RANDNOTIZ
22.09.2023 KolumneSonne satt…
ANITA MOSER
Ich mag die vier Jahreszeiten, die Wetterwechsel. Sonne, Regen, Schnee, Kälte oder Wärme – ich nehms, wies ist. Eigentlich. Sonne satt gab es diesen und schon den vergangenen Sommer reichlich. Hitze auch. Diese habe ich ...
Sonne satt…
ANITA MOSER
Ich mag die vier Jahreszeiten, die Wetterwechsel. Sonne, Regen, Schnee, Kälte oder Wärme – ich nehms, wies ist. Eigentlich. Sonne satt gab es diesen und schon den vergangenen Sommer reichlich. Hitze auch. Diese habe ich nicht grad satt, aber ich bin froh, ist die Hitzeperiode vorbei. Schweissperlen noch und nöcher, die auch ohne Anstrengung perlen respektive fliessen. Wenn wenigstens die Kilos purzeln würden ob diesem Flüssigkeitsverlust. Aber nein – eher das Gegenteil ist der Fall. Glaceschlecken sei Dank. Klar, geniesse auch ich die lauen Sommerabende. Bis 23 Uhr im T-Shirt draussen sitzen – in den fast 40 Jahren, die ich nun schon im Saanenland lebe, waren solche Sommerabende eher eine Seltenheit. Aber noch mehr schätze ich die kühlen Nächte – kein Vergleich mit den Tropennächten in meiner Zweitheimat, dem Baselbiet.
Jetzt brechen meine Jahreszeiten an – der «goldene» Herbst und danach hoffentlich ein schneereicher und kalter Winter. Wenn ich an den Herbst denke, schwelge ich in Kindheitserinnerungen. Laub schutten oder eine Laubschlacht – wie haben wir das geliebt. Und wann immer sich die Gelegenheit bietet, kann ich es mir auch heute noch nicht verkneifen, gar nicht ladylike zu schlurfen, auch wenn nur ganz wenig Laub liegt. Das Geräusch – eine Wohltat für die Ohren. Schreitet der Klimawandel weiter so rasant voran, werden auch in unserer Gegend vermehrt Laubbäume ihren Nährboden finden, gedeihen und im Herbst ihre Blätter verlieren. Laub schutten vor der Haustüre – nein, eigentlich keine so verlockende Aussicht. Nicht nur wegen der Tropennächte und der Sommerhitze. Auch wenn man immer wieder gesagt bekommt, dass es doch nichts bringe, wenn «nur» Einzelpersonen oder wir als Schweiz etwas gegen die Klimaerwärmung tun, nehme ich mir erneut vor, künftig die Raumtemperatur noch etwas tiefer zu stellen, noch weniger Auto zu fahren, noch regionaler einzukaufen, noch weniger Foodwaste zu produzieren, noch weniger Wasser zu «vergeuden». Auch wenn es nur ein (Schweiss-)Tropfen auf den heissen Stein ist. Aber immerhin. anita.moser@anzeigervonsaanen.ch