Mehr Impfungen als erwartet

  07.01.2022 Saanenland, Coronavirus, Gesundheitswesen

Anfang Woche hielt der Impftruck in Saanen. Mit insgesamt fast 1500 Impfungen wurden die Erwartungen übertroffen. Das nächste Mal kommt der Impftruck am 1. Februar nach Saanen.

ANITA MOSER
Am Montag und Dienstag war der Impftruck ins Saanen stationiert. Bereits eine halbe Stunde vor Beginn bildete sich am Montagmorgen eine Warteschlange. Um die Mittagszeit zog sie sich bis zum Bahnübergang. Impfwillige warteten zum Teil bis zu drei Stunden auf den Piks – die einen etwas geduldiger als die anderen. Am Dienstag war der Andrang etwas geringer, die Warteschlange entsprechend kürzer.

Fast 1500 Impfungen
Wie Gundekar Giebel auf Anfrage mitteilt, wurden an den beiden Tagen insgesamt 1468 Impfungen verabreicht. «Das waren mehr als wir erwartet hatten», so der Leiter Kommunikation der Gesundheits-, Sozial- und Integrationsdirektion (GSI) des Kantons Bern. «Da die Nachfrage so gross war, wurde an beiden Tagen früher geöffnet und am ersten Tag auch länger gearbeitet.» (Anm. Impfschluss wäre um 20 Uhr gewesen). Am zweiten Tag hätten alle Personen bis Impfschluss um 18 Uhr geimpft werden können. Auch die Einwohnergemeinde Saanen zieht eine positive Bilanz. Andreas Zoppas, Fachleiter Sicherheit: «Alle Beteiligten waren überrascht von der sehr hohen Nachfrage.»

Über 90 Prozent Booster
Von den fast 1500 verabreichten Impfungen waren über 90 Prozent Booster-Impfungen. Die Erst- und Zweitimpfungen teilten sich die restlichen zehn Prozent ziemlich genau hälftig auf, wie Gundekar Giebel schreibt.

Das nächste Mal am 1. Februar
Das nächste Mal ist der Impftruck am Dienstag, 1. Februar von 10 bis 20 Uhr wieder in Saanen. «Der Impftruck kommt in Absprache mit der Gemeinde Saanen in die Region», erklärt Giebel. Es sei immer eine Zusammenarbeit aller Beteiligten. Die GSI fahre mit den mobilen Angeboten (Truck und mobile Teams) vor allem in die peripheren Gebiete des Kantons.

Die Gemeinde Saanen habe beim Kanton Bern immer wieder ihr Interesse angemeldet und der Kanton sei darauf eingetreten. Ob der Impftruck nach dem Februar erneut nach Saanen komme, sei Stand heute noch unklar und es sei zu früh, einen Entscheid zu fällen, sagt Andreas Zoppas. «Wir werden den Entscheid sofort nach dem Besuch des Impftrucks am 1. Februar gemeinsam mit dem Kanton Bern fällen. Bisher hat man unseren Anfragen entsprochen.»

Steigende Fallzahlen sorgen für personelle Engpässe
Der Kanton rechne in den kommenden Wochen mit stetig steigenden Fallzahlen. «Solange die Hospitalisationen nicht stark ansteigen, besteht kaum Gefahr, dass das Gesundheitssystem überlastet wird», so Gundekar Giebel.

Hingegen sorgen die steigenden Fallzahlen für personelle Engpässe auch in anderen Branchen. Wie bereitet man sich darauf vor? «Ausfallszenarien werden nicht von der GSI vorbereitet, sondern vom Kantonalen Führungsorgan, angesiedelt bei der Sicherheitsdirektion», schreibt Gundekar Giebel.

«Wir haben bisher von einigen Hoteliers gehört, dass es zu personellen Engpässen kommen wird, wenn die Fallzahlen weiter so steigen», so Andreas Zoppas (siehe auch Titelseite). «Die Gemeinde Saanen beobachtet die Situation aufmerksam und nimmt entsprechende Rückmeldungen sehr ernst.» Stand heute gebe es keine Anzeichen, dass zum Beispiel die Schneeräumung oder die Abfallentsorgung nicht mehr garantiert werden könnten oder die Gemeindeverwaltung verwaise. «Wir erachten es als äusserst wichtig, dass die Hygienemassnahmen weiterhin strikte eingehalten werden und setzen dies auf der Verwaltung und in unseren Aussenbetrieben konsequent um», so Zoppas. Und weiter: «Sollten von extern entsprechende Meldungen eingehen, werden wir versuchen, wo möglich Unterstützung zu leisten.»

Auch Lauenen setzt auf Prävention. «Wir setzen die Massnahmen des BAG um – beispielsweise Maskentragpflicht in öffentlich zugänglichen Innenräumen», schreibt Gemeindeverwalter Hansueli Perreten. «Weitergehende Vorkehrungen haben wir zurzeit jedoch keine getroffen.» Dasselbe gilt für die Gemeinde Gsteig: «Auch wenn die Zahlen so hoch sind, trifft man gegenwärtig keine Vorkehrungen. Man würde bei Bedarf situativ die notwendigen Schritte unternehmen», schreibt Gemeindeverwalter Paul Reichenbach auf Anfrage.


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