«Vorhang auf!»: Theaterprojekt mit Kindern ab sieben Jahren

  10.10.2024 Kultur

Im Jugendzentrum Oeyetli in Saanen durften Kinder von sieben bis zwölf Jahren vom 7. bis 10. Oktober ein kleines Theaterstück über Angst und Mut mit dem Theaterpädagogen Adrian Willi einstudieren. Geschichten erfinden, ausdenken und erzählen gefiel den Kindern besonders. Das Inklusionsprojekt wurde durch die Kinder- und Jugendfachstelle Saanenland organisiert und geleitet.

MALIA THOENEN
Im Jugendzentrum Oeyetli in Saanen ist ganz viel los: Kinder im Alter von sieben bis zwölf Jahren sitzen in einem Kreis und haben die Aufgabe bekommen auf ein Blatt zu schreiben, in welchen Situationen sie Mut brauchten und Angst hatten. Sie besprachen dieses Thema und mussten in Gruppen ein kurzes Rollenspiel dazu ausdenken und den anderen vorspielen. Die Kinder liessen ihrer Fantasie freien Lauf. Wie die Verantwortlichen sagen, werden währenddessen Achtsamkeit, Selbst- und Fremdwahrnehmung und gemeinsamer Spielspass in den Vordergrund gesetzt. «Gefühle werden erforscht und ausdrucksstark dargestellt. So werden aus schüchternen Kindern selbstbewusste Bühnenstars, die ihr Theater freudig und mutig spielen können», so die Kinder- und Jugendfachstelle (Juga) Saanenland-Obersimmental.

Vom 7. bis 10. Oktober schauspielerten elf Kinder jeweils von 10 bis 16 Uhr mit dem Theaterpädagogen Adrian Willi und sprachen über Mut und Angst. Sie gingen jeweils nach Aufforderung zu verschiedenen Themen in die Mitte und machten dazu eine Pose. Am Ende stellten sie gemeinsam eine Maschine dar.

Mehr Kinder als Jugendliche dabei
Lara Pichler, Betriebsleiterin der Kinder- und Jugendfachstelle Saanenland (der JUGA) erzählt, dass bei Theaterprojekten mehr Kinder als Jugendliche mitmachen. Auch Jugendliche seien jedoch herzlich willkommen bei den Theaterworkshops. Normalerweise arbeite sie bei der Jugendfachstelle eher mit Jugendlichen, weswegen es auch eine schöne Abwechslung sei, bei den Kindern auf andere Sachen zu schauen, anderes zu machen und andere Dinge bedenken zu müssen. «Ich weiss nicht, wie lange es dieses Projekt schon gibt, aber ich arbeite seit elf Jahren hier und schon damals wurden Theaterprojekte veranstaltet, jedoch nicht immer zum gleichen Zeitpunkt», sagt Lara Pichler.

 


>> Hier geht es zum Videointerview! <<


 

Theaterpädagoge übt mit Kindern
Der verantwortliche Theaterpädagoge Adrian Willi erklärt, wie er dieses Projekt leitet: «Ich gebe ihnen ein Thema und sie dürfen frei erfinden. Ich will ihnen nicht alles vorgeben, damit sie nicht die ganze Nacht üben müssen, es sollte Spass machen und nicht stressig sein.» Er ist unter anderem auch Schauspiellehrer in Bern, unterrichtet fünf verschiedene Klassen mit Personen im Alter von sieben bis neunzig Jahren und wirkt seit 20 Jahren an diversen Schauspielprojekten mit. Adrian Willi erzählt auch, dass das Arbeiten mit Kindern ein wenig leichter sei als mit Erwachsenen, da bei den Kindern die Spielfreude schon von Anfang an da sei. Ausserdem sprudelten sie vor Ideen und Fantasien. Hingegen seien Erwachsene eher zielorientiert und man wisse, was sie in einem Theater haben wollen. Die Herausforderung für den Theaterpädagogen sei es, die Konzentration der Kinder hoch zu halten und die Freude zu vermitteln. «Beim Schauspielern muss man viel wiederholen und somit ist es auch anstrengend für Kinder», sagt Adrian Willi.

Die menschlichen Maschinen
Zurück in den Übungssaal der Juga: Die Kinder bekamen die Aufgabe, Maschinen zu erfinden und diese mit einer Bewegung und einem Geräusch darzustellen. Die Projektteilnehmenden haben kurzerhand einen «Fussballtester», eine «Regenbogenanmalmaschine» und eine «Sattelmaschine» erfunden. Alle Darstellungen waren lustig und spannend und jede Maschine war einzigartig. Dabei war es lustig zu sehen, mit wie viel Fantasie die Kinder mehrere Maschinen bauten.

Am Donnerstag ging der Vorhang auf: Denn sie führten ihr persönliches Stück vor Freunden und Familie auf.


SCHNUPPERN IM LOKALJOURNALISMUS: MALIAS ERFAHRUNGEN

Am Montag, 7. Oktober und am Dienstag, 8. Oktober war ich beim «Anzeiger von Saanen» schnuppern. Es hat mir sehr gut gefallen, vor allem der Besuch bei der Juga Saanenland, da ich Lara Pichler und den Ort schon gut kenne. Ich fand es auch sehr spannend zu sehen, wie die Zeitung gemacht und geschrieben wird.

Ich durfte einen Artikel schreiben, ein Interview mit Lara Pichler und Adrian Willi machen, ein Video schneiden und Fotos vom Theaterprojekt schiessen. Es war sehr aufregend. Ich freue mich darauf, den Artikel in der Zeitung zu lesen.

MALIA THOENEN


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