Trotz des Neuen bleibt alles beim Alten

  11.02.2022 Saanenland, Natur, Vereine

Nach zehn Jahren als Präsident des Tierschutzvereins Saanenland übergab Urs Bach das Zepter an Rolf Steiner. Der alte Präsident war offenbar so gut, dass der neue in Zukunft nicht viel ändern will.

KEREM S. MAURER
An der schriftlich durchgeführten Versammlung des Tierschutzvereins Saanenland im letzten Jahr wählten die Vereinsmitglieder mit Rolf Steiner einen neuen Präsidenten. «Die offizielle Übergabe fand coronabedingt erst am 8. November statt, nach einer Vorstandssitzung mit anschliessendem Nachtessen», wie Vereinssekretärin Corinne Bürki mitteilt. Der verabschiedete Präsident Urs Bach führte den Verein seit 2011. Grund genug, einen Blick auf den Mann zu werfen, der ein Jahrzehnt lang sein Wirken und Leben in den Dienst des Tierwohls gestellt hat.

Urs Bach blickt zurück
Urs Bach wurde am 6. März 2010 in den Vorstand und an der darauffolgenden Vorstandssitzung vom 17. Mai 2010 zum Vizepräsidenten gewählt. Als sein Vorgänger Jürg Romang im März 2011 zurückgetreten war, wurde Urs Bach zum Präsidenten gewählt. Nach einigen Turbulenzen und einer Zeit des Stillstandes, bekam im Jahr 2008 der 1970 gegründet Tierschutzverein Saanenland wieder neuen Schwung. «Während meiner Zeit als Präsident konnte die Mitgliederzahl von ursprünglich 20 auf heute rund 150 angehoben werden», sagt Urs Bach und ergänzt, dass der Verein in all den Jahren viel Gutes zum Wohl der Tiere geleistet habe. Als wichtiges Highlight seiner Zeit beim Tierschutzverein nennt Urs Bach die Tatsache, dass «unzählige Katzen dank der Initiative des Vereins kastriert wurden, was ungewollten Nachwuchs verhinderte.» Weniger erfreulich, aber nicht minder wichtig war, dass auch einige Beschlagnahmen von schlecht gehaltenen Tieren durchgeführt werden mussten. Als positiv empfindet Urs Bach auch, dass aufgrund vieler Beratungsgespräche, durch Inserate im «Anzeiger von Saanen» und auch durch die Vereinspräsenz an der Gstaader Messe immer wieder gute Plätze für Tiere, die von ihren Haltern aufgegeben werden mussten, gefunden wurden.

Gute Unterstützung
«All diese Tätigkeiten führten zu Anerkennung meiner Arbeit und motivierten mich, für die Sache einzustehen», sagt der abgetretene Präsident des Tierschutzvereins Saanenland, der von seinen Kollegen gerne als Kopf und Inbegriff des Tierschutzvereins bezeichnet wurde. Für Urs Bach besonders erwähnenswert ist die Unterstützung, die er nicht nur seitens des Vorstands erfahren hatte, sondern auch von den Gemeinden Saanen und Gsteig mit ihren Behörden. Dankbar zeigt sich der ehemalige Präsident auch gegenüber dem Verband Berner Tierschutzorganisationen und für die grosse finanzielle Unterstützung durch den Schweizer Tierschutz. «Ich blicke auf eine Arbeit zurück, die mir – nebst Kritik – viel Anerkennung brachte», sagt Urs Bach und benennt die Zusage seines Nachfolgers Rolf Steiner als das letzte Highlight seiner Ära als Präsident, denn: «Ich kenne Rolf als integren und sehr kompetenten Kenner der Anliegen des Tierschutzes.»

Rolf Steiner blickt nach vorn
Der neue Präsident Rolf Steiner ist ein langjähriger Weggefährte des abgetretenen Präsidenten. Steiner ist seit 2009 im Verein mit dabei und sitzt seit 2020 im Vorstand. Doch was ist seine Motivation? «Durch meine Verbundenheit mit dem Saanenland und als Katzenund Hundebesitzer ist mir das Wohlergehen der Tiere schon seit Langem ein grosses Anliegen», erklärt er auf Anfrage und fügt hinzu, dass ihm die Mitarbeit im Vorstand die Gelegenheit bietet, aktiv einen Beitrag dazu zu leisten. Viel ändern will der neue Präsident nicht. Der Tierschutzverein Saanenland sei von Urs Bach «während Jahren mit viel Herzblut, Einsatz und Verstand» geführt worden sagt er und betont, dass es Bach mit seiner besonnen Art auch in schwierigen Situationen geschafft habe, angebrachte Entscheidungen zu treffen. Daher sehe er keinen Bedarf, an der bisher eingeschlagenen Richtung der Vereinsführung etwas zu ändern. Aber: «Ich hoffe, dass ich den Verein in den nächsten Jahren ebenso erfolgreich weiterführen kann.»


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