Skulpturstrasse statt Kulturnacht

  28.09.2021 Vorschau

Nachdem die Kulturnacht Zweisimmen im letzten Herbst abgesagt werden musste, wollen die Veranstalter der Kultur in Zweisimmen dennoch oder endlich wieder Aufmerksamkeit schenken – mit dem Skulpturenweg, der sich vom 2. Oktober bis 12. November in der Bahnhofstrasse in Zweisimmen präsentiert.

Haben Sie die Kehrichtsäcke entlang der Bahnhofstrasse in Zweisimmen gesehen? Das ist nicht etwa das Resultat fehlbarer Bürgerinnen und Bürger. Vielmehr verhüllen die nicht sehr attraktiven Plastiktüten wunderbare Skulpturenkunst, die zur Skulpturstrasse Zweisimmen gehört.

An der Skulpturstrasse Zweisimmen, einer Ausstellung vom 2. Oktober bis 12. November, präsentieren verschiedene Schweizer Künstlerinnen und Künstler in den Schaufenstern und Gärten entlang der Bahnhofstrasse in Zweisimmen ihre Skulpturen. Geschaffen aus den unterschiedlichsten Materialien, sind die Objekte von Kunstliebhabern, jenen, die es noch werden wollen und allen anderen «Gwundernasen» rund um die Uhr zu betrachten. Und wer eines der Objekte besitzen möchte, der kann es während der sechs Wochen käuflich erwerben.

Kunst ist Gestaltungskultur und Kultur hat schwere Zeiten hinter sich. So fiel auch die Kulturnacht Zweisimmen, die ursprünglich letzten Herbst geplant war, den Unsicherheiten und unkalkulierbaren Bedingungen zum Opfer. Die Skulpturstrasse ist als Lebenszeichen zu verstehen, mit der die Veranstalter der Kulturnacht sagen wollen: «Wir sind noch da!»

Gabriele Bärtschi verzaubert mit filigraner Glaskunst und die aus Stein gearbeiteten Objekte von Rafael Häfliger wirken beinahe mystisch. Die Werke von Housi Knecht erwecken Metall zu allerlei Leben. Auch die Damen aus Beton, die Christine Lanz perfekt darstellt, wirken lebendig. Auch Holz ist ein beliebter Werkstoff bei den Skulpturenkünstlern. Während sich Marc Enay mit seinen Naturholzformen auf die Phantasie des Betrachters verlässt, bilden die mächtigen Holzskulpturen von Pascal Baur Wildtiere bis ins Detail ab. Der aus der Region stammende Herbert Buchs holt für die Skulpturstrasse sogar die Wüste nach Zweisimmen. Jedenfalls Teile davon. In den Kunstwerken von Peter Trevisan lassen sich hier und da Gegenstände des Alltags entdecken. Für Manuel Bätscher ist Stein das Material der Wahl. Seine Kieselsteine bekommen eine Aussage und die Steinskulpturen begeisternde Formen. Für Gianni Vasari und Vero Kallen sind die Farben essenziell, mit denen sie die Skulpturen unverwechselbar werden lassen. Die anmutigen Bronzeskulpturen von Fredy Meier machen den Künstlerreigen an der Skulpturstrasse Zweisimmen komplett.

Und übrigens: An der Vernissage am 1. Oktober verschwinden die Plastiktüten und die Kunst darunter tritt zutage. Der eine oder andere Künstler wird vor Ort sein und jeder Besucher kann ein Teil der Kunst werden.

PD/KULTURNACHT ZWEISIMMEN

 


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