Die Lauenerinnen und Lauener machten es spannend. An der geheimen Abstimmung, die im Anschluss an eine kontroverse Fragerunde folgte, bekundeten 103 der 125 Anwesenden ihre Zustimmung zur finanziellen Beteiligung am integrierten Versorgungsmodells Gesundheitsnetz Simme Saane ...
Die Lauenerinnen und Lauener machten es spannend. An der geheimen Abstimmung, die im Anschluss an eine kontroverse Fragerunde folgte, bekundeten 103 der 125 Anwesenden ihre Zustimmung zur finanziellen Beteiligung am integrierten Versorgungsmodells Gesundheitsnetz Simme Saane (GSS).
JENNY STERCHI
Gemeindepräsidentin Ruth Oehrli freute sich offenkundig über die rege Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger an der Abstimmung. Schnell zeichnete sich ab, dass die bereitgestellten Stühle nicht reichen würden. Schliesslich hatte jeder der 125 Anwesenden Platz genommen und Gemeinderat Stephan Perreten umriss kurz das gesamte Konzept inklusive Finanzplan der GSS.
Zweifel versus Wunsch nach Vorwärtsbewegung
Den Fragen aus der Bevölkerung, die vor allem die zu erwartenden Kosten betrafen, waren leise Zweifel und deutliche Unsicherheiten zu entnehmen. Gemeindepräsidentin Ruth Oehrli verwies auf den Werdegang der Planungsarbeiten der GSS seit 2019. «Die voraussichtlichen Kosten für die Variante, die jetzt vorliegt, kennen wir. Entscheiden wir uns für eine andere Variante, wird auch diese Kosten mit sich bringen», erklärte sie. In den Stellungnahmen der Befürworter wurde der Wunsch nach dem Erhalt einer integrierten Versorgung mit Akutspital betont. Neben der gesicherten medizinischen Versorgung würden auch Arbeits- und Ausbildungsplätze gesichert.
Immer wieder tauchte die fehlende Möglichkeit für Änderungs- und Zusatzanträge auf. Die Gemeindepräsidentin klärte auf: «Im Vordergrund dieser Abstimmung steht nach einer langen Konzeptfindungsphase und sich ständig ändernden Rahmenbedingungen ein Ja-oder-Nein-Entscheid, um nicht noch mehr Zeit zu verlieren und einen Weg einschlagen zu können. Mit allfälligen Änderungsanträgen, die in den verschiedenen Gemeinden vermutlich unterschiedlich lauten würden, würde der Entscheid weiter hinausgezögert werden.»
Kirche im Dorf lassen
Die Wortmeldungen und Fragen waren sachlich formuliert, der Austausch war zu keiner Zeit konfrontativ. Und das Resultat wurde als demokratischer Entscheid verstanden.
Aus der Versammlung kam der Aufruf, mit den übrigen abstimmenden Gemeinden – unabhängig von deren Abstimmungsresultaten – weiterhin kollegial im Austausch zu bleiben.