Lüpfige Klänge an der Stubete auf dem Gstaader Hausberg
15.02.2024 KulturAls zweiter Programmpunkt im volkstümlichen Jahresprogramm 2024 Gstaad-Saanenland war am vergangenen Samstag, 10. Februar das Winterfest der Volksmusik angesagt. Die Organisatoren unter der Führung von Arnold Welten zügelten diesen beliebten Winteranlass aus verschiedenen Gründen von der Wispile aufs Eggli.
VRENI MÜLLENER
Bei einem Apéro mit Glühwein auf der Terrasse des Berghauses wurden die ankommenden Musikliebhaber herzlich willkommen geheissen. Die abendliche Sicht auf beleuchtete Dörfer und umliegende Gipfel wirkten als passende Einstimmung auf den bevorstehenden Ländlerabend. «Es entspricht unserem Konzept, mit verschiedenen Abendveranstaltungen das Tagesgeschäft zu ergänzen», äusserte sich Kevin Kregar, Betriebsleiter Gastronomie auf dem Eggli. Er staune, wie sich die urchige Stimmung von den drei Musikformationen auf die Besucher übertrage. Ein gut durchmischtes Publikum von Einheimischen und Gästen liess sich verwöhnen und genoss sowohl die kulinarischen wie auch die musikalischen Leckerbissen.
«LÄNDLERGANOVEN»
Im Saanenland weniger bekannt sind die «Ländlerganoven». So nennen sich die drei ulkigen Musiker, die als ultimative Stimmungsmacher die Anwesenden unterhielten. Dass sie ihre Auftritte mehrheitlich in der Westschweiz bestreiten, war den zwei Schwyzerörgelispielern und dem Bassisten nicht anzumerken – die Begeisterung für ihre Musik verbreitete sich auch ohne Worte. Bereits ihre originellen Kleider – schwarz-weiss von Kopf bis Fuss – liessen eine gewisse Professionalität erahnen. Seit sieben Jahren verfolgt die Formation mit über 100 Auftritten jährlich vor allem ein Ziel: Das Publikum soll für ein paar Stunden den Alltag vergessen und sich unbeschwert erholen können. Dieses Ziel erreichte die Formation bereits an ihrem ersten Auftritt im Saanenland – nicht nur ihr musikalisches Können, auch ihre Showeinlagen regten zum Mitsingen und Mitklatschen an.
KAPELLE «ENZIAN» GÜMLIGEN
Seit dem 1. August 1985 gibt es diese Formation im Bernbiet. In der Besetzung mit zwei Klarinetten/Saxophonen, Handorgel, Schwyzerörgeli und Bass machen die fünf Musiker vorwiegend Tanzmusik. Drei damalige Gründungsmitglieder sind immer noch aktiv dabei und unter den Saaner Volksmusikfreunden keine Unbekannten. Hans Oesch, Hansruedi Stadler, Arno Jehli und Godi Schmid gehören zu ihren Lieblingskomponisten. Folglich ertönten Stücke im urchigen Bündner Stil, aber auch Berner Volksmusik mit Schwyzerörgeli und Handorgel belebten die Ambiance. Mit verträumten Schlagermelodien aus älterer Zeit und Foxtrotts im Innerschweizer Stil wurden viele Tanzpaare aus der Reserve gelockt – allfällige Kalorienüberschüsse konnten kurzfristig wieder abgebaut werden.
DER GASTGEBER
Arnold Welten hat die Fäden fest in der Hand. Er freut sich, dass das Winterfest der Volksmusik so gut besucht war und steht mit seinen Helfern bereits wieder in den ersten Vorbereitungen für die Ausgabe 2025, wiederum auf dem Eggli.
«LÄNDLER PANACHE»
2007 wurde eine Ad-hoc-Formation zusammengestellt, um eine Musikreise nach Spanien zu begleiten. Nach dem Auftritt in Rosas hatten diese Musiker den Wunsch, als Gruppe weiter zu musizieren – eine neue Berner Musikformation war gegründet: die «Ländler Panache». Die fünf Musikanten sind hierzulande bestens bekannt, folgen sie doch seit Jahren der Einladung von Arnold Welten und treten immer wieder im Saanenland auf. Dabei ist ihr Name Programm, steht «Panache» doch für ihr äusserst breites und vielfältiges Musikprogramm und nicht für das bekannte Mixgetränk mit Bier. Dank ihrem Können auf verschiedensten Instrumenten wie Schwyzerörgeli, Steirische Handharmonika, Mundharmonika, Gitarre, E-Bass, Kontrabass, Ukulele und Perkussionsinstrumenten gelingt ihnen das vorzüglich. Die Formation liebt die Abwechslung, folglich finden sich in ihrem Repertoire traditionelle Volksmusik, «süffige» Schlagermelodien bis hin zu Bluesklängen. Die böhmische Polka dürfte nicht nur ihre Lieblingsmelodie sein, wurde sie doch auf Wunsch von zwei Zuhörerinnen am letzten ihrer vier Auftritte noch ein zweites Mal gespielt.




