Am vergangenen Freitag, 28. Juni fand das letzte Konzert der Saaner-Proms-Reihe statt. Sängerin Louisa Blum und das Ensemble «BrassTubes» sorgten mit Jodel, Gesang und spektakulärer Blechblasmusik für Stimmung im Saaner Musikpavillon. Véronique ...
Am vergangenen Freitag, 28. Juni fand das letzte Konzert der Saaner-Proms-Reihe statt. Sängerin Louisa Blum und das Ensemble «BrassTubes» sorgten mit Jodel, Gesang und spektakulärer Blechblasmusik für Stimmung im Saaner Musikpavillon. Véronique Gyger-Pitteloud koordinierte Solistin und Ensemble. Beat Marmet führte charmant durch den abwechslungsreichen Konzertabend.
FRANZISKA RAAFLAUB
Wer in diesem Frühsommer Outdoorveranstaltungen durchführt, braucht Zuversicht. Am Freitag hat sie sich bewährt. Es blieb bei schwülwarmen Temperaturen und einer mittelgrauen Melange am Himmel. Einen wunderbaren Kontrast zu diesem Hintergrund schuf das farbenfrohe Konzertprogramm, das die «BrassTubes» dem zahlreich in Saanen erschienen Publikum bereitgestellt hatten: Englische Folksongs wie «Pastime with Good Company», Traditionell-Schweizerisches wie «La sera sper il lag» und Rockiges wie «Bohemian Rhapsody» wurden dargeboten.
Gastsolistin Louisa Blum bewies ausserordentliche stimmliche und stilistische Flexibilität und wechselte zwischen Jodelgesang, Pop- und Bigband-Repertoire. Konzertbesucher:innen fanden sich in den Bergen, bei «Le vieux chalet», und nur wenige Minuten später im Gewusel des Pariser Gare du Nord mit der Popballade «Et Bam» wieder. Die Saaner Solo-Championne 2023 fesselte mit ihren ausdrucksstarken und kraftvollen Darbietungen und nannte – wenig überraschend – nach dem Konzert Edith Piaf als Inspirationsquelle. Eines ihrer nächsten Projekte bildet die Gründung einer Rockband. Es dürfte also auch in Zukunft laut um das Nachwuchstalent aus Flendruz bleiben.
Junge Leute für Brassmusik begeistern mit «BrassTubes»
Wer sind die «BrassTubes» und kann man sie buchen? Diese Frage dürften sich wohl einige im Verlauf des Abends gestellt haben – nicht zuletzt dank mitreissenden Features und Solodarbietungen wie «Light Walk» oder «Farmers Tuba».
Dirigentin Véronique Gyger-Pitteloud machte nach dem Konzert einige Angaben zu diesem neuartigen Ensembleprojekt. Um gleich beide Fragen vorweg zu nehmen: Die «BrassTubes» setzen sich aus Mitgliedern der Brass Band Berner Oberland (BBO) und der Brass Band Berner Oberland Junior (BBOJ) zusammen und man kann sie in der Tat buchen: Den nächsten Auftritt bildet ein Privatanlass am 24. August in Uetendorf. Ziel der Formation ist es, junge Leute mit anspruchsvoller Brassmusik zu motivieren und verschiedene Spielmodi zu ermöglichen. Letzten Freitag in Saanen wurde in Zwölferbesetzung aufgespielt, möglich sind aber etwa auch kleinere Fünfer- oder Sechsergruppen. Die Zusammensetzung der Musikantinnen und Musikanten ist dabei variabel. Auch an der Berner Brassfront dürfte es entsprechend künftig nicht leise werden…