Die unsichtbaren Helden hinter den weissen Linien
22.07.2024 SportBeim EFG Swiss Open Gstaad sorgen ausgewiesene Experten wie Hauptschiedsrichter Eric Hamon und Linienrichter Marcel Bennet für einen reibungslosen Ablauf aller Spiele. Mit jahrelanger Erfahrung und strengen Bewertungsprozessen gewährleisten sie die hohe Qualität des Turniers und tragen massgeblich zum Erfolg der Veranstaltung bei.
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Jedes Jahr zieht das EFG Swiss Open Gstaad zahlreiche Tennisbegeisterte ins malerische Saanenland. Doch während die Spieler im Rampenlicht stehen, sind es die Schiedsrichter, die für einen reibungslosen Ablauf sorgen. Einer von ihnen ist Marcel Bennet, der seit über 20 Jahren als Linienrichter tätig ist. «Am Anfang des Turniers sind wir 36 Linienrichter, doch mit jedem gespielten Match werden es natürlich weniger», erzählt Bennet. Der Auswahlprozess sei streng. «Jeder Linienrichter erhält Noten von den Hauptschiedsrichtern, und am Ende der Woche dürfen die besten den Final richten.» Diese Bewertungen seien ein wichtiger Bestandteil des Systems, das sicherstelle, dass nur die Besten den prestigeträchtigen Final leiten dürfen. Ein Konzept, welches an allen ATP-Turnieren auf der ganzen Welt angewendet wird.
Ausgeruht und fokussiert das Spiel angehen
Es sei ratsam, ausgeruht und mit einem guten Frühstück den Tag als Linienrichter zu beginnen, erklärt Bennet. An jedem Spieltag folgt ein Meeting mit dem Chef der jeweiligen Linienrichtergruppe, in dem die neuesten Informationen ausgetauscht werden. «Es ist wie ein Mannschaftssport: Wir sind ein Team, und jeder muss seine Rolle kennen», betont er.
Die Ausbildung zum Linienrichter beginnt auf nationaler Ebene und kann bis hin zu internationalen Einsätzen führen. Einmal im Jahr findet ein Fortbildungskurs statt, bei dem sowohl Theorie als auch Praxis geübt werden. «Anfangs war ich sehr nervös, aber nach über 20 Jahren gewöhnt man sich daran», sagt der erfahrene Linienrichter. Diskussionen mit Spielern könnten vorkommen, doch letztlich entscheide der Hauptschiedsrichter, der wiederum auf ihr korrektes Urteil vertraue.
Benotungssystem: nur die Besten im Final
Eric Hamon, Hauptverantwortlicher aller Schiedsrichter am EFG Swiss Open Gstaad und aller Turniere der Klassen ATP 250 und höher, teilt Bennets Leidenschaft. «Ich mache diesen Job aus Freude, denn man trifft viele Leute und lernt den Spitzensport kennen», sagt Hamon, der bereits zum vierten Mal in Gstaad ist. Was ist die wichtigste Eigenschaft, um auf professioneller Stufe als Stuhlschiedsrichter oder Linienrichter auf dem Court stehen zu können? «Das Wichtigste für einen Schiedsrichter ist, den Ball im Auge zu behalten.» Übung mache den Meister, so gebe es verschiedene Techniken, die einem Schiedsrichter bei seiner Arbeit helfen können. «Die Linienrichter und Linienrichterinnen kennen beispielsweise gewisse Bewegungsmuster von Spielern, die ihnen das Schiedsrichten erleichtern.» Auch Hamon betont die Bedeutung der Erfahrung. «Es gibt bestimmte Methoden, um sich zu konzentrieren und nicht stecken zu bleiben», erklärt er. Das Benotungssystem diene am Ende dazu, die hohe Qualität des Schiedsrichten sicherzustellen.






