RANDNOTIZ
25.07.2025 KolumneSo geht das!
ANITA MOSER
Ich bin kein wirklicher Fan von Fussball. Mich interessieren die Resultate, mehr nicht. Ein ganzes Spiel live oder im Fernsehen schauen? Nicht wirklich – eigentlich. Aber während der Frauen-Europameisterschaft hat es mir den ...
So geht das!
ANITA MOSER
Ich bin kein wirklicher Fan von Fussball. Mich interessieren die Resultate, mehr nicht. Ein ganzes Spiel live oder im Fernsehen schauen? Nicht wirklich – eigentlich. Aber während der Frauen-Europameisterschaft hat es mir den Ärmel reingezogen.
Zuschauen hat richtig Spass gemacht. Wir sahen attraktive Spielzüge, tolle Paraden der Torhüterinnen, Zweikämpfe, Emotionen auf dem Feld und auf den Tribünen, Tränen der Freude und Tränen der Enttäuschung. Oft ging es hart auf hart – auch Fussballspielerinnen schenken sich nichts – es gab nervige Verzögerungstaktiken einzelner Spielerinnen (respektive Nationen), fiese Fouls, vereinzelte «Schwalben», fragwürdige Schiedsrichterentscheidungen oder Pfiffe vom Publikum. Kurz: Geboten wurde das ganze Spektrum, was ein Fussballfest ausmacht. Ich möchte mich eigentlich hüten, Frauen- und Männerfussball zu vergleichen. Denn sie sind nicht vergleichbar. Aber so ganz darum herum komme ich dennoch nicht.
Im Gegensatz zu vielen Begegnungen im Männerfussball blieb es an der Frauen-EM trotz zuweilen hochgehender Emotionen friedlich – auf dem Platz und daneben. Die Fanmärsche sorgten für Gänsehaut. Und sowohl die Fanmärsche als auch die Spiele waren familientauglich. Man brauchte weder Angst vor Pyros noch vor randalierenden «Fans» (sprich Hooligans) zu haben. Die Polizei – jeweils mit einem Bruchteil an Ordnungshüterinnen und Ordnungshütern im Vergleich zu anderen Anlässen vor Ort – musste weder Gummischrot- noch Tränengaseinsätze vermelden. Und es wurden meines Wissens auch keine SBB-Züge demoliert. Aber das Nonplusultra für mich war der Spalier der spanischen Fussballerinnen und des Staffs zu Ehren der Schweizer Nati nach deren Aus im Viertelfinal und auch zu Ehren der Schweiz als Ausrichterin der Frauen-Europameisterschaft. Spätestens da hatte ich mit Augenwasser zu kämpfen.
So geht das! Oder so könnte es zumindest gehen, eigentlich…
anita.moser@anzeigervonsaanen.ch