In die Wüste geschickt

  11.01.2022 Sport

Jérôme de Sadeleer, der seine Kindheit im Saanenland verbrachte und seine Leidenschaft zum Motorsport entdeckte, ist an der diesjährigen Rallye Dakar dabei. Das legendäre Rennen führt die zahlreichen internationalen Teams durch Saudi-Arabien.

JENNY STERCHI
Die Strecke von Ha’il über Riad nach Dschidda, mit 4148 Kilometern Sonderprüfungen und 4275 Kilometern Verbindungsetappen, führt zum dritten Mal durch Saudi-Arabien. In verschiedenen Kategorien und Fahrzeugklassen kämpfen sich die Fahrer durch die Wüste. Dabei sind Defekte und Ausfälle keine Seltenheit. Hier und da liegt ein Wagen auch mal auf dem Dach. Die legendäre Rallye gilt als eines der härtesten Rennen und ist keineswegs zu unterschätzen.

Keine gemütliche Ausfahrt
Strassen sucht man vergebens, wenn man sich den Streckenplan anschaut. In der Hoffnung, dass alle anderen Teams zuvor den richtigen Weg gewählt haben, folgt man den Reifenspuren, sofern sie der Wind noch nicht verweht hat.

Die Favoriten jedoch suchen nach dem optimalen Weg mit möglichst wenig Zeitverlust, jedoch hier und da mehr Risiko in der Routenwahl. Und so war der Schreck über den Brand eines Rennfahrzeugs bei einer Testfahrt zwei Tage vor dem offiziellen Rennbeginn gross. Es handelte sich dabei um das Fahrzeug von Alexandre Pesci. Er und sein Beifahrer Stephan Kuhni, beide aus der Schweiz, konnten sich rechtzeitig aus dem brennenden Auto retten. Als Ursache für den Brand wird ein Ölleck bei einem Dämpfer nahe des Motors vermutet. Sie erhielten ein Ersatzfahrzeug von einem anderen teilnehmenden Team und konnten so in die Rallye starten. Das zeigt, wie die Rennfahrer an der Rallye Dakar beschaffen sein müssen.

Auch die Explosion eines französischen Fahrzeugs zu Beginn der Rallye Dakar, bei der ein terroristischer Hintergrund vermutet wird, konnte den diesjährigen Klassiker nicht bremsen.

de Sadeleer und seine Leidenschaft
Und unter allen Teilnehmenden ist auch Jérôme de Sadeleer. Im Saanenland aufgewachsen, entdeckte er dank eines Ausflugs mit seinem Vater an das 24-Stunden-Rennen von Le Mans seine Liebe zum Motorsport. Nach Aufenthalten in den USA und Grossbritannien ist er heute in Deutschland daheim. Und derzeit steuert er mit seinem Teamkollegen Michael Metge aus Frankreich einen Buggy (seitwärts offenes, geländegängiges Rennfahrzeug) durch die Wüste Saudi-Arabiens. Am Sonntag ging es nach einem Ruhetag auf die 701 Kilometer lange Strecke von Riad nach Ad Dawadim. Auf der Verbindungsstrecke mit Sonderprüfungen platzierte sich de Sadeleer auf einem hervorragenden fünften Rang. In der Gesamtwertung liegt er mit seinem Team GALAG auf Rang 7. Gestern ging es von Al Dawadim in das 830 Kilometer entfernte Wadi Ad Damasir. Das Resultat war bis Redaktionsschluss noch nicht bekannt.


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