Am Donnerstag, 28. März fand in Thun die 30. Generalversammlung der CasAlp, Sortenorganisation Berner Alp- und Hobelkäse AOP, statt. Präsident Hans Kohler aus Schattenhalb durfte 148 Stimmberechtigte zur Versammlung begrüssen. Bei der traditionellen Sennenehrung wurden auch Sennerinnen und Senner aus dem Saanenland geehrt.

«Der Alpsommer 2023 brach früh an, begleitet von überdurchschnittlich warmen Temperaturen, die die Luft mit Vorfreude auf den bevorstehenden Alpsommer erfüllten», schreibt die CasAlp in einer Medienmitteilung. «Hinter den Kulissen kämpften unsere Älpler und Älplerinnen mit einer Reihe von Herausforderungen, angeführt von der knappen Wasserversorgung und der damit verbundenen schwierigen Milchkühlung. Obwohl das Thermometer stieg, blieb die Qualität unseres Käses bei den Bewertungen sehr gut. Die Einführung der neuen Branchenleitlinie brachte anfänglich Unruhe in die Gemeinschaft, doch dank der Überzeugungskraft von Maike Oestreich während der ersten Informationsveranstaltungen verflog diese Unzufriedenheit schnell», so die CasAlp weiter. Mit grosser Freude würden sie verkünden, dass im Dezember die Nachricht eintraf, dass die Alpsaison nun offiziell zum immateriellen Kulturerbe der Menschheit ernannt wurde und somit stolz das Unesco-Weltkulturerbe ziert.

Mit dabei (links): Heidi und Hanspeter Dänzer aus Abländschen.

Ausgeglichene Rechnung 2023
Die Jahresrechnung 2023 habe mit einem Verlust von 2468,55 Franken abgeschlossen. «Godi Knutti hat die Rechnung vorgestellt und verschiedene Posten erläutert. Die Rechnung 2023 sowie das Budget 2024 wurden von der Versammlung genehmigt», so die CasAlp weiter.

Mitglieder- und Selbsthilfebeiträge bleiben unverändert
Der Antrag des Vorstandes, die Selbsthilfebeiträge der Produzenten bei 2,5 Rappen pro Kilogramm verarbeitete Milch zu belassen, sei einstimmig gutgeheissen worden. Ebenfalls würden die Beiträge für Einzelmitglieder bei 50 Franken und für Organisationen, Verbände sowie den Detailhandel bei 100 Franken belassen. Der Handel bezahle wie bisher einen Mengenbeitrag von 35 Franken pro Tonne übernommenen Berner Alpkäse AOP und könne gleichzeitig einen Marketingbeitrag für Massnahmen von 50 Franken pro Tonne beziehen.

V.l. Walter Aellen, Hans Hefti, Dominik Matti, Kurt Mösching, Theres und Ernst Reichenbach sowie Benjamin und Patricia von Grünigen, alle Gstaad. Es fehlen: Antonia Matti und Martin von Siebenthal, beide Gstaad.

Ehrungen
Auch dieses Jahr wurden die GV Cas-Alp und die HV des VAB (Verein Alpwirtschaft Bern) gemeinsam durchgeführt. In diesem Rahmen ging gleichzeitig die Sennenehrung der CasAlp über die Bühne. Sennerinnen und Sennen konnten dabei für ausgezeichnete Käsequalität eine Urkunde der CasAlp in Empfang nehmen. 60 Sennerinnen und Sennen konnten eine Urkunde entgegennehmen. Diese Auszeichnung für höchste Käsequalität erhalte, wer aus sechs Alpmulchentaxationen eine Gesamtpunktzahl von mindestens 118 erreiche, informiert die CasAlp. Zusätzlich zur Urkunde erhielten die Sennerinnen und Sennen von der Sortenorganisation eine Prämie als Wertschätzung und zusätzlichen Ansporn für weitere gute Leistungen.

Unter den Geehrten waren folgende Senner:innen aus dem Saanenland: Heidi und Hanspeter Dänzer, Abländschen; Kathrin Hauswirth, Schönried; Martin Kriegner, Schönried; Katrin Stähli-Walker und Yvan von Grünigen, Grund; Vivian von Siebenthal, Grund; Walter Aellen, Hans Hefti, Dominik und Antonia Matti, Kurt Mösching, Theres und Ernst Reichenbach, Benjamin und Patricia von Grünigen, Martin von Siebenthal, alle Gstaad; Arlette und Helmut Matti, Turbach; Daniel und Daniela Brand, Hanspeter Würsten, Cornelia Ziegler, alle Lauenen.

PD/AMO

VORBILDLICH GEFÜHRTER BETRIEB

Hanspeter Würsten. FOTO: ZVG

Vor der Generalversammlung der Cas Alp fand auch die Hauptversammlung des Vereins Alpwirtschaft Bern statt. Gemäss einer Medienmitteilung hätten sich Mitglieder des Vereins dafür ausgesprochen, dem neuen Mitgliederinkasso des Schweizerischen Alpwirtschaftlichen Verbandes (SAV) auch mit der Sektion Bern zu folgen. Es gehe um die notwendige, bessere und stärker gebündelte Interessenvertretung der Alpwirtschaft. Die Rechnungsstellung an alle Bewirtschaftenden von Sömmerungsbetrieben erfolge neu durch die Identitas AG, die Begleichung sei freiwillig. Wer jedoch den Betrag bezahle, sei automatisch SAV-Mitglied, wie auch Mitglied beim Verein Alpwirtschaft Bern. Weiterhin blieben Einzelmitglieder und Gönner willkommen und sehr geschätzt, wie Präsident Ernst Wandfluh aus Kandergrund ausdrücklich betonte.

Nach dem Mittagessen fanden die gemeinsamen Ehrungen der Sennerinnen und Senner (CasAlp, siehe Hauptartikel) und diejenigen von verdienten Älplerinnen und Älplern (Verein Alpwirtschaft Bern) statt. Dort haben im Rahmen einer Alptaxation auch Hanspeter und Vreni Würsten für ihre Alp Trüttlisberg eine Auszeichung erhalten.

PD/SWO