Seit 26 Jahren gehört die August-Laube-Verkaufsausstellung zu den Fixpunkten des Fünfsternhotels Gstaad Palace. Das Antiquariat feiert heuer sein 100-Jahr-Jubiläum – wegen der Pandemie erst im Sommer.

BLANCA BURRI
Brigitta Laube antwortet spontan auf die Frage, wann sie erstmals Werke im Gstaad Palace ausgestellt hat: «1995.»Als sie die Zahl hört, erschrickt sie ein wenig. «Ich merke gar nicht, wie die Zeit verrinnt.» Sie lacht befreit.

Dieses Jahr hat die Antiquarin wieder Schätze aus fünf Jahrhunderten mitgebracht. Ihr Lieblingsbild: eine Grafik von 1559, die von Pieter van der Heyden umgesetzt worden ist. Sie zeigt auf üppig-satirische Art, wie im 16. Jahrhundert in den Niederlanden das Steinschneiden praktiziert wurde. Bei der Darstellung macht Künstler Brueghel, der Ältere, die Operation des sogenannten Narrensteines sichtbar, die die Dummheit, Torheit und Verblendung der Menschen sichtbar machte. Die Darstellung zeigt, wie auf einem Marktplatz ein Quacksalber vor einem Tisch steht. Die einfältigen Einwohner der Stadt strömen zu ebendiesem Tisch und zum vermeintlichen Arzt, der den Narrenstein herausoperiert. Der Assistent giesst schliesslich Wasser in das zurückgebliebene Loch. Die Figur des Narren unter dem Tisch verrät den Arzt als Quacksalber.

Neugierige Galeristin
Brigitta Laube entdeckt bei Händlern, Privaten und Auktionshäusern immer wieder Werke, die in ihr Sortiment passen. «Ich bin neugierig, deshalb lasse ich mich auf neue Künstler ein, die ich noch nicht im Sortiment habe», sagt sie. Dabei setzt sie auf die klassische Moderne und Altmeister, deren bestandene Kunst Garant für Wertanlagen sind. Das Zürcher Familienunternehmen August Laube wird in der dritten Generation durch Brigitta Lauber geführt und feiert heuer Jubiläum. «Wie genau, weiss ich noch nicht», sagt sie. Das entscheide der Pandemieverlauf mit.