Skilehrer: der Job, bei dem die Jacke an bleibt, auch wenn sie ausgezogen ist
ELISA OPPERMANN
Ja, wir haben wohl alle so ein Thema, das uns manchmal zur Weissglut bringt. Erst letztens berichtete Jocelyne über «Ein Wintermärchen mit Hindernissen», ...
Skilehrer: der Job, bei dem die Jacke an bleibt, auch wenn sie ausgezogen ist
ELISA OPPERMANN
Ja, wir haben wohl alle so ein Thema, das uns manchmal zur Weissglut bringt. Erst letztens berichtete Jocelyne über «Ein Wintermärchen mit Hindernissen», in dem es um Hundekot ging. Dieses Mal kriegen es die Skilehrer:innen ab, sorry.
Ich selbst war viele Jahre als Skilehrerin tätig, weshalb ich der Meinung bin, dass ich mich zu diesem Thema äussern darf. Wenn ich auf der Piste privat fahre, schlägt eben doch irgendwo das Skilehrerherz in mir und ich fühle mich irgendwohin verantwortlich.
Erst neulich war ich mit meinen zwei kleinen Töchtern unten beim Saanersloch Skifahren. Wer im Saanenland regelmässig Ski fährt, weiss, dass dieser Ort eine Ecke ist, wo viele Anfänger:innen und Kinder das erste Mal auf der Piste fahren. Plötzlich waren da zwei Skilehrerinnen, zwar ohne Jacke, aber ich erkannte sie an den Hosen, die äusserst rasant – gar fahrlässig – über die Kuppe sprangen und nur knapp an meiner dreijährigen Tochter vorbeifuhren. Ich konnte nicht anders, als einen Schrei auszustossen, bevor ich hinterherrief: «Und das als Skilehrerinnen!» Völlig erstaunt, dass ich sie erkannt hatte, fuhren sie davon und waren auch an der Talstation ziemlich schnell verschwunden. Ja, da kann ich nur sagen: Auch wenn die Jacke ab ist, ist man immer noch Skilehrer und diese Verantwortung trägt man nun mal mit sich.
elisa.oppermann@anzeigervonsaanen.ch