicht zuletzt möchten wir in diesem Bereich und ebenso in der Cafeteria und auf deren Terrasse unseren Klienten Arbeitsund Beschäftigungsplätze anbieten, damit sie möglichst überall mithelfen können», erklärte der Institutionsleiter.

Auf Spendengelder angewiesen
Die Kosten für die «Erlebniswelt Alpenruhe» sind mit rund einer halben Million Franken veranschlagt. «Wir sind auf Spendengelder angewiesen», betonte Kindler. Für die Finanzierung des Neubauprojekts wie für die «Erlebniswelt Alpenruhe» sei die Stiftung Alpenruhe verantwortlich, erklärte Simon Graa auf eine entsprechende Frage. Die Finanzierung sei gesichert, allerdings mit Fremdkapital. «Damit die Alpenruhe die bestehenden Schulden nicht noch weiter erhöhen muss, werden je nach Höhe der eingegangenen Spenden nicht alle geplanten Spielgeräte realisiert. Der Gönnerverein will das Projekt aber so gut wie möglich unterstützen.»

Die Spendengelder kämen zu 100 Prozent dem Projekt zugute, «sie versanden nicht in Planungskosten», versicherte Markus Kindler. «Es gibt kein Architektenhonorar und der Spielplatzbauer bekommt eine Pauschale von 2000 bis 3000 Franken.» Und wo immer es machbar sei, werde man die Eigenleistungen erbringen. «Wir haben auch bereits Anfragen von Klubs und Privatpersonen, speziell von Eisenbähnlern.»

Er sei überzeugt, dass die Finanzierung zustande komme, sagte GST-Präsident Oliver Waser. Der Spielplatz sei nicht nur bei Einheimischen, sondern auch bei Chaletgästen sehr beliebt gewesen. «Wir sind nicht gerade verwöhnt mit attraktiven Spielplätzen», so der Familienvater. Deshalb finde er es toll und nicht selbstverständlich, dass die Alpenruhe wieder einen Spielplatz realisiere. «Der touristischen Destination erweist ihr damit einen riesigen Dienst – auch gerade im Zusammenhang mit den Saani-Erlebniswegen.» Markus Kindler nahm den Ball auf: «Der Spielplatz wird ein Posten des Klang-Erlebnisweges zwischen Saanen und Gstaad sein. Saani wird im Streichelzoo seine tierischen Freunde besuchen».

Markus Kindler für vier Jahre bestätigt
Mit Akklamation wurde Markus Kindler für eine weitere Amtsdauer von vier Jahren als Sekretär bestätigt. «Markus Kindler ist eine wichtige Stütze für die Institution und als Vorstandsmitglied ein wichtiges Bindeglied zwischen dem Gönnerverein und der Institution», betonte Vereinspräsident Simon Graa.


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