Gemeinsam für eine inklusive Ferienregion
21.06.2024 KolumneNachhaltigkeit ist weit mehr als Umweltschutz und wirtschaftliche Verantwortung. Sie umfasst auch die Förderung einer inklusiven Gesellschaft, in der alle Menschen gleichberechtigt teilhaben können. Am 1. Januar 2024 trat das Behindertengleichstellungsgesetz offiziell in Kraft. Gstaad Saanenland Tourismus (GST) setzt sich verstärkt dafür ein, Barrieren abzubauen und die Region für alle zugänglich zu machen – unabhängig von körperlichen und geistigen Einschränkungen. Ein besonders inspirierendes Beispiel für gelebte Inklusion ist die Academia Engiadina in Samedan. Dort kommen jedes Jahr zwei Betroffene – eine im Rollstuhl und eine blinde Person –, um den angehenden Touristikern die Augen zu öffnen und um sie zu sensibilisieren. Warum nicht auch etwas ähnliches in der nächsten Tourismus Akademie Gstaad?
GST hat sich ein ehrgeiziges Ziel gesetzt: Die Region soll barrierefrei werden. Sie unterstützt deshalb die Initiative OK:GO, die 2019 vom Förderverein Barrierefreie Schweiz gestartet wurde. Diese Initiative zielt darauf ab, Menschen mit Mobilitätseinschränkungen die Reiseplanung zu erleichtern. Ob Rollstuhlfahrer, Familien mit Kinderwagen oder ältere Personen – alle sollen profitieren.
Was bedeutet das konkret? Jedes teilnehmende Unternehmen – beispielsweise Gastronomie, Hotellerie, Bergbahnen oder Freizeit- und Sportanbieter – stellt seine Zugänglichkeitsinformationen auf der «ginto-App» zur Verfügung. Diese Informationen sind genauso essenziell wie die Öffnungszeiten eines Restaurants. Es geht nicht darum, dass jedes Angebot perfekt barrierefrei ist, sondern dass die Zugänglichkeit transparent und klar kommuniziert wird. Bisher haben sich bereits 75 Unternehmen registriert und ihre Daten freigegeben – unser Ziel sind 100 Teilnehmende bis Ende der Sommersaison. Wir von GST rufen daher alle Leistungsträger auf, bei OK:GO mitzumachen. Der Prozess über die App ist simpel und die Daten werden auf der eigenen Website veröffentlicht. Mit diesen Schritten kann jeder Betrieb einen wertvollen Beitrag zu einer inklusiveren Ferienregion leisten.
Für GST bedeutet Nachhaltigkeit also auch, eine Region zu schaffen, in der jeder – unabhängig von seinen körperlichen Fähigkeiten – willkommen ist und sich wohlfühlt. Lassen Sie uns zusammen daran arbeiten, dass wir eine Vorbildregion in Sachen Barrierefreiheit und Inklusion werden. Denn echte Nachhaltigkeit schliesst niemanden aus.
PATRICK BAUER
LEITER DESTINATIONSENTWICKLUNG & NACHHALTIGKEIT
Gstaad Saanenland Tourismus verschreibt sich in der Ferienregion der Nachhaltigkeit. In dieser Serie werden anhand der 17 Nachhaltigkeitsziele der UNO (17 SDG) wegweisende Beispiele vor Ort oder von ausserhalb aufgezeigt. So kann die Ferienregion Gstaad gegenwärtig und in Zukunft verantwortungsvoll handeln. Als ersten Schritt empfehlen wir Betrieben das Swisstainable Programm des STV. www.gstaad.ch/nachhaltig
Nachhaltigkeitsziel Nr. 10 der UNO
Ungleichheit innerhalb von und zwischen Staaten verringern.
Konkret fordert Ziel 10, dass bis 2030 alle Menschen zu Selbstbestimmung befähigt und ihre soziale, wirtschaftliche und politische Inklusion gefördert werden sollen. Chancengleichheit soll durch die Abschaffung diskriminierender Gesetze, Politiken und Praktiken gewährleistet werden. Eine geordnete und sichere Migration und Mobilität von Menschen soll erleichtert werden, unter anderem durch eine verantwortungsvolle Migrationspolitik.



