Steigende Holzpreise – im Wald schon angekommen?

  13.08.2021 Landwirtschaft

Die Preise für Bauhölzer unterschiedlichster Arten sind seit Anfang Jahr auf einem Höhenflug. Doch wie lange wird dies so bleiben und bei welchen Sortimenten können sich die momentan guten Schnittholzpreise auch im Wald positiv niederschlagen?

Dazu werfen wir am besten einen kleinen Blick zurück. In den vergangenen Jahren war der Holzpreis europaweit auf ein Rekordtief gesunken. Hauptverantwortlich dafür waren grossen Zwangsnutzungen aufgrund des Borkenkäfers und wegen verschiedenen Winterstürmen. Vielerorts ist aus dieser Zeit noch gerüstetes Holz gelagert. Dieses kann aufgrund der langen Lagerung aber meist nicht mehr als sägefähiges Holz verwendet werden, ist aber als Industrie- und Energieholz noch nutzbar. Die Preise für Industrieholz bleiben daher auf tiefem Niveau stabil.

Die steigenden Preise beim Schnittholz und eine konstant hohe Nachfrage führen in erster Linie zu einem erhöhten Bedarf an Sägerundholz. Nach einem Winter ohne grössere Schadensereignisse und einer eher zurückhaltenden Nutzung der Waldbesitzer hat sich auch die Käfersituation gegenüber den Vorjahren entspannt und die Rundholzlager bei den Sägereien sind aktuell eher tief. Dies führt dazu, dass der Bedarf an Frischholz dieses Jahr früher einsetzt. Angesichts der hohen Nachfrage ist bei den Rundholzpreisen nach einem jahrelangen Preiszerfall eine Erholung spürbar. So haben im grenznahen Ausland die Durchschnittspreise für Sägerundholz die Marke von 100 Euro/m3 für Fichte BC bereits überschritten. Auch verschiedene Schweizer Rundholzabnehmer haben nach einer leichten Erhöhung im Frühsommer die Preise weiter nach oben angepasst. Für eine zukunftsfähige Waldbewirtschaftung ist langfristig ein durchschnittlicher Holzpreis von mindestens 100 Franken/m3 beim Nadelsägerundholz nötig. Die Waldbesitzer können einen wesentlichen Beitrag zur Versorgung der Nachfrage leisten, wenn sie diese nachhaltig notwendigen Preise konsequent einfordern.

Auch für die bevorstehende Holz-Erntesaison zeichnet sich eine konstant gute Nachfrage ab. Dies gilt es bei der Planung der Holzerntemassnahmen zu berücksichtigen. Wichtig ist, das Holz immer vor der Ausführung des Holzschlages zu verkaufen. Damit die nachgefragten Sortimente zu angemessenen Preisen verkauft werden können, empfiehlt es sich, die Preise und Zielsortimente der verschiedenen Abnehmer frühzeitig einzuholen und zu vergleichen. Bei Fragen stehen den Waldbesitzern die regionalen Holzvermarkter und Waldbesitzerorganisationen gerne zur Verfügung.

WALDBESITZERVEREINIGUNG OBERSIMMENTAL-SAANEN

 


Möchten Sie weiterlesen?

Ja. Ich bin Abonnent.

Haben Sie noch kein Konto? Registrieren Sie sich hier

Ja. Ich benötige ein Abo.

Abo Angebote