Verein Hornkuh heisst neu Hornlabel
09.11.2021 Landwirtschaft, Saanenland, Schweiz, FeutersoeyDem in Feutersoey gegründeten Verein Hornlabel gehören schweizweit über 70 Betriebe an. Sein Ziel ist, dass möglichst viele Tiere ihre Hörner behalten dürfen und die Konsumenten dies unterstützen können.
KEREM S. MAURER
An der Generalversammlung des ehemaligen Vereins Hornkuh – sie wurde am vergangenen Freitag in digitaler Form abgehalten – beschlossen die Mitglieder, den Namen ihres Vereins zu ändern. Neu heisst er Hornlabel und nicht mehr Hornkuh. Präsident Michi Gehret, der den Verein im Jahr 2019 nach der Niederlage der Hornkuhinitiative gegründet hatte, bleibt für eine weitere Amtsdauer im Amt. Mitgliederbeiträge erhebt der Verein auch im neuen Vereinsjahr nicht. «Es ist wichtiger, dass unsere Mitglieder Label-Kleber bestellen. So haben alle mehr davon», ist Gehret überzeugt.
70 Betriebe und über 1700 Kühe
Nur rund zehn Prozent aller Kühe schweizweit hätten noch Hörner, sagt Michi Gehret auf Anfrage. Eine Tatsache, die ihm missfällt. «Könnten die Kühe sprechen, würden sie ihre Hörner behalten wollen, um der schmerzhaften Enthornung zu entgehen und untereinander besser kommunizieren zu können», ist er überzeugt. Sein Verein setzt sich ausserdem dafür ein, dass Produkte von Hornkühen entsprechend vermarktet werden. Hornlabel-Produkte könne man einfacher verkaufen, da sie natürlich und seltener seien, so Gehret. Seinem Verein haben sich bislang schweizweit und aus dem angrenzenden Ausland über 70 Betriebe mit mehr als 1700 Kühen angeschlossen.
Natürlich und respektvoll
Die mit dem Hornlabel H()H ausgezeichneten Produkte stammen garantiert von Kühen mit Hörnern, erklärt Michi Gehret. Unter dem Label vereinen sich ausschliesslich Züchter und Bauern, die ihr Vieh auf natürliche Weise und respektvoll halten. Züchter und Bauern, die das Hornlabel führen, verzichten komplett auf die Enthornung ihrer Kälber und bieten ihren Kunden nur Produkte an, die von Hornkühen stammen.