Im letzten Jahr noch abgesagt, haben die Organisatoren des The Alpina Cups in diesem Jahr mit der Draussenvariante eine neue Form gefunden, um den Anlass trotz anhaltender Pandemie sicher durchführen zu können. An der neunten Ausgabe setzten sich die Gstaader im Skirennen und im Hockey klar gegen das Team von Le Rosey durch.

JENNY STERCHI
Die beiden Glocken – die bereits legendären Trophäen am The Alpina Cup – gingen an die Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums Gstaad und das einheimische Hockeyteam. «Wir und der The Alpina Cup sind mit schönem Wetter gesegnet», blickte Andrew Spencer, Coach des Hockeyteams Le Rosey, an der Rangverkündigung begeistert auf die vergangenen acht Ausgaben zurück. Die Sonne sei beinahe jedes Mal dabei gewesen und die Freude bei allen Beteiligten riesig, dass der Anlass nach der letztjährigen Zwangspause endlich wieder stattfinden konnte.

Und die Sonne zeigte sich auch wieder am vergangenen Freitag, als sich Schülerinnen und Schüler beider Schulen am Nachmittag in einem Riesenslalom auf perfekt präparierter Piste am Wasserngrat massen. Der Kurs war gleichmässig gesteckt, die Unterlage war hart, aber griffig.

Die Snowboarder eröffneten das Rennen, Le Rosey und Gymer Gstaad zeigten sich ziemlich ausgeglichen. Während sich bei den Mädchen die Gymnasiastin Lena von Felten den Sieg sicherte, war bei den Buben Martin vom Le Rosey der Schnellste.

Auf der Piste die Nase vorn
Anders sah es dann bei den Skifahrerinnen aus. Die Schülerinnen des Gymnasiums, unter ihnen rennerprobte Skirennfahrerinnen, füllten die ersten acht Ränge im Schlussklassement. Unschlagbar war Chiara Lanz, die als aktive NLZ-Athletin in bester Verfassung zu sein scheint. Auch die zweitplatzierte Bigna Däpp und Nicki von Grünigen auf Rang 3 haben zahlreiche Rennen bestritten, auch wenn sie inzwischen den Leistungssportsektor verlassen haben. Die Viertplatzierte Jasmine von Siebenthal war bis im letzten Winter als aktive Skirennfahrerin ebenfalls an Rennen dabei. «Es ist schön, mal wieder eine Rennsituation zu erleben», bemerkte sie am Rande des Hockeymatches. «Und noch schöner war es, weil der Druck vergleichsweise gering war.» Und ihre Schulkolleginnen im Hintergrund ergänzten: «Eine schöne Abwechslung zum Unterricht in der Schule.» Dem stimmten auch die Schülerinnen und Schüler des Le Rosey zu. «Es ist zwar furchtbar kalt gewesen, aber ich glaube, ich bin noch nie so schnell Ski gefahren», präzisierte eine von ihnen. Eine andere Schülerin war dankbar für die Erfahrung: «Wirklich ein Rennen zu fahren und gegen andere als die eigenen Schulkollegen zu fahren, war echt spannend.»

Bei den Knaben zeigte sich das Klassement etwas bewegter. Den ersten Rang beanspruchte der Gymer Gstaad dank Bastian Teuscher und einer deutlichen Bestzeit für sich. Doch Rang 2 und 3 konnten Tassilo und Minjae für Le Rosey verbuchen. Die Zahl derer, die ausschieden, war überschaubar.

Auch einige Lehrkräfte beider Schulen begaben sich ins Rennen. Während bei den einen um jedes Hundertstel gekämpft wurde, wählten andere «safety first» als Rennphilosophie. Am Ende kamen sie alle unfallfrei ins Ziel.

Neue Form begeistert
Zurück in Gstaad wartete das The Alpina Gstaad als Gründer und Sponsor dieses Anlasses mit Waffeln und Glühwein auf. Schnell waren die Stehtische umringt und das duftende Raclette verspeist. Anders als in den Jahren zuvor wurde die Form des Abendessens und der Preisverteilung, die bis dahin in den Räumen des The Alpina Gstaad stattgefunden hatten, zugunsten des Schutzkonzeptes zum Eisbahnareal verlegt. «Wir erleben die Jugendlichen in dieser Umgebung viel entspannter», stellte Brenda Zimmermann, Director Marketing and Partnerships im The Alpina Gstaad, erfreut fest. «Sie bewegen sich viel unbekümmerter, erscheinen offener, oder sagen wir lockerer. Es ist eine tolle Atmosphäre.» So komme man dem ursprünglichen Ziel der Veranstaltung, dass sich die Schülerinnen und Schüler vom Gymnasium Gstaad und Le Rosey vermehrt austauschen, noch näher. «Sport verbindet und das ist, was hier passiert.»

Revanche auf dem Eis?
In Skikleider eingepackt und die Hände am Glühwein wärmend, verfolgten Eltern und Schüler den traditionellen Hockeymatch. Ein fixes Team des Le Rosey, das durch überaus sportliche Gäste unterstützt wurde, forderte Revanche für die Resultate auf der Piste. Es traf auf eine Gstaader Auswahl, in der Senioren und Junioren vom HC Gstaad-Saanenland sowie Gymnasiasten zusammen spielten Und nicht zu vergessen: Gstaad hatte sich eine Frau ins Team geholt. Melina Reuteler spielt derzeit im Damenteam des HC Lausanne und sorgte als Teil des Gstaader Teams für einige spannende Situationen vor dem gegnerischen Goal. Und die Gstaader wussten die Situationen zu nutzen. Mit 9:2 Goals machten das einheimische Team seinen Triumph perfekt und durfte sich nach der Glocke für die besten Skifahrer auch noch die Trophäe für den Hockeysieg abholen.

Auszug aus der Rangliste
Snowboard: 1. von Felten Lena, Gym. Gstaad, 1:17:41; 2. Burri Olivia, Gym. Gstaad, 1:19.80; 3. Martin, Le Rosey, 1:22.92; 4. Tschanz Emilie, Gym. Gstaad; 5. Haruki, Le Rosey. Ski Mädchen:
1. Lanz Chiara, Gym. Gstaad, 50.16; 2. Däpp Bigna, Gym. Gstaad, 51.63; 3. von Grünigen Nicki, Gym. Gstaad, 53.00; 4. von Siebenthal Jasmine, Gym. Gstaad; 5. von Grünigen Mia, Gym. Gstaad.
Ski Ladies: 1. Pribylova Anezka, Staff Rosey, 1:23.05. Ski Knaben: 1. Teuscher Bastian, Gym. Gstaad, 51.55; 2. Tassilo, Le Rosey, 56.68; 3. Minjae, Le Rosey, 56.92; 4. Wichman Moritz, Gym. Gstaad; 5. Martin, Le Rosey, Ski Gentlemen: 1. Spencer Jack, Guest Rosey, 50.35; 2. A. Keusseoglou Alexandre, Guest Rosey, 53.44; 3. Worbs Ben, Guest Rosey, 55.17; 4. Lichine Alexis, Guest Rosey; 5. Lachenauer Koko, Guest Rosey.

Video: https://tinyurl.com/yc2vtdkh